Das Löhner Oktoberfest fällt aus

Löhne. Schon vor Wochen hat es den großen Bruder in München erwischt. Jetzt hat die Absagewelle wegen der Corona-Krise auch das Löhner Oktoberfest erreicht. Darüber informierte die Stadt Löhne am Donnerstag. Nicht betroffen von der Absage ist die Küchenmesse Area 30. Bürgermeister Bernd Poggemöller hätte gerne zur Eröffnung am 1. Oktober den Hammer geschwungen und mit dem Fassbieranstich das 40. Löhner Oktoberfest eröffnet. Daraus wird zumindest in diesem Jahr nichts. "Schade, dass wir dazu gezwungen sind, uns bleibt aber leider keine Wahl", sagt er. Die Coronaschutzverordnung verbietet Volksfeste bis zum 31. August. Das Oktoberfest sollte in diesem Jahr vom 1. bis 4. Oktober gefeiert werden. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Verordnung über den den 31. August hinaus verlängert wird", sagt Poggemöller. "Infektionsketten sind nicht nachweisbar" Für eine Kirmes und ein Zeltfest ein realistisches Schutzkonzept vorzulegen, sei kaum möglich. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir auch im Oktober noch Infektionen haben werden. Und auf einer Veranstaltung wie dem Oktoberfest ist es nicht möglich, die Infektionsketten nachzuweisen", betont der Bürgermeister. Dieser Nachweis sei aber wichtig, um nicht einen unkontrollierten Ausbruch zu erleben. Er geht davon aus, dass wir uns noch viele Monate mit dieser Corana-Realität abfinden müssen. Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen, diese schwere Entscheidung zu treffen. "Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen, bevor hohe Planungskosten entstehen. Wir wären zum Beispiel immer näher an Punkt gekommen, wo wir das Zelt hätten buchen müssen", sagt Poggemöller. "Neues Konzept für die Gewerbeschau" Dass ausgerechnet in diesem Jahr das Fest ausfällt, sei besonders schade. "Wir wollten ja mit einem neuen Konzept für die Gewerbeschau an den Start gehen. Die hätte in diesem Jahr zum ersten Mal im umgebauten Area-30-Messebau stattgefunden. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass die Area 30 stattfinden kann. "Es handelt sich um eine Fachmesse. Das ist mit einem entsprechenden Sicherheitskonzept möglich", ist er überzeugt. Das sagt auch Area-30-Veranstalter Michael Rambach, Geschäftsführer der Firma Trendfairs. Weitere Informationen dazu folgen. Für Karl-Wilhelm Bruns wäre das Oktoberfest in diesem Jahr eine Premiere gewesen. Er hatte den den Veranstaltungsbereich im Festzelt im vergangenen Jahr von M+S-Veranstaltungen übernommen. Dazu gehören auch die regelmäßig nach wenigen Tagen ausverkauften Aischzeit-Partys."Da steckt schon eine Menge Arbeit drin", sagt Bruns. "Es gibt keine Alternative" Er habe immer noch gehofft, dass es eine Wende gebe. "Aber solange kein Impfstoff da ist, sind solche Veranstaltungen problematisch." Die Entscheidung kann er nachvollziehen. "Es gibt keine Alternative. Das hätte man nicht verantworten können." Er setzt jetzt auf das Jahr Oktoberfest 2021. "Die Aischzeit-Karten behalten ihre Gültigkeit", sagt Bruns. Für Schausteller Alfred Küchenmeister und seine Kollegen ist die Absage ein schwerer Schlag. "Das trifft uns hart. Wir haben mindestens bis Ende August Berufsverbot und seit dem Weihnachtsmarkt 2019 keine Einnahmen mehr", sagt er. Klar sei aber auch, dass die Gesundheit vorgehe. "Eine andere Entscheidung konnte man nicht treffen." "Im Frühjahr 2021 beginnen die Planungen" Und selbst wenn das Oktoberfest stattgefunden hätte, dann wohl nur mit erheblichen Auflagen und Einschränkungen. "Das ist schon sehr fraglich, ob da so viele Menschen gekommen wären wie in den Vorjahren." Auch Küchenmeister blickt nach vorne. "Im Frühjahr werden wir mit den Planungen für das Oktoberfest 2021 beginnen." Dann hätte der Bürgermeister eine Chance auf den nächsten Fassbieranstich. Allerdings muss er dafür eine entscheidende Hürde nehmen: Bei der Kommunalwahl am 13. September muss er wiedergewählt werden.

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