Bau der Container-Kita am Straßenverkehrsamt in Kirchlengern startet

Kirchlengern. Auf dem Parkplatz des Straßenverkehrsamts sind Radlader und ein Mini-Bagger angerückt. Nicht etwa, damit die Fahrzeuge beim Amt angemeldet werden. Sondern für Erdarbeiten im hinteren Teil des Parkplatzes. Dort wird eine Container-Kita errichtet. Die Kita ist eine Übergangslösung für die Ev. Kita Amselweg. Denn der Anbau am Amselweg wird voraussichtlich erst zum 1. August 2024 fertig. Da in Kirchlengern aber dringend Kita-Plätze fehlen, musste ein Provisorium her. Für den Kreis Herford sei eine Übergangslösung in dieser Dimension eine Premiere, sagt Norbert Burmann, Sozialdezernent des Kreises Herford, der in der Elsegemeinde für die Kita-Planung zuständig ist. Auf gut 1.700 Quadratmetern Fläche werden 44 Container sowie ein Außengelände mit Spielfläche errichtet. Derzeit laufen die vorbereitenden Arbeiten, im Juli werden die Module aufgebaut. In den Räumlichkeiten ist Platz für 95 Kinder. Wie dringend in der Elsegemeinde Kita-Plätze benötigt würden, belegte Burmann anhand von Zahlen: "Waren es 2014 noch 750 Kinder im Alter zwischen 0 und 6 Jahren, gab es 2021 bereits 965 Kinder in diesem Alter in Kirchlengern." Das Gesamtprojekt koste einen "mittleren sechsstelligen Betrag", wie Burmann sagt. Laut Vorlage für die Politik liegen die Kosten bei rund 600.000 Euro. Eine Fläche im Zentrum Kirchlengerns schied aus Der eine oder andere Elternteil mag beim Begriff "Container-Kita" zunächst skeptisch sein. "Es ist von innen eine ganz normale Kita - nur in anderer Bauweise", betont Norbert Burmann. Zudem werde es ein schönes Spielgelände draußen geben. Auch Bürgermeister Rüdiger Meier sagt, dass es sich um eine moderne Modulbauweise handele, in der Art sei bereits die Grundschule Kirchlengern provisorisch erweitert worden. In den Sommerferien wird die Container-Kita errichtet, danach hat die Ev. Kirchengemeinde Kirchlengern als Trägerin Zeit zum Einrichten. Der Kita-Betrieb soll dann zum 1. September starten. Eine Kita in direkter Nähe zum Straßenverkehrsamt mag auf den ersten Blick ungewöhnlich klingen, ist laut Rüdiger Meier aber sinnvoll: Denn die Fläche ist befestigt, da sie ein Teil des Parkplatzes vom Straßenverkehrsamt war, und gehört dem Kreis Herford. Zuvor hatten die Beteiligten andere Möglichkeiten in Betracht gezogen, wie das frühere Pöhl-Gelände genau gegenüber vom Rathaus. "Die zuvor favorisierte Kita-Übergangslösung in direkter Nähe zum Rathaus ließ sich aufgrund der notwendigen vorgeschriebenen Grundstücksgröße und Beschaffenheit nicht realisieren", erklärt Norbert Burmann. An dem Standort am Straßenverkehrsamt würden alle vorgeschriebenen Rahmenbedingungen erfüllt. In der Kita sind noch Plätze frei Bisher gibt's 51 Anmeldungen (32 für den Ü3- sowie 19 für den U3-Bereich) für die neue Kita. Allen Eltern auf der Warteleiste sei ein Platz angeboten worden. Platz ist für fünf Gruppen und somit für 95 Jungen und Mädchen. Auf 1.000 Quadratmeter Innenfläche gibt es Gruppenräume, Nebenräume, Schlafräume und alle weiteren Zusatzbereiche. Planung für Anbau an Kita Amselweg zog sich hin Die Container-Kita ist zunächst für zwei Jahre genehmigt worden. Bis dahin soll der Anbau an der Kita Amselweg stehen. Dafür hat der Kirchenkreis ein Grundstück von der Gemeinde Kirchlengern erworben. Die Gemeinde hatte dafür den Spielplatz, der sich auf der Fläche befand, verschoben. Das war im Sommer 2020. "Die Planung ist mittlerweile abgeschlossen, der Bauantrag für die Erweiterung ist zur Genehmigung eingereicht", sagt Pfarrer Sergej Klause. Wenn der Bauantrag genehmigt werde, könne man loslegen. "Vor Corona war man von einer Bauzeit von acht Monaten ausgegangen. Aktuell ist das noch nicht kalkulierbar", so Sergej Klause. Dass sich die Planung sich hingezogen habe, hänge mit der Raumplanung zusammen, erklärt Martina Kechlo, stellvertretende Referatsleiterin für Kitas im Ev. Kirchenkreis Herford. Weitere Anmeldungen erwartet Diese Planung habe wiederum vom Landesjugendamt genehmigt werden müssen. "Es sollte beispielsweise Zuwegungen vom Neubau zur bestehenden Kita geben", so Kechlo. "Es wurden mit vielen Beteiligten Gespräche geführt, das dauert wiederum Zeit." Die Jungen und Mädchen, die in der Übergangskita untergebracht sind, werden übrigens in den Neubau am Amselweg umziehen. Genauso wie das Personal. "Es ist erfreulich, dass wir das Personal schon zusammen haben", sagt Klause. Und Bürgermeister Rüdiger Meier schätzt, dass es noch weitere Anmeldungen für die Kita geben werde, wenn erst einmal die Module stehen. "Viele Eltern schauen sich die Kita vor der Anmeldung erst an", sagt Meier. Das ginge erst in ein paar Wochen.

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