Tipps für betroffene Bürger im Kreis Herford: So lassen sich Ratten vom Grundstück fernhalten

Hiddenhausen. Auf ein vermehrtes Vorkommen von Ratten hat die Gemeinde Hiddenhausen bereits vor Wochen in einem Infoschreiben Anlieger einiger Straßen im Ortsteil Oetinghausen hingewiesen. Darin bittet die Gemeinde die Anwohner auch darum, ihre Grundstücke auf entsprechende Aktivitäten zu kontrollieren. Erkennbare Anzeichen seien dem Schreiben zufolge Laufspuren, Bauten und Löcher sowie Kot- und Nagespuren. Vor allem Stellen, die den Tieren eine gute Möglichkeit zum Verstecken bieten könnten, wie Holzlager, zugewachsene Beete oder Hecken, sollten die Haus- und Grundstückseigentümer besonders im Blick behalten, heißt es in dem Schreiben. Dass in der Gemeinde von Zeit zu Zeit Rattensichtungen gemeldet werden, sei jedoch grundsätzlich nichts Besonderes, sagt Volker Braun. &bdquo;Das begleitet mich schon seit 30 Jahren“, so der Leiter des Hiddenhauser Umweltamtes. Daher seien auch die Schreiben an die betroffenen Anwohner erst einmal nicht ungewöhnlich. Mülltonnen stets geschlossen halten Die Gründe für ein vermehrtes Vorkommen der Nagetiere seien vielfältig. So könne zum Beispiel eine zu volle, beziehungsweise nicht geschlossene Mülltonne Ratten anlocken. Auch sollten keine Müllbeutel neben die Tonne gestellt werden, warnt der Leiter des Umweltamts. Stattdessen empfiehlt Braun, über einen größeren Restabfallbehälter nachzudenken. &bdquo;Eine 240-Liter-Tonne ist von der Gebühr her nicht teurer als eine 120-Liter-Tonne“, sagt Braun. Wichtig sei, den Deckel der Mülltonne stets geschlossen zu halten. Auch Komposthaufen sind oft eine beliebte Anlaufstelle für Ratten, vor allem, wenn dort auch Eierschalen, Fleisch oder gekochte Essensreste entsorgt werden. &bdquo;Alles, was tierisches Eiweiß enthält, lockt Ratten an“, weiß Braun. Daher sollten die Hiddenhauser Bürger alles, was aus der Küche kommt, in der geschlossenen Biotonne entsorgen. &bdquo;Wenn ich im Jahr zehn Kilogramm Käserinde in die Biotonne werfe, sind das pro Jahr 1,50 Euro mehr“, weist der Amtsleiter auf die sehr überschaubaren finanziellen Auswirkungen hin. So wird Vogelfutter richtig ausgelegt Der Komposthaufen sollte stattdessen in erster Linie der Entsorgung von Rasen- oder Grünschnitt dienen. Lande dort auch mal ein Salatblatt oder ein paar Apfelschalen, sei das laut Volker Braun aber nicht so tragisch. Um den Vögeln über die kalte Jahreszeit zu helfen, hängen viele Menschen im Winter Meisenknödel auf oder legen Futter in Vogelhäuschen im Garten aus. Volker Braun ruft dazu auf, auch Igel oder Eichhörnchen nicht zu vergessen und ihnen über den Winter zu helfen. Auch hier gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten, damit sich nicht auch die Ratten an dem Futter bedienen und sich womöglich sogar in der Nähe niederlassen. So sollten Fettknödel für Meisen nicht in der unmittelbaren Nähe von Stangen aufgehängt werden, da die Ratten an diesen hochklettern und so ans Futter gelangen können. Vogelhäuschen sollten möglichst auf einem Metallpfahl stehen, da Ratten an diesen nicht hochklettern können. Rattenbefall muss gemeldet werden Wenn Futter oder Futterreste auf den Boden fallen, sollten diese regelmäßig weggeräumt werden. Streufutter, das auf dem Boden ausgelegt wird – zum Beispiel für Amseln – sollte ebenfalls abends weggeräumt, beziehungsweise nur in kleinen Mengen verwendet werden. Auch Katzenbesitzer, die ihren oft draußen weilenden Vierbeinern das Futter auf die Terrasse oder in den Garten stellen, sollten dieses nicht über Nacht draußen stehen lassen, rät Braun. Neben Ratten könnten sich auch Waschbären an dem Nahrungsangebot bedienen. Haben sich Ratten schon auf einem Grundstück angesiedelt, bittet die Gemeinde die Anwohner darum, Maßnahmen gegen die Schädlinge zu ergreifen. Wegen der zunehmenden Resistenzbildung der Ratten gegen handelsübliche Köder empfiehlt die Gemeinde, Köder über den Fachhandel zu beziehen oder einen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen. Die Köder sollten zudem unzugänglich für andere Tiere ausgelegt werden. Laut geltender Rechtsprechung sind Hauseigentümer dazu verpflichtet, das Ordnungsamt zu informieren, wenn sich Ratten auf ihrem Grundstück eingenistet haben. Auch das vorbeugende Ködern auf Privatgrundstücken ist Sache der Eigentümer.

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