Kirchlengern

Gelungene Hommage an Udo Jürgens in der Erich-Kästner-Gesamtschule

Lieder und Leben des beliebten Sängers lockte 160 Besucher in die Erich-Kästner-Gesamtschule. Schönes Konzert mit vielen Zusatzinfos

Moderator Markus von Hagen, Pianist Christoph Alexander und Violinist Janusz Bulka präsentierten die Lieder und das Leben von Udo Jürgens. | © Myriam Domke-Feiner

27.01.2020 | 27.01.2020, 11:50

Kirchlengern. „Wir wollen mit diesem Konzert Udo Jürgens nicht kopieren, sondern ihn vergegenwärtigen". Mit diesen Worten begrüßte Markus von Hagen das Publikum am Samstagabend in der Erich Kästner-Gesamtschule. Die Veranstaltung der Reihe „Kultur im Forum" war mit 160 Plätzen ausverkauft. „Wir hätten noch mehr Karten verkaufen können, aber dann wären die Plätze einfach zu weit von der Bühne gewesen", sagt Veranstalterin Martina Stallmann.

Ein Saal voller Udo Jürgens-Fans, mindestens 80 Prozent weibliches Publikum, da brauchten die beiden Musiker, der Pianist und Tenor Christoph Alexander und der Violinist Janusz Bulka, nur die ersten Noten von „Die Welt braucht Lieder"anzustimmen, um das Publikum abzuholen.

Außerordentliche Liedvielfalt

Das Lied, das zu den letzten des im Jahre 2014 verstorbenen Sängers gehörte, sorgte für eine nachdenkliche Stimmung. Andere Lieder, wie „Merci, Chèrie", das Gewinnerlied des Eurovision Song Contest 1966, verbreiteten Romantik. Bei dem Zeichentrickvorspann „Vielen Dank, für die Blumen" wurden Kindheitserinnerungen geweckt und „Griechischer Wein" sorgte für Melancholie.

Ein Flügel und „gehaltvolle“ Lieder: Sänger Christoph Alexander sang Udo Jürgens-Songs. - © Myriam Domke-Feiner
Ein Flügel und „gehaltvolle“ Lieder: Sänger Christoph Alexander sang Udo Jürgens-Songs. | © Myriam Domke-Feiner

Das schien auch das Erfolgsrezept des im Jahre 1934 in Kärnten geborenen Liedermachers gewesen zu sein– seine außerordentliche Vielfalt.

Unsicherheit mit dem Publikum geteilt

Wie Moderator von Hagen in detailreichen Ausführungen beschrieb, zeigte Udo Jürgens in seinen mehr als 1.000 Liedern nicht nur diese große Vielfalt, sondern auch Authentizität: „Während Schlagersänger in ihren Liedern Geschichten erzählen, singen Chansonniers von wahren Begebenheiten." Jürgens sei auch ein Sänger gewesen, der seine Unsicherheiten mit dem Publikum teilte. Dafür stünden Lieder, wie „Was ich dir sagen will" oder „Immer wieder geht die Sonne auf". Diese Ehrlichkeit, gepaart mit einer großen Portion Zuversicht sowie das charismatische Auftreten des Sängers, fesselte Millionen Fans über Jahrzehnte.

Eine Ahnung von dieser Faszination konnte das Publikum am Samstag erleben. Christoph Alexander gelang es gesanglich, dem Vorbild sehr nahezukommen – wobei er das jürgens-typische Vibrato manchmal etwas überstrapazierte. Die melodische, atmosphärische und emotionale Vielfalt zeichnete das Trio sehr glaubhaft und gekonnt wider.

Das Publikum erlebte eine Reise in die Welt der Lieder und des Lebens des Ausnahmekünstlers – eine wirklich gelungene Hommage.