Lebensgefahr droht auf zu dünnem Eis

Löhne. Blauer Himmel, Sonnenschein, Schnee: Das herrliche Winterwetter lockt viele Löhner nach draußen. Auf eine Schlittschuhfahrt auf einem von Löhnes Teichen wird aber dringend abgeraten. "Das Eis ist noch nicht dick genug", sagt Gerald Huse, Tauchwart der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft der Ortsgruppe Löhne. Wer sich aufs Eis wagt, läuft Gefahr einzubrechen und das kann schnell lebensgefährlich werden. Das Eis sieht an diesen Tagen verlockend aus, doch als Laie lässt sich nur schlecht einschätzen, wie dick die Eisschicht wirklich ist. "Besonders trügerisch ist es", so Huse, "wenn Schnee auf der Eisdecke liegt". Dadurch lasse sich die Eisfläche schwer erkennen und die Dicke noch schlechter einschätzen. Vor allem zur Seemitte hin dauert es seine Zeit, bis man diese Stellen gefahrlos betreten könne, so Huse. "Man kommt nie da raus, wo man eingebrochen ist" Eine Eisfläche zwischen acht und zehn Zentimeter gilt laut dem Tauchwart als "einigermaßen" sicher. Besser sind noch einige Zentimeter mehr. "Am besten schlägt man mit der Hand am Rand ein Stück ab, um sich die Dicke genau anzuschauen", sagt Niklas Weber von der DLRG Bünde. Generell verraten dunkle Stellen: Hier ist das Eis noch viel zu dünn. Es droht Gefahr einzubrechen. Also: Betreten verboten. Auch knisterndes und knackendes Eis sei ein Indiz dafür, warnt Weber. Kommt es zu einem Einbruch wird es richtig gefährlich. "Man kommt nie da raus, wo man eingebrochen ist", sagt Gerald Huse. Sollte das Gewässer eine Strömung besitzen, wird es noch heikler. "Das Loch wiederzufinden, ist enorm schwer", weiß der Experte. Daher gehen selbst er und seine Kollegen beim Eistauchen nur angeleint unter die Eisdecke. Alles andere sei zu gefährlich. Als Kind ging es zur Ulenburg Zudem kühlt der Körper im Eiswasser rasch ab, die nasse Kleidung zieht einen zusätzlich runter. "Alles zieht dann an einem." Ist jemand beim Einbruch in der Nähe, kann schnell ein Stock oder ein Seil hingehalten werden, um den Eingebrochenen zu helfen. Huse: "Auch wenn man es selbstständig schafft zum Loch zu kommen, ist das Hochziehen aufs Eis eine Herausforderung." Er selbst ist als Kind mit Schlittschuhen über die Eisfläche am Schloss Ulenburg gefahren. Auch die Stadtsprecherin Ursula Nolting erinnert sich an solche Kindertage. "Doch die Ulenburg ist jetzt in Privatbesitz", sagt Nolting. Die jesidische Gemeinschaft hat das Wasserschloss vor Jahren erworben und dort unter anderem ein Fernsehstudio eingerichtet. Und auch sonst seien laut Nolting alle Seen und Teiche im Stadtgebiet in privater Hand. "Wir können daher gar keine Freigabe für die Eisflächen geben", sagt Nolting. Schlittschuhlaufen scheint in Löhne ausgeträumt zu sein. Gerald Huse leitet nicht nur Tauchgruppen bei der DLRG, er ist auch Rettungskraft. "Die Löhner scheinen besonnen zu sein", sagt er. In seiner rund 20-jährigen Dienstzeit habe er noch keinen Wintereinsatz gehabt, um jemanden aus dem Eis zu retten. Was zu tun ist, wenn das Eis bricht 1. HILFE HOLENBesonders Kinder sollten so schnell wie möglich Hilfe holen. Denn ein Kind kann ganz schlecht ein anderes Kind retten. Von der Situation seien besonders junge Kinder oft überfordert. 2. DIE 112 WÄHLENUnbedingt die 112 wählen und Hilfe holen. Die Feuerwehrkräfte sind für solche Unglücksfälle geschult. 3. DAS EIS NICHT BETRETENErwachsene sollten das Eis niemals aufrecht betreten, sondern bäuchlings heranrobben. Dadurch verteilt sich das Gewicht besser. Noch besser ist, eine Leiter von anliegenden Häusern zu besorgen und über das Eis bis zum Ufer legen. Ein Schlitten funktioniere auch gut. 4 HILFSMITTEL BENUTZEN&bdquo;Reichen Sie dem Eingebrochenen nicht die Hand", sagen die Experten. Besser sei es, etwas in die Hand zu geben wie einen Schal oder Jackenzipfel. &bdquo;In seiner Panik kann der Eingebrochene sonst den Helfer mit ins Loch ziehen." 5. AUFWÄRMENNach der Rettung aus dem Eis sollte der Patient in einem beheizten Raum zunächst langsam aufgewärmt werden und sich grundsätzlich in ärztliche Behandlung begeben.

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