An diesen zwei Tagen soll es in Löhne verkaufsoffene Sonntage geben

Löhne. Die Corona-Pandemie bringt den stationären Handel ins Wanken. Wochenlang waren die Geschäfte in den Innenstädten dicht und gerade bei kleinen Händlern brach deswegen dramatisch der Umsatz ein. Der Online-Handel hingegen boomt. Die großen Gewinner der Krise sind die Unternehmen, die sowieso schon ganz oben mitspielen. Um die Konjunktur in der Krise anzukurbeln, sind in NRW in diesem Jahr mehr verkaufsoffene Sonntage erlaubt. Die beiden Löhner Werbegemeinschaften ziehen in der Krise an einem Strang. Gemeinsam haben die Kaufleute der Innenstadt und Mennighüffen bei der Stadtverwaltung noch zwei verkaufsoffene Sonntag für dieses Jahr beantragt. Am 4. Oktober und 1. Advent (29. November) sollen die Bürger durch die Geschäfte des Städtchens flanieren können. "So können wir unseren Kunden was bieten" "Wir haben die beiden Sonntage gemeinsam angemeldet", sagt Regina Nagel, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Einkaufsmeile Mennighüffen. Der Sonntag Anfang Oktober war in den Vorjahren eng mit dem Löhner Oktoberfest verknüpft. Seit Jahren gab es die traditionelle Sonntagsöffnung der Innenstadtläden inklusive Autoshow, Musik und Aktionen. Damit wurde das Oktoberfest auf dem Festplatz mit Kirmes, Gewerbeschau und vielen Veranstaltungen quasi bis in die Innenstadt verlängert. Coronabedingt fällt das größte Volksfest der Stadt allerdings ins Wasser und auch größere Events auf der oberen Lübbecker Straße wird es nicht geben. "Das fällt zum verkaufsoffenen Sonntag alles weg", sagt Britta Lehmann von der Werbegemeinschaft der Innenstadt. Öffnen wollen die Einzelhändler dennoch und zwar Stadtteilübergreifend entlang der Lübbecker Straße. Denn: "Der Handel hat enorm gelitten", sagt Margit Bierbüsse-Reuter vom Sanitätsfachgeschäft in der Innenstadt. "Sonntags zu öffnen gibt uns die Möglichkeit unseren Kunden zusätzlich was zu bieten, es führt bei uns zu Umsatzsteigerungen und es trägt zur Entzerrung bei", ist sie überzeugt. Sonn- und Feiertagsöffnung hat eine Anziehungskraft Der zweite verkaufsoffene Sonntag den die beiden Werbegemeinschaften bei der Stadt angemeldet haben, ist der 1. Advent. Der ist normalerweise traditionell in Mennighüffen mit dem Adventsmarkt verknüpft. Vorsitzende Regina Nagel kann sich aktuell nicht vorstellen, dass der Weihnachtsmarkt rund um die Kirche in Mennighüffen stattfinden wird. "Der Adventsmarkt lebt von der Enge, der Geborgenheit", sagt sie. Doch dennoch wollen die Händler sonntags ihre Geschäfte öffnen. Die Landesregierung hat am 14. Juli in einem Runderlass bekannt gegeben, nach dem die Gemeinde in NRW bis zu vier &bdquo;Corona-bedingte“ Ladenöffnungen zulassen kann. Normalerweise muss bei verkaufsoffenen Sonntagen ein Eventcharakter vorliegen. Das ist wegen der Pandemie nicht notwendig. Und würde bei beiden Tagen in Löhne auch nicht vorliegen. Dennoch müsse genau geprüft werden, ob eine Ladenöffnung zulässig sei. "Ein Sonntag ist immer zusätzlich" Verdi ist von dem Landesvorstoß nicht begeistert. "Wir als Gewerkschaft sind nach wie vor gegen verkaufsoffene Sonntage", sagt Stephie Karger, stellvertretende Bezirksvorsitzende Verdi OWL. "Auch unter den Corona-Bedingungen." Denn vor allem Verkäufer arbeiten in der Krise viel und unter erschwerten Bedingungen, wie dem permanenten Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Karger: "Sie sollen Tage zum Ausruhen haben. Und ein Sonntag ist immer zusätzlich." Das Land hingegen argumentiert, dass der lokale Einzelhandel besonders hart von der Krise getroffen wurde und das durch eine Sonntagsöffnung "eine gewisse Entzerrung des Verkaufsverhaltens erreicht werden kann". Außerdem habe eine Sonn- und Feiertagsöffnung nach aller Erfahrung eine besondere Attraktivität. "Es ist deshalb zu erwarten, dass viele Kunden Sonn- oder Feiertage als Einkaufstag nutzen werden. Das kann bei Einhaltung der Hygienevorschriften zu einer Verringerung der Ansteckungsgefahr beitragen", schreibt das Land in dem Erlass. Dennoch bleibt es bei den Gemeinden, die verkaufsoffenen Sonntage zu genehmigen. In Löhne entscheidet der nächste Rat über die außerplanmäßige Ladenöffnung. Der tagt am Mittwoch, 9. September. Ganz schön kurzfristig, aber machbar, sind sich die Löhner Werbegemeinschaften einig.

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