Wohnstadt Löhne plant für 2022 den ersten Neubau

Löhne. Anfang des Jahres ging die "Wohnstadt Löhne" an den Start. Die neue Gesellschaft, die als städtischer Eigenbetrieb organisiert ist, kümmert sich um die rund 400 städtischen Mietwohnungen. Dabei beschränkt sie sich nicht darauf, die in die Jahre gekommenen Gebäude nach und nach zu sanieren. "Der Staat muss wieder in den sozialen Wohnungsbau einsteigen", sagt Matthias Kreft. Er ist neben seiner Arbeit als Chef der Stadtwerke auch der Chef der Wohnstadt. Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Städten Mangelware. Die Probleme sind dort besonders groß, wo sich die Kommunen vor Jahren im großen Stil von ihren Mietwohnungen getrennt haben und so die Preise an dieser Stelle nicht mehr beeinflussen können. "Viele Städte bereuen diesen Schritt mittlerweile, Berlin kauft zum Beispiel Wohnungen im großen Stil zurück", sagt Matthias Kreft. Er ist froh, dass die Stadt Löhne diesen Weg nicht gegangen ist, obwohl das diskutiert worden ist, als Löhne besonders klamm war. Sanierung von Gebäuden am UIenburger Weg In der Wohnstadt geht man zweigleisig vor. "Im jährlichen Wechsel sanieren wir Mietwohnungen und bauen neue Gebäude", sagt Wohnstadt-Betriebsleiter Stephan Spieker. Vor dem Betriebsausschuss Wohnstadt Löhne präsentierte Spieker vor kurzem die Pläne, die einstimmig befürwortet wurden. Im Jahr 2021 beginnt die Stadt mit der Sanierung von zunächst zwei von vier Gebäudekomplexen mit insgesamt 36 Wohneinheiten am Ulenburger Weg. Dächer und Fenster werden erneuert. Die Fassaden bekommen eine energetische Sanierung. "Im Gesamtpaket werden so erhebliche Energiekosten gespart", sagt Kreft. Bei den Gebäudesanierungen geht es auch um die inneren Werte. "Leerstehende Wohnungen werden auf den neuesten Stand gebracht", sagt Spieker. Die in die Jahre gekommenen Bäder werden erneuert, ebenso die Elektrik. Dazu kommen Malerarbeiten und neue Bodenbeläge. "Wir vermieten keine Bruchbuden" In den Häusern werden jetzt zu Anfang die ohnehin leer stehenden Wohnungen saniert. "Am Ulenburger Weg haben wir zahlreiche Wohnungen, die in den letzten Monaten frei wurden, nicht mehr vermietet. Die sind in einem technisch nicht mehr vermietbaren Zustand, da wird es Zeit, dass wir da ran gehen", sagt Kreft. Es sei grundsätzlich kein Problem, auch für diese Wohnungen wieder Nutzer zu finden. "Wir vermieten aber keine Bruchbuden", betont Kreft. Die Nachfrage liegt auch daran, dass es nach wie vor zu wenig Wohnungen für Menschen mit einem eher kleinen Einkommen gibt. "Auf unserer Warteliste gibt es rund 100 Wohnungsgesuche", sagt Spieker. Bei der Vermietung der Wohnungen müssen die Mitarbeiter der Wohnstadt Fingerspitzengefühl beweisen. "Nicht jeder Bewerber passt in jedes Haus. Da muss man schon einen Blick auf die Hausgemeinschaft haben, ob das funktioniert." Perspektivisch wäre für die Gebäude am Ulenburger Weg auch eine dezentrale Energieversorgung denkbar. "Mit Blick auf die 36 Wohneinheiten könnte es sich rechnen, dort ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zu betreiben. Darin sehen wir großes Potenzial", sagt Kreft. Zwei Häuser mit 656 Quadratmeter Wohnfläche Im Jahr 2022 startet die Wohnstadt in ihr erstes Neubauprojekt. Gekauft hat das Unternehmen bereits die Fläche samt Gebäude des ehemaligen AWO-Standorts an der Schützenstraße/ Ecke Bahnhofstraße. In dem Gebäude befand sich die Ehe- und Lebensberatung der AWO. Die ist in die Schrakampstraße umgezogen. Das leer stehende Gebäude wird abgerissen. Auf dem Grundstück sollen zwei Häuser mit insgesamt 656 Quadratmeter Wohnfläche entstehen. "Die Wohnungen werden eine Größe zwischen 38 und 90 Quadratmetern haben", sagt Kreft. Die großen Wohnungen sollen bezahlbaren Wohnraum für Familien bieten. Nach dem Beschluss im Ausschuss werden jetzt die konkreten Planungen für die neuen Gebäude beginnen.

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