Schnäppchenjagd im Alt Hiddenhausen: Gaststätte verkauft Möbel, Deko und vieles mehr

Hiddenhausen. Die letzte Hochzeitsgesellschaft ist verabschiedet, das Kühlhaus im Alt Hiddenhausen leer geräumt. Nach 25 Jahren Alt Hiddenhausen, Löhner Straße 200, gibt Gastronomin Tatjana Böselt ihr Restaurant auf. Am Samstag, 8., und Sonntag, 9. Juni, lädt sie von 11 bis 19 Uhr zum Ausverkauf ein. Im Angebot sind Geschirr, Deko, Möbel und Küchenausstattung bis zum Kühlraum, dazu Werkzeug vom Schraubendreher über Schneeschieber bis zum Laubpuster. &bdquo;Bis Ende des Monats muss alles raus sein“, sagt Böselt, die bis zur Entscheidung, das Restaurant aufzugeben, von ihrem Mann Ben in der Küche unterstützt worden war. Auf den Tischen im Gastraum und im Saal sind Gläser, Geschirr, Dekoartikel vom Weichnachtsmann bis zum Rollbrett für Zigarren, Vasen und vieles mehr aufgestellt. Sogar der Biergartenzaun steht zum Verkauf Im früheren Küchenbereich stehen auf Edelstahltischen Pfannen, Töpfe, Saucieren, Kaffeemaschinen und mehr – sogar der noch gar nicht so alte Kühlraum muss raus. &bdquo;Dazu gibt es fast alles, was man in und um eine so große Immobile herum an Werkzeug braucht“, sagt &bdquo;Tatty“ Böselt, sogar der Biergartenzaun stehe zum Verkauf und natürlich das Mobiliar von Tischen, Stühlen über die Eckbank bis hin zum lebensmittelechten Edelstahl-Küchenregal. Schon seit Bekanntwerden der Schließungspläne seien immer wieder Gäste, Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde da gewesen, sagt sie: &bdquo;Einiges ist also schon weg, darunter die große Markise.“ So unterschiedlich wie die angebotenen Dinge, so groß ist die Preisspanne. &bdquo;Das reicht von ein paar Cent bis zu mehreren Tausend Euro, etwa für den Kühlraum“, sagt Böselt: &bdquo;Verschenken will ich die Sachen aber nicht. Was nicht weggeht, wird eingelagert.“ Wie es für Tatjana Böselt nach der Schließung weitergeht Wie berichtet wollen sich die Böselts nach Abwicklung des Betriebes eine Auszeit im Wohnmobil mit offenem Ende gönnen. &bdquo;In den Süden soll es gehen“, sagt Tatty: &bdquo;Fest eingeplant ist Silvester in Gibraltar. Wo ließe sich die Zeit zwischen den Jahren besser verbringen als zwischen den zwei Kontinenten Europa und Afrika?“ Ein Wohnmobil hatte sich das Paar schon vor einiger Zeit angeschafft und sich tatsächlich auch ab und zu die Zeit genommen, sich auf vier Rädern und mit acht Pfoten auf den Weg zu machen: &bdquo;Nils und Olli, unsere Hunde, finden es toll, im Wohnmobil unterwegs zu sein. Und wir Menschen haben als Wohnmobil-Reisende inzwischen gelernt, uns zu reduzieren – und das ist ein tolles Gefühl.“ Neuanfang des Alt Hiddenhausen nicht ausgeschlossen Wie lange die Reise dauern soll und wie es danach weitergehen könnte, ist völlig offen, sogar wieder Gastronomie sei denkbar – allerdings in einem deutlich weniger aufreibenden Rahmen. &bdquo;Ich habe jedenfalls nur die Betriebsstelle, nicht aber das Gewerbe abgemeldet“, hatte &bdquo;Tatty“ im April gesagt. Ein eventueller Neuanfang werde aber ganz sicher nicht in dem Traditions-Gasthaus in der Dorfmitte stattfinden. Eine Konzession für den Branntwein-Ausschank im später als &bdquo;Reichstag“ bekannten Gebäude ist bereits für das Jahr 1813 belegt. Das Haus sei alt, stehe aber nicht unter Denkmalschutz, sagt Böselt. Soweit sie gehört habe, soll es weder erneut verpachtet werden, noch zu einem &bdquo;Lost Place“ verkommen. Auch die Gemeinde würde gern wissen, wie es mit dem Gebäude weitergeht, und hat inzwischen dazu einen Gesprächstermin mit den Besitzern vereinbart. Lesen Sie auch: Lost Places in Herford: Exklusiver Einblick in die frühere Hammersmith-Kaserne

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