Urnenhaine in Hiddenhausen: Neue Ruhestätten unter Bäumen

Hiddenhausen. Hätten Sie gewusst, dass die Gesamtfläche der Friedhöfe in der Gemeinde mit rund 11,6 Hektar etwa so groß wie 13 Fußballfelder ist? So verfügt jeder Ortsteil über einen Friedhof, in Schweicheln stehen sogar zwei zur Verfügung. Hinzu kommt der Alte Friedhof in Schweicheln-Bermbeck, der seit Anfang 2011 geschlossen ist. Die Ruhefrist endet 2029. Im Friedhofswesen habe sich einiges verändert, sagt Volker Braun, als Leiter des Umweltamtes für die Friedhöfe zuständig. So habe der Anteil der Urnenbestattungen zugenommen. &bdquo;Früher lag der Anteil bei 30 Prozent, heute liegt er im Vergleich zu den Erdbestattungen bei 70 Prozent“, beschreibt Braun die Veränderung in der Bestattungskultur. Zudem fänden die Trauerfeiern im Gegensatz zu früher heute in einem deutlich engeren Familienkreis statt, ergänzt Felicita Halemeier, bei der Gemeinde Hiddenhausen mit Margitta Geisthardt zuständig für das Friedhofswesen. Gemeinde muss Kapellen zur Verfügung stellen Die wachsende Anzahl der Urnenbestattungen und die oft geringere Anzahl an Trauergästen hat zur Folge, dass die Kapellen (Trauerhallen) weniger genutzt werden. Die Gemeinde sei aber verpflichtet, diese vorzuhalten, sagt Volker Braun. In jedem Ortsteil gibt es die Möglichkeit, die Trauerfeier in einer Kapelle oder einer Kirche abzuhalten. Die Kapellen seien laut Braun im vergangenen Jahr insgesamt 159 Mal genutzt worden. Die Zahl der Bestattungen in der Gemeinde lag 2024 bei 231. Oft spreche ein Trauerredner direkt am Grab, sodass eine Kapelle oder Kirche nicht genutzt werde, erklärt Braun. Kosten für die Unterhaltung der fünf Kapellen fallen dennoch an. &bdquo;Strom, Wasser, Gebäudeversicherung, das sind feste Kosten, um die man nicht herumkommt. Hinzu kommen Wartungs- und Reinigungsarbeiten“, so Volker Braun. Beheizt werden die Kapellen mit Strom, Maßnahmen zur energetischen Sanierung würden sich laut Braun nicht rechnen. Lesen Sie auch: Wissenswertes über die Friedhöfe in Hiddenhausen Da zum Beispiel die Kapelle an der Bärenschlucht nur noch sehr selten genutzt werde, gebe es Überlegungen, diese aufzugeben, sollten zum Beispiel größere Reparaturen erforderlich werden, sagt der Leiter des Umweltamtes. Rein wirtschaftlich gesehen käme es in Betracht, mit weniger Kapellen auszukommen. &bdquo;Wir diskutieren darüber und verschließen die Augen vor der Situation nicht“, sagt Volker Braun. Friedhöfe tragen sich über Gebühren Verabschiedungsräume für die Aufnahme der Leichen bis zur Bestattung gibt es ebenfalls in allen Ortsteilen. Nicht mehr genutzt wird der Verabschiedungsraum im Untergeschoss des Gemeindehauses Oetinghausen. &bdquo;Der ist nur sehr schwer zugänglich und sehr klein. Daher wird er nicht gut angenommen“, erklärt Volker Braun. Über einen eigenen Eingang, Toiletten und eine moderne Beleuchtung verfügen dagegen die Verabschiedungsräume in Schweicheln. Während die Unterhaltung der Gebäude ein Kostenfaktor ist, tragen sich die Friedhöfe laut Braun durch die Nutzungsgebühren. Lediglich ein Teil der Unterhaltungskosten für die Grünpflege werde über den Haushalt abgerechnet, alles andere über die Nutzungsgebühren. Einen Friedhof aufzugeben, sei nicht geplant, betont Volker Braun. Diese dienten auch der Naherholung, zudem könne hier Wasser versickern. Braun verweist zudem auf die Arbeitsgemeinschaft Friedhöfe, eine Besonderheit der Gemeinde Hiddenhausen. &bdquo;Darin sind der Kämmerer, der Bürgermeister sowie Mitglieder der Fraktionen und der Verwaltung vertreten. &bdquo;Das macht die Arbeit einfacher, wir tauschen uns aus, der Rat weiß, was passiert.“ Bisher seien alle Entscheidungen einstimmig durch den Rat gegangen. &bdquo;Wir sind auch für Anregungen aus der Bürgerschaft offen“, fügt Braun hinzu. Bei den Bestattungen gibt es zahlreiche Varianten. So sind im Garten der Erinnerung auf dem Hauptfriedhof in Schweicheln sowohl Urnen- als auch Erdbestattungen möglich. Die Beisetzung hier ist vor allem für Verstorbene geeignet, deren Angehörige sich nicht um die Pflege der Grabstätte kümmern können. Urnen können hier auch im Urnenhain im Schatten ausgewählter Bäume beigesetzt werden. Weitere Varianten sind Urnenkreise oder Urnenstelen, auch Beisetzungen in Baumkreisen oder auf Rasengrabfeldern sind möglich. Für Fragen rund um die Friedhöfe stehen Felicita Halemeier, Tel. 05221 964236 und Margitta Geisthardt, Tel. 05221 964201 zur Verfügung. Informationen und eine Infobroschüre zu Bestattungen gibt es auch unter www.hiddenhausen.de. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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