„Wir machen aus altem Fett etwas Gutes“ – Wo die neuen Speisefett-Container stehen

Hiddenhausen. Eigentlich war Andreas Kasper im Herbst vergangenen Jahres aus beruflichen Gründen auf der Dortmunder Recycling-Messe Solids & Recycling-Technik. Bei seinem Gang durch die Ausstellungshallen fielen ihm die knallgelben Sammelboxen am Stand der Firma Münzer jedoch besonders auf. Der Vorsitzende des SV Sundern sah sich den Stand genauer an und war von der dahintersteckenden Idee des Österreicher Unternehmens, ein Sammelsystem für Altspeisefett aufzubauen, begeistert. Bei der Gemeinde Hiddenhausen und bei Umweltamtsleiter Volker Braun rannte Kasper damit quasi offene Türen ein. Nur wenige Monate nach den ersten Gesprächen im Dezember 2024 stehen in den Ortsteilen der Gemeinde nun insgesamt elf der gelben Sammelboxen, in denen die Hiddenhauser Bürgerinnen und Bürger altes Speisefett entsorgen können. Aus dem gesammelten Fett stellt Münzer nachhaltigen Biodiesel her, der gegenüber fossilem Diesel nach Angaben des Unternehmens bis zu 93 Prozent CO2 einsparen soll. Volker Braun und Bürgermeister Andreas Hüffmann stellten jetzt gemeinsam mit Albert Bechtoldt und Walter Sattlberger von der Firma Münzer die Sammelboxen an einem der elf Standorte bei Edeka Dräger in Schweicheln an der Herforder Straße vor. Mehr zum Thema: In Hiddenhausen könnte aus altem Speisefett Biodiesel werden Unternehmen sieht viel Potenzial in Hiddenhausen Das Unternehmen sehe für die Gemeinde Hiddenhausen ein großes Potenzial, was die Entsorgung von alten Fetten angehe, erklärt Albert Bechtoldt. Pro Kopf fielen laut einer Studie in Deutschland jedes Jahr 16,6 Liter an alten Ölen und Fetten an. Bezogen auf Hiddenhausen ergebe das ein Potenzial von 26.000 Kilogramm pro Jahr. &bdquo;In einem Jahr werden wir eine Zwischenbilanz ziehen. Wir hoffen, dass in Hiddenhausen viel zusammenkommt“, fügte Walter Sattlberger hinzu. Für die Gemeinde habe das auch den Vorteil, dass die meist alle drei Jahre stattfindende Kanalreinigung um ein bis zwei Jahre hinausgezögert werden könne und so das Budget entlastet werde. Die Abgabe des alten Fetts funktioniert denkbar einfach: Das Speiseöl oder Fett zunächst abkühlen lassen, anschließend sollte es in eine leere, saubere Plastikflasche oder Speiseölkanister (kein Glas!) gefüllt werden, die mit einem Deckel verschlossen wird und so in die Sammelbox geworfen werden kann. Durch ein Fallrohr fällt die Flasche in den Behälter im Inneren. Dieser hat einen auslaufsicheren Boden, sodass keine Stoffe und damit unangenehme Gerüche austreten können. Die Sammelboxen können rund um die Uhr, unabhängig von den Geschäftszeiten, genutzt werden. Die regelmäßige Leerung der Boxen, geplant ist ein Vier-Wochen-Intervall, übernimmt die Firma Münzer. Der Füllstand der Boxen werde jedoch durch einen Sensor automatisch überwacht, erklärt Münzer-Vertriebsleiter Albert Bechtoldt. So könnten die Leerungen entsprechend geplant werden, um Kosten und Ressourcen zu sparen. Wenn eine Box früher voll ist, ertönt ein Signal. Ein Lkw bringt die alten Fette zunächst in eine Lagerhalle nach Wuppertal, mit der Bahn geht es dann weiter nach Österreich, wo der Biodiesel produziert wird. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Für die Entsorgung entstehen keine Kosten Das Potenzial sei zumindest immens: Bei Münzer rechnet man für Deutschland mit einem Speiseöl-Verbrauch von 16 Kilo pro Jahr und Kopf. Allerdings werde nicht davon ausgegangen, dass die komplette Menge letztlich auch im Recycling-Kreislauf lande. &bdquo;1,5 Liter pro Person könnten es aber sein. Das wären für Hiddenhausen im besten Fall 26.000 Kilo pro Jahr.“ In der Regel würden die Speisefett-Container im monatlichen Turnus geleert. Sollte eine Box eher voll sein, erhält Münzer per Sensor ein Signal. Ein Sammel-Lkw zieht die Tour dann vor, bringt das &bdquo;Alt-Öl“ zum Logistikzentrum nach Wuppertal. Von dort geht’s per Bahn zur Weiterverarbeitung nach Österreich. Generell werde darauf geachtet, so wenig Fahrten wie möglich zu machen – aus Umweltschutzgründen. Den Hiddenhauser Lokalpolitikern gefiel das Konzept. &bdquo;Altes Speisefett so zu trennen und wiederzuverwerten, ist total schlau. Gerade hier Hiddenhausen, denn bei uns wird der Müll verwogen. Da würde es sich schon bemerkbar machen, ob man das alte Fett im Restmüll entsorgt oder zum Container bringt“, meinte etwa SPD-Ratsfrau Eva Hellmann. Sie ergänzte: &bdquo;Ich könnte mir schon vorstellen, dass das bei den Bürgern gut ankommt.“ Lesen Sie auch: Klimaschutz auf kurzem Weg: Hiddenhausen schafft neues Amt Für die Entsorgung entstehen keine Kosten &bdquo;Mit Münzer Deutschland haben wir jetzt einen professionellen Partner für das Sammeln und Recycling dieser Abfälle im Boot. Besonders gut: Das Ganze kostet die Bürgerinnen und Bürger keinen Cent“, begrüßt Volker Braun die Neuerung. Die Sammelboxen seien so an exponierten Stellen in der Gemeinde platziert, dass die Hiddenhauser die Entsorgung des Fetts quasi nebenbei erledigen können. Bei einer vierköpfigen Familie könne durch die Entsorgung der alten Fette im Jahr bis zu 40 Liter Biodiesel hergestellt werden, was für 500 bis 600 Kilometer mit dem Auto reiche. &bdquo;Wir freuen uns, wenn viele Bürgerinnen und Bürger beim Sammeln mitmachen, denn die Sammelboxen sind nicht nur ein wertvoller Beitrag für die Umwelt, sie helfen auch dabei, das Abwassersystem in Hiddenhausen rein zu halten“, verweist Andreas Hüffmann auf einen weiteren Vorteil. &bdquo;Auch wir im Einzelhandel stehen in Sachen Verringerung des CO2-Ausstoßes und Lebensmittelverwertung in der Verantwortung“, ergänzt Marktleiter Dennis Dräger. .responsive23-aNVpE6MDw9v7vcbh-map-hiddenhauser-fettkarte { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-aNVpE6MDw9v7vcbh-map-hiddenhauser-fettkarte { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-aNVpE6MDw9v7vcbh-map-hiddenhauser-fettkarte { padding-top: 142.86%; } } Das gehört in die Sammelbox Butter, Schmalz, Margarine, Altspeiseöl, Altspeisefett, verdorbenes und abgelaufenes Öl, Öl von eingelegten Lebensmitteln, wie getrocknete Tomaten. Das gehört nicht in die Sammelbox Altöl, Mineralöl, Mayonnaise, Saucen und Dressings, Chemikalien, sonstige Abfälle und Flüssigkeiten.

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