Neue Häuser zu hoch? Geplantes Wohngebiet in Hiddenhausen nimmt die nächste Hürde

Hiddenhausen. Das zwischen Alter Kirchweg und Karlstraße in Schweicheln geplante Wohngebiet hat eine weitere Hürde genommen. Die Mitglieder des Gemeindeentwicklungsausschusses beschlossen am Montag einstimmig, das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes für das "Wohngebiet zwischen Berg und Bahn II" fortzusetzen. Lars Ternien vom Erschließungsträger PVS Projektgesellschaft hatte den Ausschussmitgliedern zuvor das Bebauungskonzept vorgestellt. Entstehen sollen auf der rund 13.000 Quadratmeter großen Fläche 44 Wohneinheiten, davon 36 Wohneinheiten in Reihen- und Doppelhäusern mit 120, 145, beziehungsweise 165 Quadratmetern Wohnfläche. Weitere acht Wohnungen gehören zu einem Mehrfamilienhaus. Die Größe der Wohnungen hier steht noch nicht genau fest. "Es werden aber keine Kaninchenställe", versicherte Lars Ternien auf Nachfrage von Andreas Torkler (SPD). Die Preise für die Häuser sollen deutlich unter 3.000 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Zuwegung erfolgt ausschließlich von der Karlstraße aus, die dafür verlängert, nicht aber verbreitert werden soll. Das Energiekonzept sieht eine zu 100 Prozent regenerative Energieversorgung vor. So wird ein Großteil des Strombedarfs für Haushaltsstrom und Wärmeerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Häuser gesichert, für Wärme sorgen Luft-Wasser-Wärmepumpen. Bei Lastspitzen wird ein mit Biomethan befeuerter Gas-Brennwertkessel zugeschaltet. So hoch sollen die neuen Häuser werden Die Entsorgung des Regenwassers wird nicht durch den Mischwasserkanal erfolgen. Laut Lars Ternien wurde die Niederschlagsmenge für ein 30-jähriges Starkregenereignis nach der DIN-Norm 1986-100 für die Grundstücks- und Gebäudeentwässerung berechnet. Die Regenmenge wurde mit 12,8 Liter pro Sekunde pro Hektar angenommen. Dies führe zu einem Rückhaltevolumen von etwa 185 Kubikmetern. Die Rückhaltung könne durch Einbau eines Rigolensystems (unterirdischer Rückhalteraum) in Form von unterirdischen Kästen oder über den Einbau eines Stauraumkanals aus Beton mit größerer Nennweite hergestellt werden. Verbaut werde die effektivste und gleichzeitig kostengünstigste Lösung. Monika Schwannecke (SPD) wollte wissen, ob sich die geplanten Häuser von der Höhe in die bereits vorhandene Bebauung am Alten Kirchweg einfügen würden. "Die Menschen, die dort am Alten Kirchweg wohnen, haben Angst, dass die neuen Häuser zu hoch werden könnten", so Schwannecke. Laut Ternien sollen die geplanten Häuser aber nicht höher als etwa zehn Meter werden, zudem liege das Gebiet knapp 1,50 Meter tiefer als der Alte Kirchweg. Lars Ternien informierte zudem über den aktuellen Stand bei der von der PVS an der Herforder Straße in Schweicheln geplanten Wohnanlage für Senioren. 40 bis 45 Wohneinheiten in drei Mehrfamilienhäusern plus Pflegestützpunkt sind hier vorgesehen. Neu an den Planungen ist, dass im östlichen Teil des Geländes direkt an der Bahnlinie auf einer rund 4.800 Quadratmeter großen Fläche eine Photovoltaik-Anlage mit Solarmodulen entstehen soll. Laut gesetzlicher Vorgabe muss die Fläche mit der PV-Anlage komplett begrünt und eingezäunt sein. SPD-Antrag zur Bünder Straße wird angenommen Bei einer Enthaltung angenommen wurde der Antrag der SPD zur Bünder Straße. Die Verwaltung wird darin gebeten, Kontakt mit Straßen NRW als Baulastträger aufzunehmen, um die größtmögliche Verkehrssicherheit zwischen der Einmündung Sandbrink und dem Ortseingang Eilshausen zu erreichen. Laut Ausschussmitglied Hans-Ulrich Laege habe es hier in den vergangenen Jahren zwei schwere Unfälle gegeben, einen davon mit tödlichem Ausgang. Zudem sei die Fußgängerampel vor allem von Freibadbesuchern stark frequentiert. Ein weiteres Manko sei, dass der Radweg entlang der Bünder Straße nicht beleuchtet sei. Deutlich mehr Bauchschmerzen hatten die Ausschuss-Mitglieder bei der Entscheidung über einen Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Mehrfamilienhauses samt Tiefgarage auf dem Grundstück an der Bünder Straße 193/Ecke Talstraße. In dem Gebäude an der Ecke zur Talstraße war einst die Gaststätte "Deutsches Haus" untergebracht. "Wir sind glücklich, wenn Wohnraum geschaffen wird, aber dann ist auch das letzte Grünstück dort weg", bemängelte Monika Schwannecke. Bedenken äußerten auch Tobias Kuhlmann und Gerhard Hempelmann (beide CDU), die vorschlugen, sich die Gegebenheiten vor Ort genauer anzuschauen. Der Ausschuss beschloss schließlich, sich den endgültigen Bauantrag nochmals vorlegen zu lassen und in der Stellungnahme der Gemeinde einen ordnungsrechtlichen Hinweis an den Kreis Herford als zuständiger Genehmigungsbehörde zu verfassen.

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