Stadt ordnet Tempo 50 an der Ellerbuscher Straße an

Löhne. Im Streit um zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen an der Ellerbuscher Straße geht die Stadt Löhne jetzt auf Konfrontationskurs mit Straßen NRW. Gegen den ausdrücklichen Willen des Landesbetriebs will die Verwaltung nach eigenen Aussagen ein Tempolimit von 50 km/h im Bereich der Querungshilfe auf Höhe der Ulenburger Allee anordnen. Auch der Rat der Stadt sprach sich am Mittwoch einstimmig für die Geschwindigkeitsreduzierung aus - und beschloss zudem auch noch weitergehende Maßnahmen. Hintergrund der neuerlichen Diskussion um die Gefahrenstelle war ein Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Diese hatte unter dem Eindruck eines Verkehrsunfalls Anfang September, bei dem eine 14-jährige Radfahrerin von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurde, eine stärkere Absicherung für Radler im Bereich der Unfallstelle gefordert. Auch Interessenverbände wie der Förderverein Radverkehr oder der Löhner ADFC hatten sich dafür ausgesprochen - ebenso wie zahlreiche Beobachter und Eltern, deren Kinder täglich auf dem Weg zur Schule die Ellerbuscher Straße queren müssen. "Eine sinnvolle Option" Ein Tempolimit von 50 km/h aber erschien dabei zunächst unrealistisch. Weil die betroffene Stelle laut Polizeistatistiken nicht als Unfallschwerpunkt gilt, lehnte der für die Straße zuständige Landesbetrieb Straßen NRW eine solche Maßnahme als "zu starken Eingriff in den Verkehr" ab. Vor dem Hintergrund des Grünen-Antrags beschäftigte sich die Behörde jetzt noch einmal mit der Thematik, blieb jedoch bei ihrem Nein. Ganz im Gegensatz zur Kreispolizeibehörde, die bei einem Ortstermin zu einer anderen Erkenntnis kam. "Es wurde deutlich, dass eine Geschwindigkeits-Reduzierung in dem Bereich eine sinnvolle Option wäre", bestätigt Polizeisprecher Uwe Maser auf NW-Nachfrage. Das sieht auch die Stadt Löhne so. "Der Ortstermin war dahingehend sehr aufschlussreich", sagte Bürgermeister Bernd Poggemöller in der Ratssitzung. Und kam zu dem Schluss: "Wir werden dort Tempo 50 anordnen." Dass mit dieser Maßnahme Streit mit dem Landesbetrieb vorprogrammiert zu sein scheint, nimmt das Stadtoberhaupt dabei bewusst in Kauf. Schließlich seien die Vertreter von Straßen NRW die einzigen, die ein Problem mit der Maßnahme hätten. "Sie können dann ja versuchen, dagegen vorzugehen", zeigte sich Poggemöller gleichsam selbstbewusst wie kampfbereit. Unterstützung bekam er dabei unter anderem von Seiten der CDU: "Mich wundert nicht, dass Straßen NRW mauert", sagte Unions-Fraktionschef Horst-Martin Büttner, "das ist eine Verhinderungsbehörde, die nie von sich aus aktiv wird." Auch eine Ampel soll kommen Bei dem Tempolimit allein soll es aber nicht bleiben. Auf Anraten der Polizei soll der Radverkehr an Ort und Stelle zudem durch eine Abgrenzung des Radweges entlang der Ellerbuscher Straße zur Fahrbahn hin gesichert werden. Die Stadt möchte zu diesem Zweck eine zusätzliche Leitplanke installieren. Dadurch sollen Radfahrer zur Querungshilfe geleitet werden, anstatt bereits vorher die Straßenseite zu wechseln. Wie notwendig eine solche Absicherung ist, zeigte sich beim Ortstermin: "Wie bestellt fuhr ein Radfahrer quer über die Straße", berichtete Poggemöller. Die Grünen ergänzten ihren Antrag während der Sitzung zudem um die Forderung nach einer Bedarfsampel für Radfahrer als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Eine solche hatte - ebenso wie die Leitplanke - zuvor bereits der ADFC mehrfach ins Spiel gebracht. Jetzt sprach sich auch der übrige Rat sowie die Stadtverwaltung dafür aus. Einstimmig wurde das Gesamtpaket verabschiedet.

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