Löhne versinkt im Schnee

Löhne. Eine dicke Schneedecke hat sich über Nacht über die Stadt gelegt. Kinder holen die Schlitten raus, vereinzelt sind sogar Skifahrer zu sehen und wer vor die Haustür tritt, versinkt bis zu den Knien in den Massen. Wie angekündigt, fällt nicht nur Schnee, es wehen auch kräftige Böen. Das erschwert die Arbeit des Winterräumdienstes ungemein. &bdquo;Es ist ein Kampf gegen Windmühlen", sagt Thomas Arning, der den Räumdienst bei den Stadtwerken koordiniert. Wenn die Verwehungen so weiter gehen, &bdquo;werden wir ihn nicht gewinnen". Auf das Extremwetter haben sich die Mitarbeiter der Stadtwerke schon am Freitag vorbereitet. &bdquo;Wir haben alle Fahrzeuge mit Schneepflügen ausgerüstet", sagt Arning. Die erste Schicht hat Sonntagfrüh um 5 Uhr begonnen. 35 Mitarbeiter sind im Schneedienst. Fünf große Räumfahrzeuge und sechs Schlepper für die Gehwege sind im Einsatz. &bdquo;Streuen hilft jetzt ja nicht" Bisher seien die Mitarbeiter damit beschäftigt, den Schnee von der Straße zu schieben. &bdquo;Streuen hilft jetzt ja nicht", sagt Arning. Doch die Kollegen berichten, dass fast kein Durchkommen ist. Besonders extrem ist es dort, wo der Wind über die Felder fegt. Arning: &bdquo;Wer kann, bleibt zu Hause." Das empfiehlt auch die Polizei: &bdquo;Für die Dauer der aktuellen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes bleiben Sie möglichst daheim." Es gilt, die Straßen besser zu meiden. Das gelte sowohl für Autofahrer als auch für Fußgänger. &bdquo;Generell wird der Aufenthalt im Freien als gefährlich eingestuft." Im Kreis Herford gab es nur wenige Unfälle mit drei Leichtverletzten. &bdquo;Es scheint ein Vorteil zu sein, dass Sonntag ist und wir keinen Berufsverkehr haben", sagt Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier. Einige Fahrzeuge haben sich festgefahren und mussten am Straßenrand stehen bleiben. Auch Arning berichtet davon, dass Mitarbeiter des Winterdienstes mehrere Autos freischieben mussten. &bdquo;Das hält natürlich zusätzlich auf." Imbisse wie der Deli Löhne oder die Pizzeria La Piccola verkünden auf Facebook, dass sie geschlossen bleiben. Es gebe kein Durchkommen, die Sicherheit der Mitarbeiter gehe vor. Unterwegs auf Skiern Wer selbst zum Schneeschipper gegriffen hat, weiß, mit welchen Extremen der Räumdienst kämpfen muss. Kaum ist der Weg freigeschippt, liegt wenige später wieder Schnee drauf. &bdquo;Es gibt kaum ein Durchkommen", sagt Thomas Arning. &bdquo;Wir versuchen, die Hauptstraßen irgendwie offen zu halten, doch wir kommen einfach nicht hinterher." Die Mitarbeiter bleiben trotz der Sisyphusarbeit im Einsatz und setzen auf das Verständnis der Bürger. Der Fokus liegt auf den Hauptstraßen, Anlieger müssen sich gedulden. Derweil läuft das Notfalltelefon der Stadtwerke heiß. &bdquo;Der Kollege wird mit Anrufen bombardiert", so Arning. Während die einen gegen die Schneemassen kämpfen, erfreuen sich die anderen daran. Wer einen Schlitten hat, holt ihn raus. Schneemänner stehen in den Vorgärten und auch Liebesbekundungen sind im Schnee zu entdecken. Im Kurpark der Nachbarstadt ist sogar ein Skiläufer gesichtet worden. Der Münchner Nikolai Hulde ist Schnee gewohnt. Seit drei Jahren lebt er allerdings in Bad Oeynhausen und hat jetzt zum ersten Mal seine alpintauglichen Tourenski gebrauchen können. Ruhiger Sonntag für die Feuerwehr Der Chef der Feuerwehr Löhne berichtet von einem &bdquo;ruhigen" Sonntag. &bdquo;Wichtig ist, dass die Leute zu Hause bleiben und keine langen Strecken mit dem Auto fahren", sagt Ralf Krause. Eine Brandmeldeanlage hat alarmiert und früh morgens ist ein Baum umgefallen und ein Ast ist auf ein Streufahrzeug gekracht. Krause: &bdquo;Es ist aber nichts passiert." Der Feuerwehrchef hofft, dass das so bleibt: &bdquo;Auch wir werden wegen des Wetters langsamer unterwegs sein." Das größte Problem ist der Wind. Der Schnee wird immer wieder durch die Luft gewirbelt und erschwert die Räumarbeiten. &bdquo;Wenn der Wind aufhört, entspannt es sich hoffentlich", sagt Krause. &bdquo;Und dann können wir hoffentlich ein paar schöne Wintertage erleben."

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