Kirchlengern. Mit Trommeln, Flöten und Holzschuhen eröffnete der Spielmannszug Kirchlengern am Freitagabend das Feuerwehrfest in Südlengern. Die Gruppe startete am Maibaum und wanderte mit rund 100 anderen Holzschuhträgern auf dem Schimmelkamp in Richtung Festplatz. An der Grundschule Südlengern angekommen, marschierte der Umzug in das große Festzelt.
Nach einer kurzen Begrüßung von Wehrführer Tim Erdbrügger startete der traditionelle Holskenball. Die Band „Die Emsperlen" brachte mit ihrem ersten Lied „Himmelblaue Augen" von Anna Maria Zimmermann die Tanzbeine der Besucher direkt in Schwung. Dabei kam es nicht nur auf die richtigen Tanzschritte mit den Holzschuhen an, sondern auch auf eine gute Verkleidung.
Bunter Kostümwettbewerb
Zwischendurch übernahm DJ Kai die musikalische Leitung, damit die Feuerwehr, gemeinsam mit den Emsperlen, die Gewinner des Kostümwettbewerbes ermitteln konnten. Hierbei wurden Kinder und Erwachsene getrennt gewertet.
Die Jugendlichen verkleideten sich unter anderem als Engel, Hühner und Prinzessinnen. Ein Junge beteiligte sich mit einem „Ninja Joker Kuh"-Kostüm an dem Wettbewerb, was Emsperlen-Sänger Jo Kriener als „ziemlich crazy, aber cool" bezeichnete. Die Jugendlichen bekamen als Preis kleine Gutscheine.
Bei den Erwachsenen fehlte es jedoch auch nicht an Kreativität: Die „Flippigen Flops", eine Freundesgruppe aus dem Dorf, verkleidete sich als Flip Flops. Aber auch einige Familien kostümierten sich passend. Neben der Holzfäller-Familie gab es auch eine Polizistenfamilie, wobei der Vater die Rolle des Verbrechers einnahm.
Nachdem Preise – wie eine Heißluftballonfahrt über Südlengern oder eine Brauereibesichtigung an die Erwachsenen – vergeben wurden, ging der Abend mit Musik im Festzelt weiter.
Großer Fackelumzug durch den Ort
Am nächsten Tag startete am Abend das Fest mit dem Spielmannszug Kirchlengern, der erneut in das Zelt einmarschierte und ab 21 Uhr den großen Fackelumzug anführte. Mehr als 100 kleine Flammen erhellten die Straßen von Südlengern. Die Kinderfeuerwehr, die insgesamt 40 Mitglieder umfasst, hatte sich am Morgen bereits eigene Fackeln gebastelt. Andere Besucher brachten ebenfalls selbst gebaute Fackeln mit. Die kleineren Besucher brachten selbst kreierte Laternen mit. Der Fackelumzug, an dem hunderte Menschen beteiligt waren, wanderte entlang der Elsestraße.

Die Anwohner feuerten auch dieses Jahr die Gruppe an. „Einige Anwohner veranstalten jedes Jahr sogar ein kleines Feuerwerk", erklärte die Schriftführerin Mareike Rádi. Nach dem Umzug begrüßte der Wehrführer Tim Erdbrügger alle benachbarten Löschgruppen, die auf dem Fest in Südlengern erschienen waren: „Wir sind gerne eure Gastgeber und ich hoffe, dass wir einige schöne Stunden verbringen können." Für die Musik sorgte die Band „Holy Moly" im Zelt, draußen im Weindorf spielte die Band „Sweet Dreams".
Familientag am Sonntag
Der Sonntag startete relativ ruhig. Neben den Beförderungen und Ernennungen der Feuerwehrmitglieder wurden auch befreundete Löschgruppen und Vereine begrüßt. Der letzte Tag steht seit Jahren ganz im Zeichen der Familien. Mit einer Feuerwehr-Hüpfburg und anderen Spaß-Angeboten stellte die Löschgruppe Südlengern ein Programm für Kinder auf die Beine. Aber auch an diesem Tag gab es Musik für die Ohren: Es sang der Shanty-Chor „Die Binnenschiffer" aus Hiddenhausen. Zum Schluss legte noch DJ Dietmar Zentner auf.
Der Organisator und zugleich Vorsitzende des Festausschusses, Jan Dressler, ist zufrieden mit den drei Tagen: „Es war wirklich super." Auch Bürgermeister Rüdiger Meier zeigte in seiner Rede am Sonntag seine Begeisterung für das Feuerwehrfest: „Die Feuerwehr gibt der Bevölkerung stets das Gefühl von Sicherheit und da kann auch die Bevölkerung der Feuerwehr mal etwas zurückgeben."
Südlengern war jedoch an den drei Festtagen nicht ungesichert: Sechs Feuerwehrmänner hatten Bereitschaftsdienst und wären im Falle eines Feuers ausgerückt. Das war zum Glück nicht der Fall.
Am 21. und 22. September feiert die Löschgruppe Südlengern ihr 100-jähriges Bestehen. „Wir sind eine Kameradschaft, die auch nach sechs Wochen wieder ein Fest auf die Beine stellen kann", so Tim Erdbrügger.