Naturerlebnis Klimabedingtes Baumsterben gefährdet Spürnasenpfade in Hiddenhausen

Hiddenhausen. Die Spürnasen-Führungen sind seit Jahren ein beliebtes Angebot der Biologischen Station Ravensberg. Kinder im Alter von drei bis elf Jahren können hier mit einem Scout den Wald spielerisch erkunden. Entlang der Pfade finden sich verschiedene Bauten aus natürlichen Materialien, wie Balancierbaumstämme, Holz-Xylophone, Insektenhotels oder Summbäume. Auch Erlebnisspiele und weitere mit dem Wald verbundene Aktivitäten stehen während der zwei- bis dreistündigen Führungen auf dem Programm. Vier dieser Spürnasenpfade gibt es aktuell im Kreis Herford, und zwar in Herford, Bünde, Vlotho (Ebenöde) und im Schweichelner Wald in Hiddenhausen. Allerdings können nur zwei dieser Pfade derzeit genutzt werden, und zwar die in Bünde-Randringhausen und am Stuckenberg in Herford. Für die Pfade in der Ebenöde in Vlotho und im Schweichelner Wald ist das Betreten aus Sicherheitsgründen bereits seit längerer Zeit untersagt. Der Klimawandel und die Trockenheit haben viele Bäume absterben lassen, tote Äste könnten abbrechen. An diesem Zustand wird sich vorerst auch nichts ändern. "Wir würden die Pfade natürlich gerne wieder öffnen, aus Sicherheitsgründen ist das jedoch nicht möglich", erklärt Anna Brennemann von der Biologischen Station. "Die Bäume haben unter der extremen Trockenheit stark gelitten, wir können die Spielstationen nicht entsprechend absichern." Schweichelner Wald durch viele Buchen geprägt Dass die beiden Pfade im Stuckenberg in Herford und im Kurgebiet Bünde-Randringhausen weiter geöffnet sind, hat laut Anna Brennemann mit den örtlichen Begebenheiten zu tun. "In Randringhausen gibt es viele Freiflächen, auch im Stuckenberg gibt es nicht mehr soviel Wald", erläutert die Umweltwissenschaftlerin. Der Schweichelner Wald sei hingegen durch viele Buchen geprägt, die bei Trockenheit schnell absterben würden. So könnten Äste immer wieder abbrechen. Für die Biologische Station seien die Spürnasenpfade weiterhin sehr wichtig, betont Anna Brennemann. "Wir haben dort viele Jahre lang Führungen gemacht, es ist daher sehr schade, dass wir das aktuell nicht überall anbieten könnten." Die Verantwortlichen seien bemüht, eine Lösung zu finden und ein neues Konzept zu entwickeln, damit die beiden Pfade wieder nutzbar und zukunftssicher gemacht werden können. Das werde allerdings noch ein wenig dauern. "Die Sicherung ist allein die Aufgabe der Biologischen Station", erklärt Brennemann. Wer Interesse an einer Spürnasen-Führung auf einem der beiden geöffneten Pfade in Herford oder Bünde hat, kann auf der Homepage der Biologischen Station unter www.bshf.de ein Formular ausfüllen. Anna Brennemann empfiehlt allerdings, damit bis zum kommenden Jahr zu warten. Zwar seien die Pfade nicht komplett geschlossen, doch gerade für kleinere Kinder sei es im Winter zu kalt. "Die beste Zeit, um den Spürnasenpfad zu nutzen, ist zwischen April und November." Mehr als 18.000 Kinder haben die Pfade schon erkundet Das Angebot, auf eigene Faust die Pfade zu erkunden und sich dafür einen mit verschiedenen Materialien gepackten Spürnasenrucksack auszuleihen, gebe es mittlerweile nicht mehr, da es nicht so gut angenommen worden sei und die meisten Leute lieber einen Scout dabeihaben wollten. Bis Ende 2021 haben nach Angaben der Biologischen Station seit 2007 etwa 18.200 Kinder bei 926 Veranstaltungen den Wald auf einem der Spürnasenpfade kennengelernt. Dank der finanziellen Unterstützung der Sparkassen-Stiftung könnten die Führungen auch künftig zu einem familienfreundlichen Preis angeboten werden, betont Anna Brennemann.

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