Alleinerziehende Mutter für Attacke auf Rentnerpaar aus Kirchlengern verurteilt

Kirchlengern/Bünde. Die Opfer der Angeklagten sitzen ihrer Peinigerin und ehemaligen Mieterin im Gerichtssaal als Nebenkläger gegenüber. 86 und 89 Jahre alt sind Gudrun und Hans S. (alle Namen geändert). Kaum zu glauben, dass sie sich mit der 35-jährigen Heike K. einmal gut verstanden haben. In einem Fortsetzungstermin fand der Prozess gegen die alleinerziehende Mutter am Montag im Bünder Amtsgericht nun ein vorläufiges Ende. Zur Vorgeschichte: Am späten Nachmittag des 14. Dezember 2023 fuhr das Kirchlengeraner Rentnerpaar zu seinem Mehrfamilienhaus in Bünde, um dort wegen eines Wasserschadens im Keller nach dem Rechten zu schauen. Im Treppenhaus wurden die damals 84-Jährige und ihr drei Jahre älterer Ehemann dann plötzlich von ihrer Mieterin Heike K. attackiert. Für die beiden Senioren waren das Schreckensmomente, die sie bis heute zeichnen. So stellte es auch die vorsitzende Richterin fest. Bereits am ersten Verhandlungstag schilderte Gudrun S., was damals vorgefallen war, als sie im Hausflur auf ihre damalige Mieterin Heike K. trafen. &bdquo;Sie hat mich am Kragen gepackt und dann aus der Tür geworfen“, erinnerte sich die Seniorin. Ihr Ehemann habe ihr aufhelfen wollen, als er sie am Boden habe liegen sehen. &bdquo;Da habe ich mehrere Tritte in den Rücken und in das Gesäß bekommen“, sagte Hans S. und ergänzte: &bdquo;Als ich am Boden lag, habe ich auch noch Tritte in den Rücken bekommen.“ Heike K. habe sich dann zunächst entfernt, sei aber noch einmal zurückgekommen und habe erneut zugetreten. Die Tochter der 35-jährigen Angeklagten habe alles mitangesehen und geschrien. Zum Thema: Bünderin soll im Vollrausch Rentnerpaar aus Kirchlengern attackiert haben Es gab in der Kita &bdquo;Gerüchte über Alkohol“ Die Polizei stellte später einen Atemalkoholwert von 3,04 Promille fest. Eine Polizistin, die an dem Einsatz beteiligt war, erklärte zudem, dass ihre Tochter zusammen mit der Tochter der Angeklagten in eine Kita ginge und es dort bereits Gerüchte über Alkohol gegeben habe. Am zweiten Prozesstag sollte eigentlich noch ein weiterer Polizeibeamter als Zeuge gehört werden, dem allerdings aufgrund einer Versetzung die Ladung offensichtlich nicht zugestellt worden war. Den Fortgang der Verhandlung behinderte das jedoch nicht. In einem Strafprozess ist es möglich, dass Geschädigte als Nebenkläger in einem so genannten Adhäsionsverfahren direkt Ansprüche gegen einen Täter oder eine Täterin stellen können, ohne dass es zu einem weiteren Zivilprozess kommt. Damit soll unter anderem vermieden werden, dass Gerichte sich zweimal mit ein und derselben Tat befassen müssen. Auf diese Weise war es auch für Gudrun und Hans S. möglich, jeweils 1.500 Euro als Wiedergutmachung zu erstreiten, die Heike K. in Raten zu je 50 Euro abstottern muss. &bdquo;Ein Schmerzensgeld in kleinsten Raten“, nannte es der Rechtsbeistand von Hans S.. Zum Thema: Mit 3,17 Promille Alkohol im Blut im Kreis Herford unterwegs und geflüchtet .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { padding-top: 142.86%; } } Richterin lässt Opferrolle der Angeklagten nicht gelten Zu den insgesamt 3.000 Euro Schmerzensgeld hinzu kommen aber noch die 80 Tagessätze zu je 15 Euro (1.200 Euro) als Strafe für die Tat an sich. Die Richterin machte nach ihrer Urteilsverkündung sehr deutlich, dass sie auch aufgrund der mehr als 3 Promille Alkohol bei Heike K. zum Zeitpunkt der Tat nicht davon ausgehe, dass die Angeklagte schuldunfähig war. Denn auch die Polizeibeamtin, die die Angeklagte aus der Kita ihrer Kinder kennt, habe ausgesagt, dass sie einen so hohen Wert bei Heike K. nicht erwartet hätte. Die Angeklagte gab zuvor an, eine Flasche Wodka getrunken zu haben, aus Frust wegen des Wasserschadens im Haus, für den die Mitmieter sie verantwortlich gemacht hätten. Später sei sie krank geworden, habe ihren Job und ihre Wohnung verloren und müsse nun Bürgergeld beantragen. .responsive23-WjmVdt4bDzHKPQnl-bar-vertical-straftaten-im-kreis-herford-nach { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-WjmVdt4bDzHKPQnl-bar-vertical-straftaten-im-kreis-herford-nach { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-WjmVdt4bDzHKPQnl-bar-vertical-straftaten-im-kreis-herford-nach { padding-top: 142.86%; } } Zum Thema: Trockener Alkoholiker aus Bünde berichtet: So können Betroffene es aus der Sucht schaffen All diese Umstände sah auch die vorsitzende Richterin, die aber gleich anmerkte, dass sie, die Angeklagte selbst, dafür verantwortlich sei und sie es nicht gelten lasse, dass sich Heike K. in eine Opferrolle begeben würde. &bdquo;Sie sagen, dass es ihnen leidtue, wenn sie das, was ihnen vorgeworfen wird, denn so getan haben sollen“, so die Richterin. Und weiter: &bdquo;Sie haben das diesen beiden Menschen angetan. Dessen müssen sie sich immer bewusst sein.“ Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es können noch Rechtsmittel eingelegt werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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