Neue Autobahnabfahrt in Bad Oeynhausen ist nicht vom Tisch

Löhne. Die Löhner CDU-Fraktion sieht in einer weiteren Anschlussstelle für die Nordumgehung auf Bad Oeynhausener Gebiet eine Lösung für Verkehrsprobleme in Mennighüffen. Der zugehörige Antrag an den Rat der Stadt Löhne hat schon im Vorfeld für viel Aufmerksamkeit gesorgt und berührt offene Wunden. Das wird auch aus der Diskussion in der Ratssitzung deutlich, in der der Antrag nun auf der Tagesordnung stand. Stein des Anstoßes ist der Verkehr durch das Industriegebiet Wulferdingsen in Bad Oeynhausen auf Löhner Gebiet. Der liefert gleich auch Stoff für einen zweiten Antrag der CDU. Als erstes kam aber den Ratsleuten der Autobahn-Anschluss auf den Tisch. Wie berichtet wollte die CDU anregen, dass an der Bergkirchener Straße in Bad Oeynhausen eine neue Zufahrt zur A30 gebaut wird. Dadurch könnte der Verkehr nach Auffassung der CDU direkt vom Gewerbegebiet auf die Autobahn abfließen. "Wulferdingsen ist das größte Gewerbegebiet in Bad Oeynhausen", sagte Maik Büssing (CDU), der den Antrag noch einmal erläuterte. "Wir haben aber mittlerweile die Situation, dass Mennighüffen mit dem Großteil des Pendlerverkehrs belastet ist." Darum sei es wichtig, das Thema anzugehen, auch in dem Wissen, dass das keine kurzfristige sondern eher langfristige Lösung sei. Eine Lösung müsse aber her, vor allem, wenn das Gewerbegebiet noch in Richtung Böllingshöfen erweitert werden sollte. "Wir wissen auch, dass das nicht ohne Bad Oeynhausen und die zuständigen Straßenbaulastträger geht", sagte Büssing. "Das wäre wieder ein Bauwerk in gewaltigem Maßstab" "Ihre Erläuterungen machen den Antrag nicht besser", gab daraufhin Wolfgang Böhm (SPD) zurück. "Das wäre wieder ein Bauwerk in gewaltigem Maßstab. Das kann es nicht sein." Außerdem könne man von Löhne aus Bad Oeynhausen so etwas nicht vorschreiben. Woraufhin Büssing wiederum einige Themen aufzählte, bei denen Bad Oeynhausen aus seiner Sicht für Löhne den Ton angebe: "Radschnellweg, Werre, Nordumgehung." Auch Hermann Ottensmeier (LBA) meinte: "Umgekehrt scheint das aber an der Tagesordnung zu sein." Er bestätigte den Eindruck der CDU, die Verkehrssituation in Mennighüffen sei "richtig schlimm". Die Chancen einer Anbindung in Bad Oeynhausen, die ja vor Jahren schon bei der Planung der Nordumgehung diskutiert worden sei, stünden aber aus seiner Sicht schlecht. "Ich habe da nur sehr begrenzte Hoffnung." "Wir wollen das Thema nicht vom Tisch wischen", sagte Silke Glander-Wehmeier (Grüne) und begrüßte, wie auch Ulrich Adler (Linke) darum den Vorschlag der Verwaltung, das Thema im Planungs- und Umweltausschuss weiter zu beraten. Dem stimmte schließlich auch die SPD zu, Böhm betonte aber: "Wir wollen bei der Bevölkerung nicht die Hoffnung wecken, dass da in nächster Zeit etwas passiert. Da passiert nichts in nächster Zeit." Zweiter Antrag dreht sich auch um Wulferdingsen Auch der zweite Antrag, den die CDU im Gepäck hatte, wurde schließlich zur weiteren Beratung in den Planungs- und Umweltausschuss gegeben. Hier ging es ebenfalls um den Verkehr, den das Gewerbegebiet Wulferdingsen aus Sicht der Christdemokraten hervorruft. Die CDU-Fraktion hatte vorgeschlagen, die Straße Im Langengraß zurückzubauen und zu sperren. Die kleine Straße verläuft südlich von Wulferdingsen zum Alten Salzweg hin. Dabei handele es sich ohnehin um kaum mehr als einen Feldweg, betonte Büssing. "Dennoch ist die Straße stark vom Pendlerverkehr ins Industriegebiet belastet", so Büssing. Wolfgang Böhm von der SPD entgegnete, dass es zwar eine Möglichkeit sei, man aber erst die Verkehrszählung abwarten wollte. Zudem seien die Wünsche der Anwohner "sehr heterogen". Der Rat hatte bereits 2019 einen Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, wonach für das Gebiet Alter Salzweg, Krellstraße, Im Langengraß ein Verkehrskonzept erarbeitet werden soll. Damit soll begonnen werden, wenn andere Maßnahmen im Straßennetz, die sich auswirken könnten, abgeschlossen sind. Dazu zählt unter anderem auch die derzeit noch laufende Sanierung der Werster Straße.

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