Hobby-Schäferin aus Hiddenhausen geschockt: „Hat ein Luchs das Lamm getötet?“

Hiddenhausen. Der Anblick ist ein echter Schock. Hobby-Schäferin Alexandra Pesch findet ein totes Lamm auf der Wiese in Hiddenhausen. Von einem Hinterlauf ist das Fleisch am Oberschenkel bis auf den Knochen abgenagt. Es ist nicht das erste Mal, dass eines ihrer Schafe von einem anderen Tier getötet wurde. Doch dieses Mal ist etwas anders. Die 55-Jährige hat eine ungewöhnliche Vermutung. Den traurigen Fund macht die Oetinghauserin am Samstag, 29. November. In der Mittagszeit entdeckt sie das am Boden liegende sieben Monate alte Lamm. &bdquo;Ich bin einfach nur sprachlos“, sagt die Frau, die seit fast 25 Jahren Schafe züchtet. Ein Bild mit den Verletzungen zeigt sie unter anderem einer Freundin, die in einem Wildpark arbeitet. Und die hat sofort eine Assoziation: &bdquo;Vom Bissmuster sieht das, als wäre das ein Luchs gewesen“, berichtet Pesch von dem Gespräch. Im Mai dieses Jahres hatte wahrscheinlich ein Hund zweimal Tiere aus ihrer Herde gerissen. Damals seien die Schafe danach unruhig und aufgebracht gewesen. Der Vierbeiner habe die ganze Truppe durcheinandergebracht – und das für mehrere Tage. Bei der Arbeit mit den ihnen bekannten Border Collies von Pesch seien sie sehr ängstlich gewesen. Schäferin in Sorge: Hund soll offenbar im Blutrausch zwei Lämmer im Kreis Herford getötet haben Könnte es einen Luchs in Hiddenhausen geben? Dieses Mal sei alles ganz anders gewesen. Die Tiere hätten ruhig auf der Weide gestanden und gegrast. Trotz des toten Lämmchens war von Aufregung keine Spur. &bdquo;Das würde dann zum Luchs passen, der schleicht sich heran und die anderen Schafe bekommen es möglicherweise nicht mal mit“, sagt sie. Ob es in Hiddenhausen wirklich einen Luchs geben könnte, das weiß die Schäferin nicht. Die Tiere seien extrem scheu. Pesch: &bdquo;Vielleicht ist ein Exemplar hier unterwegs, ohne dass wir es wissen.“ Schaut man sich allerdings Karten von Luchsverbreitungen in Deutschland an, so ist in der Region hier nichts bekannt. Es gibt beispielsweise Vorkommen im Harz, was wohl das nächstgelegene sein dürfte. Patrick Albrecht, Sprecher des Kreises Herford, ordnet ein: &bdquo;Ein Luchsbestand im Kreis Herford ist nicht bekannt.“ Bei einer Sache ist sich Alexandra Pesch aber sicher: Ein Wolf war es nicht. Immer wieder berichten Schäfer von Wolfsattacken. Im Kreis Minden-Lübbecke hat es in der Vergangenheit schon einige solcher Zwischenfälle gegeben. Dann sei aber in der Regel der Bauch aufgebrochen. Das sei bei ihrem Lamm nicht der Fall gewesen. Auf Anraten des Veterinäramts hat Alexandra Pesch, die ihre Schafe zur Landschaftspflege hält, einen Wolfsberater verständigt. Mit einem DNA-Abgleich dürfte es allerdings eher schwierig werden, denn dafür sei es nun bereits zu spät. Patrick Albrecht erklärt in diesem Zusammenhang, dass es bislang keine Schafsrisse, die gesichert von Wolfen begangen wurden, im Kreisgebiet gegeben habe. Lesen Sie auch: 440 verwahrloste Schafe beschlagnahmt: Tiere erwartet ein Happy End Noch hat sich kein Experte das getötete Schaf angesehen .responsive23-hvqG6HhKWJYBpA7f-map-luchsbestand-in-deutschland { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-hvqG6HhKWJYBpA7f-map-luchsbestand-in-deutschland { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-hvqG6HhKWJYBpA7f-map-luchsbestand-in-deutschland { padding-top: 142.86%; } } Pesch hat dem zuständigen Jäger Bescheid gesagt, das tote Tier vorerst in einer Schubkarre in der Nähe ihres Stalls gelagert. &bdquo;Bislang war aber noch niemand hier und hat sich die Bissverletzungen beim Drenthe-Heideschaf angesehen“, erklärt die Hiddenhauserin. Die Redaktion hat das Foto des Lamms einem anderen Jäger gezeigt. Er glaubt weder an einen Wolf, Hund oder Luchs, sondern meint, dass Ratten Knochen auf diese Art abgenagt haben könnten. Dem widerspricht Pesch deutlich. Aus eigener trauriger Erfahrung wisse sie, dass sich Ratten eher an die Klauen und das Gesicht von Kadavern machten. Sie habe zudem selber mit einem Jäger gesprochen und der habe ebenfalls ausgeschlossen, dass Ratten sich an dem Körper des sieben Monate alten Drenthe-Heideschafs zu schaffen gemacht hätten. Drei Tage nach dem Fund hat die 55-Jährige das tote Lamm genauer untersucht. Nach dem Schock am Samstag (29. November) hatte sie es zunächst gesichert und einen Förster verständigt. Das Lamm sei anders als zuerst angenommen doch aufgebrochen worden, auch weise es einen Kehlbiss auf. &bdquo;Für einen Wolf sind die Bissspuren allerdings zu klein“, stellt die Oetinghauserin klar. Sie hält es durchaus für möglich, dass sich ein scheuer Luchs in Hiddenhausen aufhalten könnte, er nur noch von niemandem gesehen wurde. Die Hobby-Schäferin hat 38 Schafe, davon acht Böcke. Während die &bdquo;Männer“ in Oetinghausen weiden, stehen die Muttertiere mit den Lämmern auf einer privaten Wiese in Sundern in der Nähe des Tennisplatzes. Dort, am Naturschutzgebiet Füllenbruch, hat sich der Vorfall mit dem Lamm ereignet. Die Tiere liegen der Hiddenhauserin sehr am Herzen, sie werden für die Landschaftspflege eingesetzt. Außerdem arbeitet sie gemeinsam mit ihren Hunden mit den Schafen. Nach den Vorfällen im Mai 2025 hatte Pesch eigentlich gehofft, dass nun endlich Ruhe einkehre. Doch nun weiß sie schon wieder nicht, ob ihren Tieren weitere Gefahr drohen könnte. Vermutlich ein streunender Hund hatte damals zwei Lämmer getötet, ihre Bäuche aufgebrochen und ein Muttertier schwer am Hinterteil verletzt. Pesch hatte im Mai nicht nur eine Wildtierkamera aufgestellt, sondern blieb auch einige Nächte im Stall bei ihrer Herde. &bdquo;Übel zugerichtet“: Drei gerissene Schafe in Enger innerhalb einer Woche Hiddenhauser Schafe starben an bakterieller Erkrankung Der 55-Jährigen war vor allem wichtig, dass der Besitzer des Hundes ermittelt wird und der Halter strenge Auflagen erfüllen muss. Sie hatte über die sozialen Medien Aufrufe gestartet, um den Halter ausfindig zu machen. Ohne Erfolg. Aber immerhin schlug der Hund nicht erneut zu. Pesch hatte in den vergangenen Jahren mehrfach Pech. Im regenreichen Winter 2023/24 verlor sie bis auf sechs Schafe nahezu den gesamten Bestand durch eine bakterielle Erkrankung. Die hatten sich die Tiere eingefangen, weil sie zum Teil im Wasser stehen mussten. Etwas später folgte die für Schafe gefährliche Blauzungenkrankheit. Wer zur besagten Zeit rund um den Samstag, 29. November, etwas an der Weide am Naturschutzgebiet Füllenbruch beobachtet hat, kann sich per E-Mail an Pesch wenden: indianheart@web.de. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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