Lekker-Burger: Löhner sind in der ganzen Region mit Burgerwagen erfolgreich

Löhne. Juri Krekker greift sich einen riesigen Topf. Er ist knapp zur Hälfte mit Gemüse und anderen Zutaten gefüllt. Es riecht schon jetzt sehr gut, obwohl der Topfinhalt erst ein Teil der Burgersauce ist. "Die Zutaten ziehen bis morgen früh durch, bevor ich sie dann ganz fertig mache", sagt Krekker. Mit seinem Bruder Alexander hat er 2012 die Firma Lekker-Krekker gegründet. Mit einem Verkaufswagen sind sie gestartet. Mittlerweile stehen vier Verkaufswagen an verschiedenen Wochentagen auf den Parkplätzen von Supermärkten in der ganzen Region. Das Konzept überzeugt die Kunden. "Bei uns ist alles frisch und handgemacht ", sagt Alexander Krekker. Oft stehen die Menschen Schlange vor den Wagen, warten auf die Burger, die es auch in einer vegetarischen Variante gibt. Das war auch in den letzten Monaten fast immer so, trotz der Pandemie. In den ersten Wochen herrschte bei Kunden und Ämtern große Verunsicherung. "Dass wir in drei Kreisen aktiv sind, machte es nicht einfacher. Da galten gerade in der Anfangsphase oft unterschiedliche Regeln. In einer Stadt mussten wir kurzzeitig schließen, weil wir eine stationäre Gastronomie eingestuft wurden", sagt Alexander Krekker. Zur Mittagszeit ist wieder mehr los Dass sich die Lage langsam entspannt, merken die Brüder auch daran, dass zur Mittagszeit wieder mehr los ist. "Es sind weniger Menschen im Homeoffice. Was noch fehlt, sind ganze Gruppen von Arbeitskollegen", sagt Jurij Krecker. In normalen Zeiten verbringen die ihre Mittagspause am Stand. "Dass die Menschen vor unseren Ständen nicht essen durften ist sehr schade. Da entgeht uns eine Menge Feedback, das für unsere Arbeit sehr wichtig ist." Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von Lekker-Krekker (@lekker_by_krekker) Die Pandemie hat das Wachstum des Unternehmens nur kurz ausgebremst. "Jetzt bauen wir unser Geschäft weiter aus", sagt Alexander Krekker. Lange haben sie nach einem Standort in Bielefeld gesucht und jetzt gefunden. An der Eckendorfer Straße 20 stellen sie in den nächsten Wochen einen Seecontainer auf. Dort befinden sich auch Burger King und Subway. Die Eröffnung ist in sechs Monaten geplant. Auch dort werden die Burger zum Mitnehmen oder an Stehtischen angeboten. Klar war für die Krekkers immer, dass sie kein klassisches Restaurant eröffnen würden. "Dann würde unsere Kalkulation nicht mehr funktionieren. Ohne Abstriche in der Qualität müssten wir unsere Preise um zehn Euro pro Gericht erhöhen", sagt Alexander Krekker. Thermoboxen für den Transport Hinter der Qualität steckt viel Arbeit. Morgens um 5 Uhr geht es los. In der Halle an der Kampstraße werden die Wagen für den Arbeitstag vorbereitet. Bis spätestens um 7 Uhr müssen die Wagen auf den Supermarktparkplätzen stehen. "Ab 7 kommen die ersten Kunden, da möchten wir nicht jemanden ausrufen lassen, weil er auf unserem Stellplatz steht", sagt Alexander Krekker. Gemeinsam mit seinem Bruder und dem Vater werden die Wagen zu den Supermärkten gebracht, die an den jeweiligen Wochentagen dran sind. Dann beginnt für Juri Krekker die Handarbeit in der Küche. "Ich bereite alle Zutaten vor, die am Tag in den Wagen gebraucht werden", sagt der gelernte Koch. Diese werden dann in Thermoboxen verpackt und im Kühlhaus zwischengelagert. Bis 11.30 Uhr müssen sie dann an den Standorten sein, damit sich die Kunden ab 12 Uhr ihre Burger schmecken lassen können. Alexander Krekker ist die perfekte Ergänzung zu seinem Bruder. Er hat Wirtschaftswissenschaften studiert und kümmert sich um das Kaufmännische bei Lekker Krekker. Die Idee zum eigenen Geschäft ist Juri Krekker auf hoher See gekommen. "Nach meiner Ausbildung habe ich als Koch auf der Aida gearbeitet." Dort gab es einen Burgerladen, wo die Kunden ihre Burger selbst belegen konnten. "In vielen Telefonaten haben wir das Konzept entwickelt", sagt Juri Krekker. In Bad Oeynhausen wurde es zu eng Einer der Standorte ist das E-Center in Vlotho. Dort stehen Oliver Casagranda, Stephan Hauptvogel und Vincenzo Gagliano an einem warmen Sommertag im Burgerwagen und bereiten die Burger frisch zu. Oliver Casagranda ist schon seit sieben Jahren dabei. Die Hitze, die von die Bratplatte und die Fritteuse abstrahlen, stören Casagranda und seine Kollegen nicht. "Daran gewöhnt man sich schnell. Wir kriegen von den Gästen so viel positives Feedback, dass wir das gar nicht mehr merken", sagt Casagranda. Insgesamt gehören zum Team mittlerweile zwölf Mitarbeiter in Vollzeit. 80 Prozent der Mitarbeiter sind gelernte Köche. Die ersten Jahre hatten die Burger-Brater ihren Firmensitz in Bad Oeynhausen in einem ehemaligen Café an der Kaiserstraße. "Das wurde schnell eng", sagt Alexander Krekker. Auf der Suche nach einem neuen Standort wurden die Brüder in Löhne fündig. Sie kauften eine Halle an der Kampstraße, in die sie mit ihrem Unternehmen im Jahr 2017 einzogen. "Hier haben wir optimale Arbeitsbedingungen und können weiter wachsen", sagt Juri Krekker. Viele waren naiv Ihr Unternehmen haben die Brüder gegründet, bevor der Burger-Boom begann und Street-Food-Festivals zum Mega-Trend wurden. Gerade beim Thema Street-Food ist nach Einschätzung von Alexander Krekker die Goldgräberstimmung vorbei. "Viele sind da zu naiv rangegangen und haben das schnelle Geld gewittert. Das ist aber in unserer Branche nicht zu machen. Dahinter steckt harte Arbeit." Dass der Burger-Boom endet, davon gehen die Krekkers nicht aus. "Burger sind wegen ihrer Vielfalt einfach perfekt."

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