Große Nachfrage bei Silvesterfeuerwerk in Hiddenhausen

Hiddenhausen. Seit Donnerstag, 29. Dezember, dürfen Böller, Raketen und weitere Feuerwerksartikel erstmals seit drei Jahren wieder legal verkauft werden. Praktisch überall in Deutschland melden die Medien seitdem einen großen Ansturm auf das Silvesterfeuerwerk. Manche Supermarktregale waren innerhalb eines Tages praktisch leergefegt. Laut dem Verband der Pyrotechnischen Industrie rechnen die Hersteller in diesem Jahr mit einem Umsatz von etwa 120 Millionen Euro, so viel vor der Pandemie. Auch in Hiddenhausen verzeichnen die Märkte eine starke Resonanz, was den Verkauf von Feuerwerkskörpern angeht. Nach der dreijährigen, durch die Corona-Pandemie bedingten Zwangspause, scheint die Lust aufs Feuerwerken bei vielen Menschen groß zu sein. "Es ist nicht mehr viel da", sagt Falk Langhof, Marktleiter bei Edeka Wehrmann in Eilshausen. Dass die angebotenen Feuerwerksartikel schon zum großen Teil vergriffen seien, habe allerdings auch damit zu tun, dass man bei der Bestellung der Mengen eher vorsichtig gewesen sei und entsprechend weniger geordert habe. Vor allem Feuerwerke für Kinder und Tischfeuerwerke, aber auch Wunderkerzen seien laut Falk Langhof sehr beliebt gewesen, "doch auch Böller und Raketen seien viel verkauft worden", berichtet der Marktleiter. "Es gibt eigentlich nichts, was nicht verkauft wird", fügt Langhof hinzu. Ähnliches vermelden auch Marcel Gennrich von Edeka Dräger in Schweicheln und Jaqueline Stojke von SB Lüning in Eilshausen. "Wir sind quasi komplett leer", sagt Jaqueline Stojke. Nur noch einige wenige Sachen seien erhältlich. "Die Nachfrage war groß", sagt Marcel Gennrich. Vor allem kleinere Feuerwerke und gemischte Sachen seien sehr viel verkauft worden. Mit dem Verkauf der Raketen, Böller und sonstiger Feuerwerksartikel steigt allerdings auch die Brandgefahr. Die Feuerwehr im Kreis Herford warnt daher vor einem unsachgemäßen Gebrauch. Kreisbrandmeister Bernd Kröger appelliert an die Bevölkerung: &bdquo;Handeln Sie umsichtig und verantwortungsvoll, um Verletzungen und Brände zu vermeiden!“ Vor allem junge Menschen fasziniere die Pyrotechnik. &bdquo;Eltern sollten mit ihren Kindern über die Gefahren sprechen“, rät der Feuerwehrchef des Kreises. Nur geprüftes Feuerwerk verwenden Zugelassenes Silvesterfeuerwerk der Kategorie F2 (Kleinfeuerwerk: Raketen, Batterien, Knallkörper) ist am CE-Zeichen zu erkennen und muss mit einer Registriernummer versehen sein. Die ersten vier Ziffern geben Auskunft darüber, welche Stelle den Feuerwerksartikel &bdquo;baumustergeprüft“ hat. So steht die 0589 für die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Auch im Internet bestelltes Feuerwerk muss den rechtlichen Anforderungen genügen. Die Feuerwerksartikel müssen kühl und trocken gelagert werden. Feuchtigkeit kann zu Funktionsverlust beziehungsweise einer verringerten Reaktionszeit führen. Durch zu hohe Temperaturen wird die Pyrotechnik eventuell ungewollt ausgelöst. Die Artikel sollten deshalb nicht in unmittelbarer Nähe von Wärmequellen aufbewahrt werden. Auch sollten sich keine Materialien in der Nähe befinden, die zu einer Erhöhung der Gefahr beitragen, wie zum Beispiel Spraydosen. Böller und Raketen aus früheren Jahren reagieren unter Umständen verändert, schreibt die Feuerwehr. Um Unfälle zu vermeiden, rate die BAM dringend davon ab, die alten Feuerwerksartikel noch zu verwenden. Sie sollten einem &bdquo;Recycling- oder Wertstoffhof mit Behandlung für gefährlichen Abfall“ zugeführt werden. Balkone und Terrassen freiräumen Pyrotechnik zählt wie Sprengstoff zu den explosionsgefährlichen Materialien. Deshalb sollte nach dem Anzünden immer ein ausreichender Sicherheitsabstand von mindestens acht Metern eingehalten werden. &bdquo;Tragen Sie das Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen“, warnt der Kreisbrandmeister, &bdquo;und zünden Sie Blindgänger auf keinen Fall erneut an!“ Außerdem weist der Feuerwehrchef darauf hin, dass in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, Kirchen, Reetdach- und Fachwerkhäusern das Zünden von Böllern und Raketen nicht gestattet ist. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass vor allem Balkone und Terrassen in der Silvesternacht gefährdet sind. Besonders leicht entzündliche Materialien, wie Altpapier oder der trockene Weihnachtsbaum, sollten am Jahresende nicht draußen gelagert werden. Sie könnten durch eine verirrte Rakete oder einen achtlos weggeworfenen Böller schnell Feuer fangen. &bdquo;Brennt der Hausrat im Außenbereich erst einmal lichterloh, ist schnell die komplette Wohnung betroffen“, so Bernd Kröger. Er rät deshalb, alles Brennbare von Balkonen und Terrassen zu entfernen und auch die Mülltonnen samt &bdquo;gelben Säcken“ rechtzeitig aus der &bdquo;Gefahrenzone“ zu bringen. &bdquo;Halten Sie Fenster und Türen in der Silvesternacht unbedingt geschlossen!“ Im Notfall sollten eigene Löschversuche nur dann unternommen werden, wenn dies noch ohne Eigengefährdung möglich ist. Ansonsten gilt: Die Feuerwehr über die Notrufnummer 112 verständigen und die Wohnung mit allen Personen verlassen.

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