Erster Mietspiegel für Hiddenhausen zeigt: Einliegerwohnungen sollen oft leer stehen

Hiddenhausen. Die Gemeinde Hiddenhausen plant, für das Jahr 2023 erstmalig einen eigenen Mietspiegel aufzustellen. Damit möchte sie sowohl Vermietenden als auch Mietenden eine Orientierungshilfe bei der Gestaltung von Mietverhältnissen geben, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde. Insgesamt gibt es in Hiddenhausen 9.453 Wohnungen. Dabei ist der Wohnungsbestand in Hiddenhausen deutlich durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt. Der Anteil von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern liegt lediglich bei 23 Prozent, schreibt die Gemeinde. Eine Analyse der Wohnungssituation in Hiddenhausen habe ergeben, dass gerade in Ein- und Zweifamilienhäusern oft Einliegerwohnungen leer stünden und nicht vermietet seien. Dem stehe ein angespannter Wohnungsmarkt gegenüber, auf dem Wohnungssuchende oft vergebens eine Wohnung suchten. Der Mietspiegel solle daher auch dazu dienen, die Hemmnisse, eine Wohnung zu vermieten, abzubauen. Um den Mietspiegel zu erstellen, benötige das Amt für Wohnen und Soziales die Hilfe der Vermieterinnen und Vermieter in Hiddenhausen, heißt es weiter. Die Gemeinde hat alle Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in Hiddenhausen angeschrieben. Sofern diese Wohnraum vermieten, haben sie der Mitteilung zufolge zwei Möglichkeiten, die Gemeinde bei der Aufstellung des Mietspiegels zu unterstützen. Entweder sie füllen das dem Anschreiben beigefügte Datenblatt aus und senden es an die Gemeinde zurück, oder sie geben ihre Daten online ein. Der Kreis Herford hat hierfür eine Abfragemaske entwickelt. Der QR-Code und der Link sind in dem Anschreiben aufgeführt. Daten sollen bis Ende April vorliegen "Wer keine Wohnung vermietet hat, muss uns auch keine Rückmeldung geben", betont Jörg Luttmann, Leiter des Amts für Wohnen und Soziales in Hiddenhausen. Die Gemeinde bittet die Vermieter, bis Ende April das Datenblatt auszufüllen oder die Daten online einzugeben. Eine Verpflichtung zur Mitwirkung gibt es Jörg Luttmann zufolge nicht. "Es ist eine Bitte an die Vermieter, uns zu unterstützen", so der Amtsleiter. Folgende Punkte gilt es ebenfalls zu beachten: Relevant sind nur Mieten, die zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 31. Dezember 2022 neu vereinbart oder durch eine Mieterhöhung geändert worden sind. Mieten, die schon vor dem 1. Januar 2017 in der jetzigen Höhe vom gleichen Mieter gezahlt worden sind, brauchen nicht angegeben werden. Für den Fall, dass eine Vermieterin oder ein Vermieter Wohnungen in verschiedenen Immobilien in Hiddenhausen vermietet, sind für jede Wohnung die Angaben in der Online-Abfrage einzeln einzugeben oder es ist pro Wohnung ein Datenblatt auszufüllen. Für öffentlich geförderte Mietwohnungen müssen keine Angaben gemacht werden, da der geplante Mietspiegel sich nur auf frei finanzierte Wohnungen beziehen wird. Erstellt wird der Mietspiegel in Kooperation mit dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Herford. Ziel ist, dass er im Sommer 2023 vorliegt, heißt es in der Mitteilung. Welche Kriterien eine Rolle spielen Für Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohnern ist die Erstellung eines Mietspiegels Pflicht. Im Kreis Herford ist Hiddenhausen neben der Stadt Spenge bisher die einzige Kommune, in der es noch keinen Mietspiegel gibt. Ein Mietspiegel weist die ortsüblichen Netto-Kaltmieten nach Kriterien aus, die Wohnungen vergleichbar machen. Dazu gehören das Baujahr, beziehungsweise die Bezugsfertigkeit, die Größe einer Wohnung, Ausstattungsmerkmale und die Wohnlage. Bei der Lage spielen unter anderem die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), die öffentliche Infrastruktur, Verkehrslärm und Bebauungsdichte eine Rolle. Zudem gibt ein Mietspiegel für jede Art von Wohnung eine Preisspanne an. Neben einem unteren und oberen Wert wird auch ein Mittelwert für die Kaltmiete pro Quadratmeter errechnet.

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