Nach vier Jahren wieder freie Fahrt auf der A30

Kirchlengern/Löhne. Vier Jahre lang gab es auf der Autobahn 30 zwischen Kirchlengern und Löhne gleich mehrere Baustellen, die ein Großprojekt bildeten. Tempo 60 war während dieser Zeit für die Autofahrer angesagt. Das ist ab jetzt vorbei: Wie Straßen NRW mitteilt, wurden die ersten Abschnitte am gestrigen Montag, 9. November, freigegeben. Die restlichen Baustellen werden im Laufe dieser Woche abgebaut. Und obwohl die meisten Pendler ob der gedrosselten Geschwindigkeit wohl geflucht haben dürften, gehörte die Baustelle doch schon zum gewohnten Bild: Seit Dezember 2016 beobachteten sie die sich immer wieder verändernde Baustelle. Damals hatten die Vorbereitungen für das Großprojekt zwischen Kirchlengern und Löhne begonnen. Dabei sollten die Fahrbahnen saniert, eine Werrebrücke komplett abgerissen und erneuert sowie zwei weitere Brücken instandgesetzt werden. Alle Baustellen in dieser Woche abgebaut Zuletzt war Markus Miglietti von Straßen NRW auf NW-Anfrage im September dieses Jahres guter Dinge: &bdquo;Wir liegen im Zeitplan", sagte er. Seine Prognose: &bdquo;Im November sind wir fertig." Und – er hatte recht. Damit atmen rund 39.000 Autofahrer auf, die täglich die Baustelle auf den zwischenzeitlich immer wieder verengten Fahrbahnen passieren mussten. Aktuell ist eine Verkehrssicherungsfirma dabei, die Baustelle abzubauen. Die Fahrtrichtung Bad Oeynhausen ist spätestens ab heute, 10. November wieder komplett frei. &bdquo;Für die Fahrtrichtung Amsterdam benötigt die Firma noch einige Tage", teilt Straßen NRW mit. Obwohl der Abschnitt nur wenige Kilometer lang ist, hatte der Landesbetrieb einiges zu tun: Nach den Vorbereitungen im Dezember 2016 war im Frühjahr 2017 damit begonnen worden, die Werrebrücke östlich der Anschlussstelle Kirchlengern abzureißen. Maßarbeit mit einem Diamantschneider Das war ziemlich schwierig: Mit einem Diamantschneider wurden bis zu 45 Tonnen schwere Brückenteile zerschnitten und mittels eines 700-Tonnen-Krans vorsichtig zu Boden gelassen. &bdquo;Nichts darf in den Fluss gelangen", hatte der Bauüberwacher Thomas Mahnke von Straßen NRW damals gegenüber der NW erklärt. Flora und Fauna galt es beim Abriss der Autobahnbrücke so wenig wie möglich in Mitleidenschaft zu ziehen. 60 Meter hatte der Baggerfahrer so zu beackern. Die Brückenteile wurden übrigens recycelt: Aus dem Beton wurde Schotter, etwa 1.000 Kubikmeter (2.500 Tonnen Beton) konnten so pro Fahrbahn verwertet werden. Anschließend wurde mit dem Neubau begonnen. Die Fahrbahnen der neuen Werrebrücke sind jetzt jeweils zwölf Meter breit, die ganze Brücke kommt auf eine Länge von 125 Metern. Damit ist sie immerhin 15 Meter länger als noch die alte Brücke aus dem Jahr 1969. Lärmschutzwände kommen erst nächstes Jahr Ganz so spektakulär mit Diamant-Fräse und Riesenkran waren die weiteren Arbeiten nicht. Denn die zweite Brücke in Fahrtrichtung Amsterdam wurde nicht abgerissen und neu gebaut, sondern für den Auto- und auch für den Schienenverkehr instandgesetzt. Und obwohl der Landesbetrieb Straßen NRW gerne den Abschluss der gesamten Baustelle auf der Autobahn bekanntgeben würde, gibt es noch einen kleinen Wermutstropfen: &bdquo;Aufgrund der Insolvenz einer Firma für Lärmschutzwände konnte die Lärmschutzwand an der ,Großen Werrebrücke’ nicht fertig gestellt werden", schreiben die Verantwortlichen in einer aktuellen Pressemitteilung. Das werde im kommenden Jahr nachgeholt. &bdquo;Hierbei wird versucht, die Einschränkung für den Verkehr so gering wie möglich zu halten. Der Lärmschutz ist zwischenzeitlich aber durch eine provisorische Konstruktion sichergestellt", heißt es abschließend.

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