Pläne für das umstrittene Baugebiet "Zum Flachsland" liegen erneut aus

Löhne. Gohfeld scheint als Ort zum Wohnen beliebt zu sein. Kurz vor dem Abschluss steht das wohl größte Wohngebiet der Stadt zwischen Hochstraße und Rüscherstraße, da wird schon längst das nächste Baugebiet festgezurrt. Auf der anderen Seite der Weihestraße soll eine Wiese an der Straße "Zum Flachsland/Amselweg" bebaut werden. Der erste Architektenentwurf war nicht nur den Anwohnern ein Dorn im Auge. Auch die Politik entschied sich dagegen. Der zweite Entwurf war im jüngsten Planungsausschuss nun erneut Thema. Nur eine Partei fand klare Worte gegen die Planung und enthielt sich. Bezahlbarer Wohnraum wird auch in Kleinstädten wie in Löhne immer stärker nachgefragt. Darauf wollte die Lebensraum GmbH reagieren und plante auf einer Gohfelder Wiese südlich der Südbahn zwei Mehrfamilienhäuser. Zweigeschossige Gebäude mitsamt Staffelgeschoss sollten hier entstehen. Rund herum stehen ausschließlich Einfamilienhäuser. Die Anwohner formierten sich und kritisierten den in ihren Augen überdimensionierten Mehrfamilienhaus-Entwurf - mit Erfolg. Die Politik hat dagegen gestimmt. "Es wird immer ein Kompromiss sein" Der nächste Entwurf von der Firma Schweneker fand im Planungsausschuss mehr Anklang. Auch hier setzt das Unternehmen auf ein Mehrfamilienhauses allerdings mit maximal sechs Wohnungen. Zusätzlich sollen auf der Fläche auch Einfamilienhäuser entstehen. Insgesamt wird mit 12 bis 20 Wohneinheiten geplant. Frühzeitig wurde dieser Entwurf öffentlich ausgelegt. Nachdem die Verwaltung auf die Anregungen seitens Nachbarn und Behörden reagiert hat - "die Bedenken der Anwohner wurden zurückgewiesen", sagt Baudezernent Ulrich Niemeyer - stand der Beschluss nun erneut im Planungsausschuss zur Diskussion. "Es wird immer ein Kompromiss sein", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Böhm. Allerdings sei dieser hier verträglich und "einer mit dem man leben kann". Auch die CDU stimmte dafür. "Es ist immer schwierig, wenn eine grüne Wiese bebaut wird. Aber ohne Städteentwicklung gäbe es keine Häuser", so der Fraktionsvorsitzende Horst-Martin Büttner. LBA-Chef Hermann Ottensmeier war froh, dass der erste Vorschlag abgelehnt wurde: "Jetzt ist es deutlich besser." "Es ist hier nicht alles rausgeholt worden" Silke Glander-Wehmeier, Fraktionsvorsitzende der Grünen, fand, dass sich die Verwaltung "zu viele Spielräume" ließe. "Wir sollen hier etwas auf gut Glück beschließen", kritisierte sie. Ulrich Adler, Fraktionsvorsitzender der Linken enthielt sich und begründete seine Entscheidung so: "Es ist hier nicht alles rausgeholt worden. Aus ökologischen Gründen wäre eine dichtere Bebauung sinnvoller gewesen." Mehrheitlich ging der Beschluss im Planungsausschuss durch. Damit steht fest, dass an dem neuen Wohngebiet weiter festgehalten wird. Ein Anwohner, der schon mehrere Jahrzehnte hier lebt, hätte sich etwas anderes gewünscht. Die eingezäunte Wiese wurde einst als Reitplatz genutzt, heute grasen dort noch Schafe. Ein Spielplatz hätte hier gut hingepasst, findet der Anwohner. Schließlich sei die Siedlung immer stärker gewachsen und der nächste Spielplatz liegt auf der anderen Seite der Weihestraße. Dennoch ist er froh darüber, dass hier nicht die erste Variante gebaut werden soll. Firsthöhe und Dachformen sind vorgeschrieben In der Vorlage heißt es, dass hier die "heute nachgefragten Bau- und Wohnformen ermöglicht werden sollen". Gleichzeitig soll auf die bestehende Umgebungsbebauung Rücksicht genommen werden. Im Westen ist eine "aufgelockerte Einzelhausbebauung" vorgesehen, im Südosten soll das Mehrfamilienhaus entstehen. Zwei Geschosse dürfen die Neubauten entlang des Amselwegs haben, die Firsthöhe ist mit maximal 9,50 Meter vorgeschrieben. In zweiter Reihe seien auch Häuser mit weniger als zwei Vollgeschossen zulässig. Somit dürften die künftigen Hausherren auch auf ein stärker geneigtes Dach (35 bis 45 Grad statt 22 bis 30 Grad) zurückgreifen. Generell sind im ganzen Gebiet nur Häuser mit Sattel-, Walm- und Zeltdächern zulässig. Die Pläne sind erneut für einen Monat lang einzusehen. Das ist entweder vor Ort im Rathaus möglich oder online unter www.loehne.de.

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