Welpen-Alarm im Kreis Gütersloh: Polizei stellt besonderen Hundewurf vor

Schloß Holte-Stukenbrock. Süß sind die Welpen. Dazu gibt es keine zwei Meinungen. Die Polizeischule stellt ihr Zuchtprogramm vor und lässt die siebeneinhalb Wochen alten Welpen noch einmal einen Parcours bewältigen, bevor sie am Freitag in die Familien der Diensthundeführer übergehen. In SHS züchtet die Polizei ihre Malinois-Diensthunde für den Einsatz im gesamten Bundesgebiet. Der Wurf der Zuchthündin Elsa ist schon ein Besonderer. Alle elf Welpen, sieben Rüden und vier Hündinnen, gehen in den Behördendienst. Zehn verbleiben bei der Polizei, einer geht zur Justiz. Die Diensthundetrainer erkennen schon in diesem frühen Hundeleben, ob die Tiere sich als Schutz- und/oder Spürhunde eignen. Der bevorstehende Abschied von den jungen Hunden ist für Tierpfleger Werner Korsmeier Routine. Seit Jahrzehnten ist das Dezernat 14 im Bildungszentrum &bdquo;Erich Klausener“ in Stukenbrock-Senne verantwortlich für das Diensthundewesen, das neben der Zucht von Hunden auch die Ausbildung von Diensthundeführern beinhaltet. Namen bekommen die Tiere erst bei den Diensthundeführern Korsmeier (51) begleitet mehrere Würfe pro Jahr. In der Regel fünf bis sechs, das hängt vom Bedarf und der Nachfrage ab, erläutert Dezernatsleiterin Sonja Rustemeier. Die Tierpfleger sind dann acht Wochen lang rund um die Uhr für die Welpen da. Und auch wenn sie schon bei den Diensthundeführern sind, gebe es noch Kontakt, schildert Werner Korsmeier. Lesen Sie auch: Welpen-Alarm: Besonderer Hundewurf in Polizeischule im Kreis Gütersloh Die Frauchen und Herrchen posten dann ganz stolz die weiteren Lebensschritte der Hunde und ersten Diensterfolge. Und sie geben den Welpen ihre Namen. Bis dahin werden die jungen Hunde nach der Farbe ihrer Halsbänder unterschieden. Nicht alle Hunde schaffen es auch in den Polizeidienst Seit 1988 unterhält die Polizei NRW in SHS eine landeseigene Diensthundezucht, seit 2003 ausschließlich mit der Rasse Malinois, die zu den Belgischen Schäferhunden gehört. Sie gilt als arbeitsfreudig und besitzt eine hohe Spiel- und Jagdmotivation, erläutert Hundetrainer Daniel Witting. Dennoch: Nicht alle Hunde schaffen es in den Polizeidienst. In der Regel etwa 85 Prozent, sagt Sonja Rustemeier. Für den Polizeidienst müssen sie sich als Schutzhunde eignen und können dann zusätzlich zu Spürhunden ausgebildet werden, die Personen, Sprengstoff oder Datenspeicher erschnüffeln können. Hunde, die diese Anforderungen nicht schaffen, gehen in den privaten Verkauf. Interessenten werden auf ihre Eignung überprüft, versichert die Polizei. Nach acht Wochen entscheidet sich, welches Tier geeignet ist Schon im Alter von fast acht Wochen entscheiden die Trainer, Pfleger und Aufzieher, ob ein Welpe geeignet ist oder nicht. Die Ausbilder beobachten, wie sich die Welpen in einem Raum mit Spielgeräten verhalten und stellen ihnen im Lauf der Zeit immer komplexere Aufgaben. Am Ende müssen sie einen Parcours bewältigen und dabei durch einen Tunnel laufen, über eine wackelige Brücke oder mitten durch klimpernde leere Dosen. Die Verlockung sind kleine Futternäpfe, die an mehreren Stellen auf die Welpen warten. Lesen Sie auch: Diese Gütersloherin bietet einen einmaligen Service für Hunde in der Stadt an Wenn sich die jungen Hunde nicht von Geräuschen, verschiedenen Untergründen oder dem Wechsel von Hell und Dunkel ablenken lassen, sind sie möglicherweise geeignet, die Ausbildung weiter zu durchlaufen. &bdquo;Diensthunde sind Kollegen“, sagt die Dezernatsleiterin Ein anderer Aspekt ist, wie die Tiere beim Spiel mit einem Ball oder einem Tuch auf Jagd- und Bewegungsreize oder auf eine größere Personengruppe reagieren. Ihre richtige Ausbildung beginnen die Welpen erst mit den Diensthundeführern. Sie dauert zwischen 18 und 24 Monate und schließt mit der Polizeidiensthund-Prüfung ab. Im Dienst bleiben die Hunde dann etwa bis zum neunten oder zehnten Lebensjahr. In dieser Zeit leben sie bei ihrem Diensthundeführer, er begleitet den Hund quasi sein ganzes Leben lang. Die beiden sind ein Team, das eine ganz besondere Beziehung zueinander hat. &bdquo;Diensthunde sind mehr als Hunde, sie sind Kollegen“, sagt Sonja Rustemeier.

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