Tempo 60 nachts auf Bielefelds Ostwestfalendamm kann jetzt kommen

Bielefeld. Fünf Jahre nach dem Lärmschutzurteil zugunsten der Anwohner hat die Detmolder Bezirksregierung jetzt entschieden, dass die strittige Anordnung der Stadt Bielefeld für ein nächtliches Tempo 60 auf dem Ostwestfalendamm umgesetzt werden kann. Für den OWD-Streckenabschnitt zwischen der Ausfahrt Quelle und der Ausfahrt Johannistal könne nun für die Zeit von 22 bis 6 Uhr die Geschwindigkeit von 80 auf 60 Stundenkilometer reduziert werden, teilte die Stadt Bielefeld am Freitag mit. In Folge des Urteils hatte die Verwaltung am 19. August 2022 bereits die dafür notwendige straßenverkehrsbehördliche Anordnung erteilt. Hintergrund waren die zu hohen Lärmwerte im Verlauf der Stadtautobahn. Aufgabe der Bezirksregierung war es, diese Anordnung zu überprüfen. Jetzt traf im Rathaus Post aus Detmold ein. Die Aufsichtsbehörde stellt keine Beanstandung mehr fest. In dem Prüfauftrag hatte die Bezirksregierung die Geschwindigkeitsreduzierung am 4. Mai 2023 aufgrund formalfachlicher Mängel zunächst beanstandet. Außerdem seien bei der Prüfung nicht alle relevanten Aspekte berücksichtig worden, hieß es. Die im vorliegenden Lärmgutachten zugrunde liegenden Ansätze – Berechnung der Immissionswerte zum Prüfungszeitpunkt sowie deren Auswirkungen – wurden angezweifelt. Die Stadt Bielefeld holte daraufhin ergänzende Lärmwerte für den betrachteten Streckenabschnitt ein. Die Anordnung zur Geschwindigkeitsreduzierung wurde außerdem erneut geprüft. Ostwestfalendamm: Tempo 60 in der Nacht kann kommen Die Bezirksregierung erhielt von der Stadtverwaltung im Mai 2024 eine ausführliche Stellungnahme zu sämtlichen Beanstandungen. Nun kommt Detmold zu dem Ergebnis, dass die Anordnung der Stadt von 2022 nicht weiter zu beanstanden sei. Die Tempo-60-Regelung nachts könne jetzt zeitnah von der der Stadt und Straßen NRW umgesetzt werden. Dazu sollen Gespräche mit dem Landesbetrieb geführt werden. Lesen Sie auch: Baustelle auf Bielefelder OWD: Die Nervenprobe für Autofahrer geht weiter Die Zuständigkeiten auf dem OWD sind geteilt. Straßen NRW ist für den Abschnitt zwischen der A33 bis zur Brücke Haller Weg zuständig, die Stadt für den innerstädtischen Bereich. Straßen NRW hatte sich der Anordnung von Tempo 60 lange widersetzt. Aus seiner Sicht gelte für die Stadtautobahn, die eigentlich die Bundesstraße 61 ist, wie für alle Bundes- und Landesstraßen das Primat der &bdquo;Leichtigkeit des Verkehrs“. Auf diesen Streckenabschnitten dürfe deutlich schneller gefahren werden als im innerstädtischen Bereich. Deutlich schneller bedeutet Tempo 100. Lediglich als Zugeständnis gilt aktuell auf einem Teilstück des OWD-Abschnitts, der in die Zuständigkeit von Straßen NRW fällt, eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern. Unterschiedliche Tempolimits auf Bielefelds OWD So ist im Lauf der Zeit ein Flickenteppich mit ganz unterschiedlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf dem OWD entstanden. Tempo 60 gilt im Bereich des A-33-Anschlusses und auch vor und im OWD-Tunnel. Zwischendurch ist Tempo 80 aufgerufen, teilweise gilt Tempo 100. In Baustellenabschnitten sind weitere Reduzierungen angezeigt, bei den laufenden Brückensanierungen sogar nur Tempo 30. Auf dem OWD misst eine Dauermessstelle die Verkehrsströme. Die Werte machen deutlich: Der Verkehr auf der Stadtautobahn nimmt immer weiter zu. Im November 2024 beispielsweise ist montags bis freitags ein durchschnittlicher Tagesverkehr von 89.114 Fahrzeugen gemessen worden. Das waren 12,8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2023. Der OWD gehört neben der Autobahn A2 zu den lautesten Straßenbereichen in Bielefelds. Das lässt sich auf den Lärmschutzkarten der Stadt ablesen. Für die Anwohner am OWD kommt zusätzlich noch die Belastung durch die Bahntrasse hinzu. Nachts sind auf der Strecke vor allem &bdquo;laute“ Güterzüge unterwegs. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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