Löhne

Löhner Kinoverein zeigt drei Filme auf der Aqua Magica - mit dabei "Autobahn"

Lichtspiele trotz Coronakrise: Das Sommernachtskino auf der Naturbühne kann stattfinden. Es gibt festgelegte Plätze und nur 100 Eintrittskarten.

Pünktlich um 22.30 Uhr bei Einbruch der Dunkelheit startet das Sommernachtskino. | © Archivfoto: Jana Baumann

16.06.2020 | 16.06.2020, 13:00

Löhne. Der Kinoverein Löhne zeigt in diesem Sommer trotz Corona-Krise drei Filme unterm Sternenhimmel der Aqua Magica. Damit die geltenden Abstandsregeln auch auf der Naturbühne eingehalten werden, arbeiten die Vereinsmitglieder in dieser Open-Air-Saison erstmals auch als Platzanweiser.

Die Zuschauer werden direkt zu ihren Sitzplätzen geführt – auf eine Bank, eine Picknickdecke oder auf den von zu Hause mitgebrachten Gartenstuhl. Einlass ist ab 21 Uhr, es gibt nur 100 Plätze, falls sich die Bestimmungen des Landes NRW nicht bis zum Tag der Vorstellung ändern.

Kinofilm zum Auftakt mit einem hochaktuellen Thema

Zum Auftakt zeigt der Kinoverein am Samstag, 25. Juli, „The Green Book – Eine besondere Freundschaft" (USA 2018, 131 Minuten, FSK 6). Der Film ist ein mehrfach ausgezeichnetes, bitterhumoriges Roadmovie über die Reise eines schwarzen Jazz-Pianisten und seines weißen Fahrers entlang der Ostküste von New York bis in die Südstaaten.

Regisseur Daniel Abma signiert eigenhändig 1.500 von der NW gesponserte Filmplakate für die Premiere von "Autobahn". Die Dokumentation über die Nordumgehung ist der Abschluss der Open-Air-Kinosaison. - © Thorsten Gödecker
Regisseur Daniel Abma signiert eigenhändig 1.500 von der NW gesponserte Filmplakate für die Premiere von "Autobahn". Die Dokumentation über die Nordumgehung ist der Abschluss der Open-Air-Kinosaison. | © Thorsten Gödecker

Der schwarze Herr und sein weißer Knecht erleben als ungleiches Paar den Alltagsrassismus und die Klassengesellschaft der 1960er Jahre. Die Autofahrt müssen die beiden nach dem Reiseführer „The Negro Green Book" organisieren. Das Buch führt alle Gaststätten auf, die auch Schwarze bedienen. Der Gegensatz zwischen den beiden könnte nicht größer sein, dennoch entwickelt sich eine enge Freundschaft. Gemeinsam durchschreiten sie eine Zeit, die von Gewalt und Rassentrennung, aber gleichzeitig viel Humor und wahrer Menschlichkeit geprägt ist.

"Autobahn"-Produzent stellt sich den Fragen von Jörg Stuke

Der zweite Film am Samstag, 1. August, ist „Bohemian Rhapsody" (USA/GB 2018, 135 Minuten, FSK 6) über das Leben des Queen-Sängers Freddie Mercury. Das Biopic zeichnet den rasanten Aufstieg und den Ritt auf der Rasierklinge bis zum legendären Live-Aid-Konzert von Queen im Jahr 1985 nach. Mercurys wilde Münchner Zeit wird nur angedeutet. Im Mittelpunkt steht der Aufstieg des in Sansibar geborenen Farrokh Bulsara zum Pop-Star Freddie Mercury und die unvergesslichen Queen-Songs, die im Original-Soundtrack zu hören sind. Der Film wurde unter anderem mit zwei Golden Globes und vier Oscars ausgezeichnet.

Der dritte Film unterm Sternenhimmel und Abschluss der Open-Air-Kinosaison ist der Dokumentarfilm „Autobahn" (D 2019, 85 Minuten, FSK 0) am Samstag, 8. August. Ein Team der Filmhochschule „Konrad Wolff" in Babelsberg hat über mehrere Jahre das tägliche Verkehrschaos auf der Mindener Straße, die Planungen und schließlich den Bau der Nordumgehung in Bad Oeynhausen und Löhne begleitet.

"Autobahn" ist ein Film über das ganz normale Leben

Extra für diesen Abend reist einer der beiden Produzenten des Films aus Berlin an und stellt sich einem kurzen Gespräch ab 21 Uhr den Fragen des Journalisten Jörg Stuke. Der Einlass ist an diesem Abend deshalb bereits um 20.30 Uhr.

Wer von Amsterdam über Berlin nach Warschau will, muss durch Löhne und Bad Oeynhausen reisen. Die Autobahn ist eine der Hauptverkehrsadern Europas. Ausgerechnet hier klaffte im deutschen Autobahnnetz jahrzehntelang eine Lücke. Blumenhändler aus den Niederlanden, Handwerker aus Polen und deutsche Nordseetouristen – insgesamt 25.000 Lkws und Pkws pro Tag quälten sich durch die Stadt. Kilometerlange Staus sind der Normalzustand. Umfahren? Unmöglich! Hier muss man durch. "Autobahn" ist ein Porträt über Deutschland, über den kleinen Menschen der sich fügen muss, über Bürokratie, über Großbauprojekte die sich verzögern, und Politik, und vor allem: ein Film über das ganz normale Leben.

Alle Filme beginnen mit Einbruch der Dunkelheit gegen 22.15 Uhr, die Abendkasse ist eine Stunde vorher geöffnet, nach aktuellem Stand sind maximal 100 Sitzplätze zu vergeben. Auf dem Gelände gilt Maskenpflicht. Die Vereinsmitglieder führen die Zuschauer zum Sitzplatz. Warme, wetterfeste Kleidung und feste Schuhe sind angeraten, eine (Picknick-)decke ist von Vorteil. Der Eintritt kostet 6 Euro. Bei einer Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdiensts findet keine Filmvorführung statt. Weitere Infos: www.kino-loehne.de