Café, Shop und Bücherei: Das sind die neuesten Pläne für den Löhner Bahnhof

Löhne. Täglich nutzen rund 3.500 Fahrgäste den Löhner Bahnhof, um zur Arbeit, nach Hause oder in den Urlaub zu fahren. Schnell geht es für die meisten zu den Gleisen, denn eine große Aufenthaltsqualität wird dort nicht geboten. Das will der Verein "Löhne umsteigen" ändern. Seit sechs Jahren bemühen sich die Mitglieder, dem Bahnhof wieder Leben einzuhauchen. Viel haben sie schon geschafft und weitere Pläne schon geschmiedet. Hans-Wilhelm Bökamp ist Architekt und hat als Mitglied des Vereins die neuesten Ideen aufs Papier gebracht. Den einstigen Wartesaal der Ersten Klasse haben sich die Mitglieder gemeinsam mit dem Besitzerehepaar Di Fede schon vorgenommen und zu einem Veranstaltungssaal ausgebaut. Geburtstage und Polterabende werden hier gefeiert, Lesungen und Vorträge finden hier statt. Der Raum hat sich längst etabliert. "Der Veranstaltungsraum bleibt", sagt der erste Vorsitzende Günter Willig. Bücherei soll in den Bahnhof ziehen Er soll aber Zuwachs bekommen. Wie berichtet, soll aus dem Bahnhof ein so genannter "Dritter Ort" werden. Dazu plant der Verein gemeinsam mit der Stadt Löhne, dass die Bücherei in die Verkehrsstation zieht. Der heutige Standort an der Alten Bünder Straße ist zu eng, bietet keinen Raum für neue Konzepte, Bücher sind auf vier Etagen verteilt. Das soll sich mit dem Umzug ändern. Vorgesehen ist, dass die Bücherei gleich mehrere Räume nutzt. Die Idee des Vereins ist, im Wartesaal der Zweiten Klasse eine Decke einziehen zu lassen. "So hätte die Bibliothek noch mehr Raum zur Verfügung", sagt Willig. Bökamp ergänzt, dass auch hier wie bei der Öffnung der Fassade für die Radstation die Denkmalbehörde ins Spiel kommt. "Das muss abgestimmt werden." Haupteingang wird verschwenkt Bei der Bücherei ist "mobil" das Stichwort. &bdquo;Wir würden in allen Räumen flexible Regalsysteme einsetzen. Nur die Regale an den Wänden würden fest verschraubt", sagt Leiterin Gertrud Robbes zum Konzept. Auf einer Etage und barrierefrei soll die Bibliothek nicht nur Bücher- und Medienfans zur Ausleihe dienen, hier soll sich noch mehr ein Ort der Begegnung und des Austausches entwickeln - über die Grenzen der Räume hinweg. Im Gespräch mit der NW hat die Leiterin der Bücherei verraten, dass ein Lesecafé schon immer ihr Traum gewesen ist. Der könnte sich erfüllen. Denn angrenzend an die Mediathek soll ein Café und Bistro entstehen. "Mit Glaswänden kann die Bibliothek davon abgeteilt werden", sagt Bökamp mit Blick auf den Plan. Beides soll in der jetzigen Empfangshalle Platz finden. "Dafür wird der Eingang vom Bahnhofsvorplatz verschwenkt", sagt Willig. "So können wir Platz für den Verkauf, das Café und die Bibliothek schaffen. Das ist unser Ziel." Der neue Eingang und der direkte Zugang zu den Gleisen verläuft so künftig auf einem Bereich, der den Reisenden heute noch im Verborgenen liegt. "Dort kommen auch Toiletten hin", sagt der erste Vorsitzende und öffnet eine Tür vom Tunnel aus. Hier lagern alte Metallstühle, eine defekte Laterne, Licht gibt es über Lichtkuppeln. Name des Bistros steht Auch die Lichtschächte im Tunnel werden laut dem Bahnhofsverein wieder aufgemacht, um mehr Helligkeit ins Gebäude zu bekommen. Mobile Trennwände aus Glas begrenzen den künftigen Weg zum Zug von Café, Verkauf und Bistrobereich ab. "Wenn die Gastronomie offen ist, sind es die Wände auch." Hier will der Verein einen offenen Bereich mit Sitzmöglichkeiten schaffen. Wie berichtet, wird der Bioladen Ulenburg nicht nur die neue Gastronomie betreiben, sondern auch ein Geschäft eröffnen. Der ehemalige Kiosk ist dafür nur als Übergang vorgesehen. Das moderne Bistro legt den Fokus auf regionale, biologische und fair gehandelte Waren, sagte Irene Esser, Vereinsmitglied und vom Bioladen, bereits im vergangenen Jahr, als der Kiosk und die Taxizentrale auszogen. Bis zur Eröffnung dauert es noch, ein Name steht schon. "Schalter 3" soll des Bistro heißen. Damit bezieht sich der Name auf die Geschichte des Ortes. Esser: &bdquo;Früher waren hier drei Bahnhofsschalter."

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