Stadtwerke übernehmen das Nahwärmenetz

Löhne. Bei den Stadtwerken gibt es jetzt auch Wärme im Angebot. Rund 30 Jahre wurde das kleine Löhner Nahwärmenetz von der "Nahwärme Bad Oeynhausen-Löhne GmbH" betrieben (NWOL). An der Gesellschaft war die Stadt Löhne mit acht Prozent beteiligt. Ihren Anteil hat die Stadt an NWOL verkauft und unter anderem vom dem Erlös dem Nahwärmebetreiber das Löhner Netz abgekauft. &bdquo;Wir mussten allerdings noch Geld drauflegen“, sagt Bürgermeister Bernd Poggemöller. Die Sume wollte er nicht nennen. Da habe man sich schriftlich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Unter dem dem Dach der Stadtwerke gibt es jetzt eine Fernwärmesparte. Als Sachgebietsleiter wurde der Ingenieur Fred Wokittel eingestellt. Er bringt eine Menge Erfahrung von der Arbeit in einem Unternehmen der Windkraftbranche mit. Keine Entwicklungsmöglichkeiten im Sinne der Stadt Dass für das neue Sachgebiet ein Experte eingestellt wurde, zeigt, dass die Stadtwerke mit dem Thema Fernwärme noch viel vor haben. &bdquo;Wir können jetzt freier agieren und das Netz in den nächsten Jahren weiter ausbauen“, sagt Matthias Kreft, Chef der Stadtwerke. In der Struktur der alten Gesellschaft sahen die Verantwortlichen in Löhne keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr im Sinne der Stadt. Zurzeit hat die Nahwärme Löhne genau einen Privatkunden: Die Filiale von Bruno Kleine an der Albert-Schweitzer-Straße. Sie liegt nur wenige 100 Meter entfernt vom Standort der Heizzentrale, in dem sich auch das Blockheizkraftwerk (BHKW) befindet. Darüber hinaus werden das Rathaus, sowie das Gymnasium mit Wärme versorgt, die im BHKW in der Heizzentrale produziert wird. Dazu kommen noch dezentrale BHKW auf Gelände des Frei- und Hallenbads, im Schulzentrum Melbergen, der Bertolt-Brecht-Gesamtschule und dem Klärwerk. 1,5 Millionen Kilowattstunden jährlich &bdquo;Wir produzieren jährlich 1,5 Millionen Kilowattstunden Wärme. Damit können, um das zu vergleichen, 400 bis 500 Wohneinheiten mit Wärme versorgt werden“, sagt Holger Freymuth von den Stadtwerken. Strom wird mit Biomethan erzeugt. &bdquo;Damit habe haben eine klimaneutrale Energiequelle“, sagt der Bürgermeister. Es soll nicht bei den bisherigen Abnehmern von Nahwärme bleiben. &bdquo;Dann hätten wir auch in den alten Strukturen bleiben können. Unser Ziel ist der Ausbau und der passt auch zum Klimaschutzkonzpet“, sagt Poggemöller. Ihm schweben verschiedene weitere potenzielle Kunden vor. Das neue Wohnprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule Löhne-Bahnhof könnte ebenso dazu gehören wie das August-Griese-Berufskolleg und die städtischen Mietwohnungen rund um die Jahnstraße. &bdquo;Ich bin überzeugt, dass wir gute Angebote machen können“, sagt Kreft. Sollte es zu Erweiterungen kommen, müssen Fernwärmeleitungen in den Straßen verlegt werden. &bdquo;Dann können wir auch Privathaushalten Angebote machen, die an den Strecken liegen“, sagt der Chef der Stadtwerke. Langfristig könne das Netz, das von der Heizzentrale ausgeht, zu einem Fernwärmering ausgebaut werden, der zahlreiche Gebäude im Zentrum mit Strom versorge, ergänzt Poggemöller. Strom "Made in Löhne" Beim Betrieb von BHKW entsteht nicht nur Wärme, sondern auch Strom. "Den speisen wir zurzeit ins Netz ein", sagt Kreft. Doch das könnte sich ebenfalls mittelfristig ändern. "Wir haben durch die Stadtwerke bei unseren Kunden den Fuß in der Tür. Warum sollten wir ihnen nicht auch Strom anbieten, der von hier kommt und klimaneutral ist", sagt Poggemöller.

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