Diskussion um Aussichtsplattformen an der Werre in Löhne

Löhne. Die Werre war schon immer da. Und obwohl der Fluss die Region über Jahrtausende geprägt hat, spielt er besonders in der Innenstadt keine große Rolle. Er wird eher als trennendes Element wahrgenommen. Das soll sich ändern. Die Werre soll als Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) erlebbarer gemacht werden. Dafür gibt es unterschiedliche Pläne. Unterhalb der Werretalhalle soll es Stufen bis in den Fluss geben. Und eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer soll ebenfalls gebaut werden. Das Architekturbüro Ehrig aus Bielefeld hat auf Bitte der Verwaltung auch das Nordufer der Werre genauer untersucht. "Das war auch Thema bei den Haushaltsberatungen", sagt Baudezernent Ulrich Niemeyer. 120.000 Euro kostet die Plattform Der Plan, eine Plattform auf Höhe des Brückenhauses zu errrichten, wurde dem Planungsausschuss nun vorgestellt. Direkt an der Schützenstraße könnte eine begrünte Fläche entstehen, auf der es Platz für Sitzbänke, Treppenstufen und auch Fahrradbügel gibt. Die Stadt geht von Kosten in Höhe von rund 120.000 Euro aus. Bei einem Fördersatz von 70 Prozent müsste sie sich mit 36.000 Euro beteiligen. Das Projekt würde im Rahmen des ISEK gefördert. Im Ausschuss hielt sich die Begeisterung dafür in Grenzen. Als zu teuer wird die Plattform von vielen Politikern empfunden. "Darüber hinaus ist der Standort an der stark befahrenen Schützenstraße nicht optimal", sagte Matthias Held von der CDU. Burkhard Schröder (SPD) stellte das Konzept grundsätzlich infrage. "Es ist problematisch, wenn wir Natur vernichten, um die Werre erlebbar zu machen." Für ihn ist der Eingriff in dieser Form zu stark. "Eingangstür für den Naturerlebnisraum" Planer Eike Ehrig machte sich stark für das Projekt. Gerade an dieser Stelle mache die Plattform Sinn. "Dort könnte die Eingangstür für den Naturerlebnisraum Werre entstehen", sagte er. Diese Tür wird mindestens ein Stück kleiner ausfallen als angedacht. Das Gremium verständigte sich auf eine kostengünstigere Variante. Die muss aber erst noch geplant werden. Die Idee, die Werre punktuell durch Aussichtsplattformen erlebbar zu machen, ist nicht neu. Während der Landesgartenschau wurden fünf Plattformen am Flusslauf in Löhne und Bad Oeynhausen gebaut. "Die waren relativ einfach konstruiert", sagt Baudezernent Ulrich Niemeyer. Die Holzkonstruktion habe ihre Basis in Betonfundamenten gehabt. Mit einem Geländer, ebenfalls aus Holz, das mit Draht bespannt war, waren sie umgeben. Auf ihnen standen Bänke. "Die haben damals etwa 10.000 Mark pro Stück gekostet", sagt Niemeyer. Die Lebensdauer hielt sich in Grenzen. Nach und nach sind fast alle verschwunden. Blick auf die Werre seit Jahren nicht möglich Eine steht noch am Bürgerwald, der an die Straße "Im Dall" grenzt. Von der Bank aus können Eltern ihre spielenden Kinder auf dem Spielplatz beobachten. Sie haben dann die Werre im Rücken. Wenn sie sich umdrehen, dann blicken sie auf eine grüne Wand aus Sträuchern. Die Sicht auf die Werre ist dort schon seit Jahren nicht mehr möglich. Die Plattformen am Fluss waren bei vielen Fußgängern und Radfahrern beliebt. Warum sie nicht erneuert wurden, kann Niemeyer nur mutmaßen. "Man hat wohl entschieden, dass man das Geld dafür nicht ausgeben will." Für die überschaubare Summe von je 10.000 Euro hätten sie aber für mehr als zehn Jahre ihren Zweck erfüllt.

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