Verkehr Neuer Blitzer-Standort in Hiddenhausen: Weitere Maßnahmen gegen Raser

Hiddenhausen. Die Gemeinde Hiddenhausen hat im Jahr 2015 mit einem Ratsbeschluss für Gesprächsstoff gesorgt. Auf Ortsdurchfahrten sollte das Tempo auf 30 km/h gedrosselt werden. Damit sollte das Rasen eingedämmt und der Verkehrslärm reduziert werden. Als Verkehrsversuch für ein Jahr lang war die Geschwindigkeitsregulierung angelegt. Doch umgesetzt wurde der Beschluss nie. "Der Ratsbeschluss ist vom Land einkassiert worden", sagt Bürgermeister Andreas Hüffmann, als das Thema Geschwindigkeit im jüngsten Gemeindeentwicklungsausschuss erneut aufkam. Es gilt die Straßenverkehrsordnung und die sieht Tempo 30 in Ortsdurchfahrten nicht vor. Im Fokus des Ausschusses steht erneut die Eilshauser Straße in Oetinghausen. Vor sieben Jahren hat die Gemeinde hier weitere Weichen zur Verkehrsberuhigung gestellt. Etwa mit einer so genannten Verschwenkungsinsel. Im Juni 2015 ist zudem eine stationäre Blitzersäule am Ortseingang errichtet worden. Die richtige Positionierung des Blitzers sorgte für Diskussionsstoff - bei der Politik, den Anwohnern, den Bürgern. "Die Diskussion hat eine gewisse Dynamik angenommen", sagt Alexander Graf, Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung, heute dazu. Blitzer soll vor der Schule aufgestellt werden Anwohner plädierten für den Ortseingang, da hier gerast werde. Die CDU-Ratsfraktion war etwa dafür, den Blitzer auf Höhe der Paul-Maar-Grundschule aufzustellen - zur Sicherheit für die Kinder. Und hat mit diesem Anliegen bis heute nicht locker gelassen. "Der Kreis Herford hat der Versetzung des Blitzers zugestimmt", sagt Alexander Graf nun im jüngsten Gemeindeentwicklungsausschuss. Bis zum Jahresende soll die Blitzersäule auf dem neuen Platz mitten im Ortskern in der Nähe von Grundschule, Kita, Apotheke und Arztpraxis stehen. Graf: "Der Kreis hat bereits eine Fachfirma dafür beauftragt." Leichtfertig sei die Entscheidung nicht gefallen. Mit allen Anwohnern seien Gespräche geführt worden, so Bürgermeister Hüffmann. Schließlich soll der obere Teil und der untere Teil der Eilshauser Straße nicht gegeneinander ausgespielt werden, ergänzt Graf. Neu: Tempo 30 auf Höhe des Zebrastreifens Um die Straße in Richtung Ortsausfahrt dennoch weiter im Blick zu behalten, wird hier im Zuge der Blitzer-Versetzung ein Tempoinfogerät aufgestellt. Das steht derzeit noch im Ortskern zwischen Apotheke und Grundschule. Es soll nach Angaben der Gemeinde in Höhe des Zebrastreifens an der Einmündung zur Mittelpunktstraße aufgestellt werden. Zudem wird hier künftig Tempo 30 gelten. "Das haben wir beantragt, der Kreis hat zugestimmt. Das wird kommen", sagt Graf. Da hier der Zebrastreifen liegt, könne überhaupt erst die Geschwindigkeitsreduzierung durchgesetzt werden. Das gelte laut Straßenverkehrsordnung auch vor Kitas, Schulen oder Altenheimen. Diese Regelung sorgt allerdings für ein ganz schönes Tempo-Durcheinander auf der Eilshauser Straße. Genau das bemängeln einige Ausschussmitglieder erneut. Und nennen weitere Beispiele innerhalb der Gemeinde. Aus eben diesem Grund hatte der Rat 2015 mit einer großen Mehrheit für ein flächendeckendes Tempo 30 gestimmt. "Der Kreis war damals sogar als Straßenverkehrsbehörde mit im Boot", sagt Graf. Doch die Straßenverkehrsordnung fungiere übergeordnet. Gemeinde schafft weitere Tempoinfogeräte an Um die Geschwindigkeit der Autofahrer auch an anderen Hiddenhauser Straßen zu kontrollieren, hat die Gemeinde sechs weitere Tempoinfogeräte angeschafft. Die mobilen Geräte sollen nach Angaben von Alexander Graf vor allem vor Schulen und Kitas aufgestellt werden, wo bisher noch kein verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen ist. Graf denkt etwa an Lippinghausen. Doch auch von Bürgern der Gemeinde gebe es immer mal wieder Anfragen nach Möglichkeiten der Geschwindigkeitsüberprüfung vor der eigenen Haustür. Den könne Hiddenhausen durch die weitere Anschaffung von Geräten nachkommen. Graf: "Wir beobachten einen Lerneffekt, dort wo solche Tempoinfogeräte stehen." Wer an diesen Stellen die angegebene Geschwindigkeit fährt, wird mit einem lächelnden Smiley belohnt, wer zu schnell unterwegs ist, wird entsprechend darauf hingewiesen. Allerdings sei der Lerneffekt zeitlich begrenzt. Steht solch eine Infotafel einige Zeit nicht mehr an der Stelle, werde oftmals wieder aufs Gas gedrückt. Daher sei es umso besser, dass jetzt mehrere Tafeln in Gemeindehand sind, um an entsprechenden Stellen die Verkehrsteilnehmer immer mal wieder auf ihre gefahrene Geschwindigkeit aufmerksam zu machen.

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