Kirchlengern. Wer am Sonntag versuchte, an der Bad Oeynhausener Straße in Kirchlengern zu parken, der musste eine ganze Weile suchen. Die Straße war kilometerlang gesäumt von Autos mit den wildesten Ortskennzeichen. Nicht nur die hiesigen HF, BI, MI, GT, OS und LIP standen dort, auch Autos aus Leverkusen, Bonn, Aalen, Cloppenburg, Köln, Oldenburg und sogar aus Italien, Holland, Dänemark und Tschechien drängten sich hintereinander.
Grund für den Andrang war die jährliche Zuchtschau der Ortsgruppe Kirchlengern des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. 70 Hunde waren für den Tag angemeldet, die in insgesamt 16. Klassen ausgestellt wurden. Unterschieden wird dabei in Kurz- und Langhaar, von denen Hündinnen und Rüden jeweils in Nachwuchs- (9 bis 12 Monate), Jugend- (12 bis 18 Monate), Junghund- (18 bis 24 Monate) und Gebrauchshundklassen (ab 24 Monate) unterteilt werden.
Geprüft wurden die Hunde von Zuchtrichter Horst Janssen und Bundeszuchtrichter Bernd Weber. Die Tiere wurden dafür zunächst gestellt und vermessen, während die Richter sich die Anatomie und die Gelenke der Hunde ansahen, und mussten danach einige Runden im Ring laufen, damit der Bewegungsablauf bewertet werden konnte. In jeder Klasse gab es eine eigene Siegerehrung mit etwa Futtersäcken als Preisen.
Welpen kommen zur Übung
Wer bei einer Zuchtschau wie der in Kirchlengern eine gute Platzierung bekommt, hat gute Chancen auch auf der Bundessiegerzuchtschau, der Weltausstellung für Schäferhunde, die jährlich in Deutschland stattfindet, gut abzuschneiden. Dort wird unter anderem auch das seltene und begehrte Prädikat „Auslese“ verliehen, das auch Yakari vom Freese Land (5) von Bernd Freese und Marlies Opitz hat. Monika Rode, Schriftwartin der Ortsgruppe Kirchlengern, erklärte: „Es ist immer toll, Auslesehunde zu Gast zu haben. Die sind schon ein Publikumsmagnet.“ Auch Gäste aus dem Ausland kamen, wie Alexis Bustamente aus Santiago de Chile, der Gaga von Arlett (2,5) von Margit van Dorssen aus Köln durch den Ring führte.

Zu den 70 ausgestellten Schäferhunden gesellten sich auch einige Gasthunde und ihre Besitzer, die das Treiben aus Zuschauer-Perspektive genossen. So auch Welpe Tilde (13 Monate) von Janina Niedergassel, die sich mit Paula Laßmann (8) in der Hundespielecke austobte. „Die jungen Hunde sollen die Atmosphäre kennenlernen und auf das große Hundeleben vorbereitet werden. Das ist gut für das Sozialverhalten“, erklärte Niedergassel.

Organisatoren sind zufrieden
Paula hatte währenddessen Spaß am Spielen mit den Hunden: „Man sieht so viele Hunde und trifft auch viele Freunde“, findet sie. Mama Carmen Laßmann fügte hinzu: „Die Saison geht jetzt wieder los und man ist ab jetzt jedes Wochenende auf einer anderen Veranstaltung. Da entwickelt sich eine richtige Hundefamilie.“
Christian Josephs, Organisator und Mitglied der Ortsgruppe Kirchlengern, freut sich über die vielen Besucher: „Für die heutige Zeit ist es sehr gut besucht, wir sind zufrieden.“