Weihestraße: Gutachten vor möglicher Sperrung

Löhne. Die Anwohner der Weihestraße in Gohfeld sind vom Verkehr gebeutelt. Besonders leiden sie unter dem Lkw-Verkehr. Vor einige Monaten hat sich die Bürgerinitiative "Macht Gohfeld leiser" gegründet. Darin kämpfen Anwohner gegen den Lärm und wollen eine Reduzierung des Lkw-Verkehrs erreichen. Dass sich die Situation auf der Weihestraße ändern muss, darüber ist sich der Rat einig. Für den Antrag der LBA, die Straße für Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen zu sperren, gab es dennoch keine Mehrheit. Jetzt könnte es im ersten Schritt zu einer Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 km/h kommen. "Wir haben diesen Missstand seit Jahren bemängelt", sagt Günter Schlüter von der LBA. Den Anliegern seien immer wieder bessere Zeiten versprochen worden. Zum Beispiel durch die Anbindung des Gewerbegebiets "Am Hellweg" an die B611. "Diese Hoffnung ist wie eine Seifenblase zerplatzt, das hat überhaupt nichts gebracht." Nach Überzeugung der LBA sei die Einführung einer Tempo-30-Zone keine Lösung für das Problem. "Das wird nichts bringen. Ein Lkw mit Auflieger macht bei Tempo 30 genauso viel Lärm wie bei Tempo 50. Dafür brauchen wir kein neues Gutachten", sagt Schlüter. "Das hat Auswirkungen auf den Verkehr in ganz Löhne" Das sieht der Bürgermeister ganz anders. Auch er ist nicht grundsätzlich gegen das Lkw-Verbot. "Wir brauchen allerdings ein Lärmgutachten für eine so einschneidende Maßnahme. Wenn die Weihestraße für Lkw über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt wird, dann hat das Auswirkungen auf den Verkehr in ganz Löhne. Dafür brauchen wir eine verlässliche Entscheidungsgrundlage. Wir können nicht aus der Hüfte heraus Straßenschilder aufstellen." Die Frage sei zum Beispiel, wie sich der Lkw-Verkehr verteile, wenn die Weihestraße dafür gesperrt werde. In einem Gutachten würden dann auch ganz unterschiedliche Varianten der möglichen Entlastung durchgespielt. Dass es ohne ein Gutachten nicht geht, davon ist auch Wolfgang Böhm von der SPD überzeugt. Nicht die Stadt Löhne könne über die Einführung einer solchen Sperrung entscheiden. "Herr des Verfahrens ist Straßen NRW", sagt Böhm. Weil die Weihestraße eine Landesstraße ist, müsse die Stadt die Landesbehörde mit einem solchen Gutachten von der Notwendigkeit überzeugen. "Endlich ist bei allen angekommen, das Handlungsbedarf besteht" Etwas resigniert zeigt sich Silke Glander-Wehmeier von den Grünen. "Nach ein paar Jahren ist endlich bei allen angekommen, dass Handlungsbedarf besteht. Es muss eine Lösung her, und da können wir mithilfe eines Gutachtens die potenziellen Maßnahmen herausfiltern." Horst-Martin Büttner von der CDU ist skeptisch: "Wir fragen uns, was ein Gutachen noch bringen soll, aber wenn es sein muss, dann unterstützen wir das vorbehaltlos." Bei der Abstimmung geht es schließlich um zwei Anträge zum Thema Verkehrsbelastung auf der Weihestraße. Gegen die Stimmen der LBA wird beschlossen, das Lärm- und Verkehrsgutachten auf den Weg zu bringen. Die LBA bleibt bei ihrer Position, dass das nicht erforderlich sei. "Wir möchten wissen, wie es weiter geht" Im nächsten Antrag geht es um die Prüfung der Einführung einer Tempo-30-Zone. Dafür stimmte die Mehrheit, gegen die Stimmen von LBA und CDU. "Das bringt überhaupt nichts, ob Tempo 30 der 50, die brettern da durch", sagt Horst-Martin Büttner. Einige Anwohner verfolgen die Sitzung. "Wir möchten wissen, wie es jetzt konkret weiter geht", sagt einer bei der Bürgerfragestunde zum Bürgermeister. "Wir werden das jetzt unverzüglich auf den Weg bringen, wir können aber nichts über den Kopf hinweg von Straßen NRW machen", sagt Pogggemöller

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