Anwohner fordert Tempo 30 auf der Straße Auf dem Keile

Löhne. Die Häger Straße ist in der Vergangenheit stets mit einem nicht vorhandenen Rad- und Fußweg in Verbindung gebracht worden. Hier dürfen Autofahrer bis zu 100 km/h schnell fahren - zumindest in eine Richtung. Das führt immer wieder zu Unfällen. Einen Bereich hat die Polizei bereits als Unfallhäufigkeitsstelle deklariert. Es geht um die Kreuzung Häger Straße / Auf dem Keile. Sie liegt unweit der Koblenzer Straße, wo Autofahrer an einer Ampel zum Stehen kommen müssen. Das könnte auch der Grund sein, weshalb so einige Verkehrsteilnehmer lieber durch die Straße Auf dem Keile fahren. Und auch hier laut einem Anwohner ordentlich das Gaspedal betätigen. "Rücksichtslosen und verantwortungslosen Verhalten" Henning Steinke wohnt an der kleinen Straße und hat sich mit einer Anfrage zur Geschwindigkeitsreduzierung an die Stadt gewandt. Steinke spricht von einem "rücksichtslosen und verantwortungslosen Verhalten der motorisierten Verkehrsteilnehmer". Eine zu hohe Geschwindigkeit sei dort "leider an der Tagesordnung". Er setzt auf Tempo 30. Die Geschwindigkeitsreduzierung könne wesentlich dazu beitragen, diese Stelle zu entschärfen und die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten, argumentiert Steinke in seinem Schreiben. Tempo 30 würde auch den Lärm reduzieren und es wäre sicherer, so die Straße zu überqueren. Tempo-30-Zone wäre grundsätzlich möglich Ein Blick aufs Luftbild zeigt ein kleines Wohngebiet umgeben von Feldern und Wiesen. Beinke zitiert aus der Straßenverkehrs-Ordnung, dass innerhalb geschlossener Ortschaften, insbesondere in Wohngebieten, mit hoher Fußgänger- und Fahrradverkehrsdichte Tempo 30 anzuordnen ist. Das bestätigt Olaf Bokämper vom Ordnungsamt: "Die Straße ist eine Gemeindestraße, sodass eine Tempo 30- Zone grundsätzlich möglich wäre." Die Anfrage an den Bürgermeister hat Steinke am 30. April geschickt und scheint damit einen Nerv getroffen zu haben. Bereist im nächsten Rat am Mittwoch, 27. Mai, wird über die Bürgeranregung entschieden. Ratsbeschluss ist nur der erste Schritt Auch für die Häger Straße ist eine Geschwindigkeitsreduzierung im Gespräch. Sollte an dieser Stelle Tempo 50 eingeführt werden, könnte das automatisch zu einem Überholverbot führen und damit auch für mehr Sicherheit bei Radlern sorgen. Genau dafür setzen sich der ADFC Löhne, der Förderverein Radverkehr sowie drei Schülerinnen ein. Sie fordern zudem einen Radweg entlang der Landesstraße. Auch die Stadt Löhne sieht hier Handlungsbedarf. Eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung kann die Kommune aber nicht ohne Weiteres durchsetzen. &bdquo;Wir müssen das Land und die Polizei beteiligen“, informierte Olaf Bokämper in einem Gespräch mit der nw.de: &bdquo;Eine Geschwindigkeitsbegrenzung muss gut begründet sein.“ Sven Johanning, Sprecher von Straßen NRW, sagte in einem vorherigen Gespräch, dass dabei die Bedeutung der Straße eine Rolle spiele. Geschaut werden muss, ob ein Tempolimit hier Sinn mache. Rat tagt in der Werretalhalle Da die Straße Auf dem Keile der Kommune gehört, herrscht hier eine andere Sachlage. Im ersten Schritt muss laut Bokämper die Stadt einen Ratsbeschluss fällen und damit entscheiden, ob eine solche Zone gewünscht wird. "Mit diesem Ansinnen tritt sie dann an die Verkehrsbehörde heran, welche die rechtlichen Voraussetzungen prüft", so Bokämper. Laut der Beschlussvorlage entspreche der vorliegende Antrag von Anwohner Henning Steinke den formellen Voraussetzungen einer Anregung nach der Gemeindeordnung NRW. Normalerweise ist dafür der Haupt- und Finanzausschuss zuständig. Da die nächste Sitzung aber erst für August terminiert ist, werden die Ratsmitglieder bereits kommenden Mittwoch über Tempo 30 auf dem Wittel diskutieren. Die Ratssitzung beginnt am 27. Mai, 18.30 Uhr in Saal 1 der Werretalhalle. Warum Autofahrer auf der Häger Straße in Löhne zu Recht "rasen" | NW+ Neunter Unfall im Jahr: Stadt Löhne will die Häger Straße entschärfen Das ist eine der gefährlichsten Radstrecken Löhnes Frust gegenüber ADFC: Löhner gründen eigenen Verein

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