Ist die B 239 gefährlich? Das sagt die Statistik

Kirchlengern. Zwischen der Löhner Straße im Süden und der Kreisgrenze im Norden misst die B 239 im Gemeindegebiet Kirchlengern etwa 10.300 Meter. Diese Strecke unterteilt sich in der Polizeistatistik in drei Abschnitte. Statistisch kracht es dort fast an jedem dritten Tag. Die Betrachtung der Zahlen reicht von Januar 2018 bis Juli 2021. Das Bild, das sich Ende Juni im Bereich der Abfahrt Fiemerstraße auf der B239 bietet, lässt das Schlimmste vermuten: Drei Autos total zerstört, ein viertes beschädigt. Ein Großeinsatz für die Rettungskräfte, die fünf Schwerverletzte versorgen und in verschiedene Krankenhäuser bringen. &bdquo;Gefühlt kracht es hier doch ständig", sagt einer der Autofahrer, die vor der Sperrung aus Richtung Hüller Kreuz schnell wieder umdrehen. Grund für den Unfall war laut Polizei Sekundenschlaf eines SUV-Fahrers, der am späten Nachmittag nach der Arbeit auf dem Weg nach Hause plötzlich in den Gegenverkehr geriet. Ein tödlicher Unfall, bei zehn weiteren wurden Menschen schwer verletzt Simone Lah-Schnier, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde in Herford, hat sich diesen etwas mehr als zehn Kilometer langen Abschnitt einmal genauer angesehen und die Unfallzahlen betrachtet. &bdquo;Wir teilen diese Strecke in drei unterschiedliche Bereiche auf. Der erste reicht von der Löhner Straße im Süden bis zur Abfahrt auf den Ostring. Der zweite von der Abfahrt auf den Ostring bis hoch zum Hüller Kreuz und der dritte reicht dann bis zur Kreisgrenze im Norden." Die Bilanz für alle drei Teilbereiche in drei Jahren: 335 gemeldete Unfälle. Bei einem davon kam ein Mensch zu Tode, bei zehn Unfällen wurde jeweils mindestens ein Mensch schwer verletzt. Der mit Abstand &bdquo;unfallträchtigste" Abschnitt ist der mittlere zwischen der Abfahrt Ostring und dem Hüller Kreuz, was nicht großartig überraschen dürfte, denn im südlichsten Bereich werden eher nicht so hohe Geschwindigkeiten erreicht. 56 Mal krachte es zwischen der Löhner Straße und der Abfahrt auf Ostring. Mit etwa 1.300 Metern ist dieser Bereich aber auch der kürzeste der drei. Bei einem Unfall starb ein Mensch, bei zwei weiteren wurden Unfallbeteiligte schwer verletzt. Der nördliche Bereich, zwischen Hüller Kreuz und der Kreisgrenze ist mit etwa 4.800 Metern der längste der drei Abschnitte. Allerdings gab es dort im Vergleich zum mittleren Abschnitt nicht einmal halb so viele Unfälle. 81 mal kam es dort zu Zusammenstößen. Dreimal wurden Menschen schwer verletzt und insgesamt 66 mal war es &bdquo;nur" ein Blechschaden. Besondere Häufungsstellen gibt es auf der Strecke nicht Rund 4.200 Meter misst der mittlere Teil zwischen der Abfahrt Ostring und dem Hüller Kreuz. Insgesamt 198 Unfälle registrierte die Kreispolizeibehörde zwischen Januar 2018 und Juli 2021. &bdquo;Fünf mal wurden dabei Personen schwer verletzt, was für diesen Bereich von der Zahl allein nicht viel ist – wenn natürlich auch jeder Einzelfall schlimm ist", so Lah-Schnier. Insgesamt 169 mal waren es reine Sachschäden. Berücksichtigt hat Simone Lah-Schnier dabei Unfälle mit Kraftfahrzeugen – also auch Lkw, Fahrrädern und Fußgängern. &bdquo;An nur fünf Unfällen von den 335 waren auch Radfahrer und Fußgänger beteiligt", so die Polizeisprecherin. 66 mal waren Lkw beteiligt und vier mal waren Motorräder in die Unfälle verwickelt. &bdquo;Nicht viel sind mit zwei Unfällen die Vorfälle unter Beteiligung von Alkohol", so Lah-Schnier. Die Sprecherin betont, dass es zwar Unterschiede in den drei Abschnitten gibt, aber eine Häufung an bestimmten Punkten, zum Beispiel Einmündungen oder Kreuzungen, lassen sich bei der Analyse der Daten nicht ausmachen.

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