Nachhaltiges Neubauprojekt in Hiddenhausen: Kirchenkreis schafft bezahlbare Wohnungen

Hiddenhausen. Bezahlbaren Wohnraum schaffen – das ist das Ziel des Evangelischen Kirchenkreises Herford mit dem Neubauprojekt am Sportplatzweg in Hiddenhausen. Die Bauarbeiten gehen langsam in die Endphase, die ersten Mieter sollen laut Projektleiter Holger Kasfeld vom Evangelischen Kirchenkreis bereits Anfang Oktober einziehen. Insgesamt 20 Wohneinheiten in Reihenhausgruppen mit Flach-, beziehungsweise Pultdach entstehen auf dem rund 5.400 Quadratmeter großen Gelände rund um den ehemaligen Hof Dunkelau. Der Evangelische Kirchenkreis hat das Gelände von der Gemeinde Hiddenhausen gekauft, die wiederum hat es von den Erben des ehemaligen Hofes gekauft. Lesen Sie auch: Hiddenhauser Wohnprojekt &bdquo;Hof Dunkelau“ kommt voran Neben vier Appartements, die zwischen 43 und 51 Quadratmeter groß und für eine Person ausgelegt sind, werden auch zehn rund 61 Quadratmeter große Wohnungen für ein bis zwei Personen errichtet. Vier Wohnungen (rund 100 Quadratmeter) sind für Familien mit Kindern vorgesehen, zwei weitere Wohnungen (80,5 beziehungsweise 72,6 Quadratmeter) können ein bis zwei Personen ein neues Zuhause bieten. Jede Wohnung verfüge über eine eigene Eingangstür sowie einen eigenen Gartenanteil, betont Holger Kasfeld, Projektleiter beim Kirchenkreis Herford. Nachhaltigkeitsgedanke steht im Vordergrund Eine sehr wichtige Rolle bei dem Projekt spiele der Nachhaltigkeitsgedanke, wie Christoph Schormann vom Atelier für Holzbau erklärt. Die Häuser würden nach streng ökologischen Gesichtspunkten errichtet. &bdquo;Wir haben uns für eine Zertifizierung beim Bau-Institut für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen (BiRN) beworben“, sagt Schormann. Ist die Zertifizierung erfolgreich, gibt es zusätzliche Fördermittel. Errichtet werden die Häuser in Holzrahmenbauweise nach KfW 40-Standard. So sind die Fassaden aus heimischer Lärche gefertigt, auch für die Decken, Böden, Wände sowie die Isolationsschicht (Holzfaserdämmung) wurde Holz verwendet, unter anderem Esche, Ahorn, Buche und ein wenig Kirschbaum &bdquo;Da sind keine Weichmacher oder sonstige Schadstoffe drin“, betont Schormann. Besonderer Clou: Die Inneneinrichtung besteht zum Teil aus Holz aus einem zum Kirchenkreis gehörenden Wald im Bünder Ortsteil Spradow, unter anderem Treppen und ein Waschtisch-Unterschrank. &bdquo;Vor rund zwei Jahren sind in dem Wald in Spradow rund 100 Bäume umgefallen, das Holz dieser Bäume haben wir jetzt hier verwendet und sogar schon fast aufgebraucht“, berichtet Holger Kasfeld. 50 Prozent der Wohnungen sind vergeben Die Heizungsanlage wird C02-neutral über eine Luft-Wärmepumpe betrieben. Den benötigten Strom liefert eine PV-Anlage auf den Dächern, die zudem begrünt sind. &bdquo;Die PV-Anlage und die Dachbegrünung sind Teil der Vorgaben für die Zertifizierung“, sagt Christoph Schormann. In die PV-Anlage integriert sind 800 Watt leistende Balkonkraftwerke, zwei Zellen pro Wohneinheit. Laut Expose des Kirchenkreises fallen pro Quadratmeter lediglich 2,80 Euro an Heiz- und Betriebskosten im Monat an. Rund die Hälfte der Wohnungen sei bereits vergeben, sagt Holger Kasfeld. Junge und alte Menschen, aber auch Familien und Singles aus Hiddenhausen, aber auch aus anderen Städten und Gemeinden, sollen hier künftig wohnen können, so dass unterschiedliche Gesellschaftsgruppen vertreten sind. &bdquo;Wir wollen eine Mischung aus jung und alt, aber auch Familien mit Kindern. Die ersten beiden Familien mit insgesamt fünf Kindern werden bereits Anfang Oktober einziehen.“ Die Auswahl der Mieterinnen und Mieter habe eine Kommission aus Vertretern des Kirchenkreises, der Gemeinde und dem ehemaligen Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer getroffen. Der Gemeinschaftscharakter des Projekts stehe im Vordergrund, betont Kasfeld. Großes Lob vom Kirchenkreis für die Gemeinde Bei der Planung des Projekts sei der Kirchenkreis auch auf die Wünsche der Anwohner eingegangen. &bdquo;Gegenüber den ursprünglichen Planungen sind es vier Wohneinheiten weniger geworden“, so Kasfeld. Die Lücken zwischen den Häusern habe man zum Beispiel so gesetzt, dass die Anwohner von der anderen Straßenseite nicht komplett vor die Häuser blicken müssten. Ein großes Lob zollt der Vertreter des Kirchenkreises der Gemeinde Hiddenhausen der sehr guten Zusammenarbeit. &bdquo;Das Interesse der Kommune war wirklich groß, das hat alles super funktioniert. Wir haben alles von Anfang an zusammen gemacht“, sagt Holger Kasfeld. Voraussichtlich im November plant der Kirchenkreis ein Fest zur Einweihung des neuen Wohnprojektes. Das ehemalige Hofgebäude auf dem Gelände wurde bereits vor einiger Zeit abgetragen. Es wird jedoch an anderer Stelle auf dem Grundstück, deutlich dichter an der Löhner Straße, neu errichtet. In dem Neubau wird die denkmalgeschützte Giebelseite wieder eingefügt. Informationen zum Projekt mit Exposé gibt es auf www.kirchenkreis-herford.de/service/immobilienboerse

Meistgelesen