Brief an die Kanzlerin: Unsichere Zukunft für das Giraffenland

Löhne. "Die Wirtschaftshilfe hat uns gerettet", sagt Constanze Nolting vom Giraffenland. Auch das Begegnungszentrum für Familien am Mahnerfeldweg musste Mitte März wegen der Coronakrise schließen. "Wir haben schon ein paar Tage vor dem offiziellen Verbot Geburtstage abgesagt. Dafür hatten einige in dem Augenblick wenig Verständnis. Das hat sich natürlich schnell geändert", sagt Mitarbeiterin Annette Hummel. Am Anfang der Krise hätte man auch im Giraffenland nicht gedacht, dass sich der Ausnahmezustand über viele Monate ziehen wird. "Wir hatten den Ostererlebnispfad aufgebaut und waren zwar davon ausgegangen, dass man den nicht über Ostern sehen kann, dass wir aber nach Ostern wieder aufmachen. Aus heutiger Sicht ist das unvorstellbar, dass wir so gedacht haben. Aber zu Beginn haben die meisten mit einem kurzen Shutdown gerechnet", sagt Constanze Nolting. Es lief so gut wie nie und dann kam Corona Von jetzt auf gleich sind dem Giraffenland sämtliche Einnahmen weggebrochen. Alle Geburtstagsfeiern wurden abgesagt, die Gastronomie des Begegnungszentrums musste schließen. 25 Mitarbeiter sind davon betroffen. Die befinden sich jetzt in Kurzarbeit. Das Giraffenland hat große finanzielle Probleme. "Ohne die Gehälter kommen wir auf mehr als 2.000 Euro Fixkosten im Monat. Für Strom, Gebäudeversicherung und andere Dinge", sagt Annette Tillmann. Rücklagen hat das Giraffenland kaum. "Allerdings konnten wir in diesem Jahr zum ersten Mal etwas Geld zur Seite legen. Es lief so gut wie nie und dann kam Corona", sagt Constanze Nolting frustriert. Entscheidend sei die Krisenhilfe der Bundesregierung gewesen. "Wir haben eine Förderung in Höhe von 15.000 Euro bekommen. Das hat uns gerettet", sagt Constanze Nolting. Dazu kommt, dass die privaten Spender das Giraffenland weiter unterstützen. So könne man jetzt bis Juli/August durchhalten. "Wir hoffen, dass es bis dahin weitere Lockerungen gibt", sagt Nolting. Kleine Schritte in Richtung Normalität Als die Förderzusage aus Berlin kam, hat Constanze Nolting einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel geschrieben und sich bedankt. "Das war mir ein Bedürfnis. Das Giraffenland ist mein Lebenswerk." Ein Mitarbeiter habe im Namen der Kanzlerin geantwortet. Die beiden Frauen gehen davon aus, dass sich das Begegnungszentrum daran orientieren kann, wie es sich in den Kitas in den nächsten Wochen entwickelt. "Bei uns sind viele kleine Kinder, da ist es sehr schwierig, die zum Abstand halten zu bringen", sagt Annette Hummel. Kleine Schritte in Richtung Normalität seien vielleicht bald möglich. "Wir sehen die Not der Familien, die Kinder zu beschäftigen. Vielleicht ist es machbar, dass eine Familie, die in einer Hausgemeinschaft lebt, zu uns zum Spielen kommt. Das könnten wir jeweils vormittags und nachmittags mit einer Aufsichtsperson vom Giraffenland anbieten", sagt Constanze Nolting. Darüber wolle sie mit dem Ordnungsamt sprechen. Das könne einzelnen Familienhelfen helfen, sei aber kein Ansatz um die finanziellen Probleme des Giraffenlands zu lösen. Großer Teil der Einnahmen durch die Gastronomie Weil das Giraffenland auch einen beachtlichen Teil der Einnahmen durch das Café macht, warten die Macher gespannt darauf, wann und in welcher Form die Gastronomie wieder öffnen darf. Im Café wird es dann mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich weniger Sitzplätze geben. Und daraus leite sich auch der alles entscheidende Punkt ab: "Die Frage ist, ab wann es sich rentiert, wenn wir nur mit eingeschränkter Kapazität weiter arbeiten dürfen", sagt Nolting. Auch wenn es nicht sicher ist, ob das Giraffenland ohne einschneidende Veränderungen aus der Krise kommt, steht fest, dass es weitergehen wird. "Wir werden auch in Zukunft Familien helfen und Gutes tun. Egal, was kommt", verspricht Constanze Nolting. Sobald es neue Informationen gibt, stehen diese auf der Homepage. www.giraffenland-loehne.de

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