Von Löhne nach Enger: Der lange Weg zum Impfzentrum

Löhne. Mit dem Auto geht es entspannt zum Impfzentrum - zumindest, wenn der Schnee die nächsten Tage nachlässt. Auf die A 30 fahren, Ausfahrt Hiddenhausen runter und kurze Zeit später wird die Adresse Bustedter Weg 16 in Enger erreicht. Laut dem Routenplaner dauert es vom Zentrum Löhnes aus nur etwa 20 Minuten. Wer kein Auto hat, sich nicht bringen lassen kann und demnach auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, ist hingegen fast dreimal so lange unterwegs - inklusive Umsteigen. Mit Blick auf den gesamten Kreis Herford liegt das Impfzentrum Enger-Bustedt zwar zentral, aber dennoch etwas abseits und zwar in einem Industriegebiet. Ausgehend vom Löhner Bahnhof gibt es mehrere Optionen, wie man dorthin gelangt. 1. Alternative Der einfachere Weg führt mit dem Zug über Bünde. Die Linie RB 77 fährt stündlich zum Bünder Hauptbahnhof, dort geht es dann weiter mit dem Bus 654 Richtung Enger. Der BVO Busverkehr Ostwestfalen hat für das Impfzentrum zwei neue Haltestellen installiert, &bdquo;Hobrock" in Enger-Besenkamp und &bdquo;Vorndamme" in Bünde-Hüffen. Der Weg dauert etwa 45 Minuten. 2. Alternative Bei einer zweiten Variante mit öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Reisende aus Löhne gleich zweimal umsteigen. Mit dem RE 78 nach Herford oder mit dem RRX und von dort erst in den Bus 465 Richtung Spenge ZOB steigen. An der Haltestelle "Bahnhofstraße" erneut umsteigen und weiter mit dem Bus 654 Richtung Bünde Bahnhof, Haltestelle "Hobrock". Der Weg dauert sogar etwas mehr als eine Stunde. Müssen die Personen erst zum Löhner Bahnhof gelangen, wird die Strecke noch länger. Erstattung der Fahrtkosten unter bestimmten Voraussetzung Nicht sehr einfach, gerade für diejenigen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln eher ungeübt sind. Und ab Montag werden erst die über 80-Jährigen geimpft. Einzelne Städte brachten daher Anfang des Jahres Taxigutscheine ins Spiel. Laut dem Kreissprecher Patrick Albrecht habe das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales angekündigt, dass die Fahrtkosten zum Impfzentrum unter bestimmten Voraussetzungen erstattet werden: Die Fahrt muss vom Arzt verordnet sein, es muss ein Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen &bdquo;aG", &bdquo;Bl" oder "H" oder ein Einstufungsbescheid in den Pflegegrad 3, 4 oder 5 vorliegen. In erster Linie wird aber auf die Familie, Nachbarn, Verwandte oder Bekannte gesetzt, die die betroffenen Personen zum Impfzentrum fahren. Sollte der private Bringservice nicht funktionieren, wird vor allem auf ehrenamtliche Organisationen vor Ort gesetzt. Albrecht: "Das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist bei der Hilfe für nicht mobile Personen von besonderer Bedeutung." Sollten die hilfsbedürftigen Personen auch von dieser Seite keine Unterstützung bekommen können, hilft das Bürgertelefon unter Tel. (0 52 21) 13 15 00 weiter. Hier können sich auch Menschen Rat holen, die aufgrund der unsicheren Wetterlage nicht selbst zum Impfzentrum fahren oder durch Angehörige, Freunde oder Nachbarn gebracht werden können. Im Notfall bietet auch der Kreis einen Transport an. Das Bürgertelefon ist ab 8 Uhr erreichbar. Auch ist es vorgesehen, "zu einem späteren Zeitpunkt nicht mobile Menschen auch zu Hause zu impfen". Es geht wie geplant los Trotz der Unwetterlage soll der Betrieb des Impfzentrums wie geplant am Montag ab 14 Uhr los gehen. "Der Betrieb ist gesichert", schreibt der Kreis in einer Pressemitteilung. "Wir hoffen, dasssich die Wetterlage beruhigt und die ersten Impflinge unbesorgt und ungehindert ins Impfzentrum nach Enger gelangen können. Am Impfzentrum und rundherum werden die Zufahrtswege und Fußwege freigeräumt", führt Markus Altenhöner, Krisenstabsleiter des Kreises Herford, aus.

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