Corona verhindert die Schützen-Party zum 100-Jährigen

Hiddenhausen. Als erste Schützengesellschaft aus der heutigen Großgemeinde Hiddenhausen feiert die Schützengesellschaft Hiddenhausen am heutigen Samstag ihr 100-jähriges Bestehen. Wobei ja gar nicht wirklich gefeiert werden darf. Eine Kleinigkeit ist geplant und der Vorstand hat viele Pläne und Ideen in der Schublade. Keine Frage, das Schützenwesen hat sich in den Jahren sehr gewandelt. Die Hiddenhauser Gesellschaft hat viele Höhen, aber auch einige Tiefen erlebt. "Wir standen auch schon mal kurz vor der Auflösung", erinnert sich Cornelia Martens, als Schriftführerin im Vorstand. Frauen gehören seit vielen Jahren dazu. "Zum Glück, sonst gäbe es uns vielleicht schon nicht mehr", sagt Martens. Die amtierende Kreiskönigin ist von Kleinauf dabei gewesen und seit 1994 Mitglied bei der SG. Sie hat einige Erinnerungen für die Chronik herausgesucht. "Dabei könnte ich alleine über unseren Apotheke-Bitter, der 1976 von Dr. Willi Kilwing eingeführt wurde, viele Geschichten erzählen", sagt Martens. Das Unikat von damals gehört auch heute noch zum festen Ritual der Hiddenhauser. Schützenfest im grün-weißen Strampler Martens selbst hat schon im grün-weißen Strampler erstmals ein Schützenfest besucht. "Mein Opa hat mich damals mitgenommen. Mein Vater ist seit über 50 Jahren in der Schützengesellschaft aktiv , ich dabin daher immer dabei gewesen", erinnert sich die 49-jährige. Ihr Bruder hat sich nie für das Schützenwesen interessiert, Martens hingegen war mit großem Interesse dabei. "Ich habe immer aktiv mitgeschossen und wir hatten damals eine sehr lustige Truppe beisammen. Viele von damals sind leider nicht mehr dabei, aber ich habe durch die vielen Schützenfeste viele neue Freunde gefunden", sagt sie. Dieser Freundeskreis erweiterte sich noch mal rasant, als Conny Martens im Jahr 2019 überraschend Kreisschützenkönigin wurde. "Da war ich anschließend praktisch bei jedem Schützenfest und habe neue Kontakte geknüpft, diese möchte ich gerne nutzen und in Zukunft bei uns auch wieder den Winterball einführen." Die Pandemie hat das Vereinsleben zuletzt total stillgelegt. "Aber wir waren trotzdem fleißig, haben Pläne geschmiedet und haben ganz viele Ideen, die wir jetzt nach und nach umsetzen möchten", sagt sie. Die Kinder haben mit dem Scatt-Schießen (schießen ohne scharfe Munition) wieder begonnen. Die Jugendabteilung entwickelt sich dank Nicole Fröhlich sehr gut. "Da haben wir viel Zulauf", freut sich Martens. Auch die Erwachsenen sollen kurzfristig das Vereinsleben wieder aufnehmen. "Die Geselligkeit fehlte einfach, wir treffen uns bald wieder regelmäßig am Schießstand." Seit 2016 haben die Hiddenhauser Schützen ihren eigenen Schießstand im Keller der ehemaligen Sparkasse. Sieben Herren trafen sich in der Kneipe Zu verdanken haben die Hiddenhauser ihre lange Tradition sieben Herren, die sich 1920 in der Gastwirtschaft Wilhelm Meyer trafen. Sie hatten die Idee zur Gründung der Schützengesellschaft Hiddenhausen. Bis zur Umsetzung dauerte es noch etwas. Das Gründungsprotokoll, mit dem das erste Protokollbuch der Schützengesellschaft Hiddenhausen im Jahre 1921 beginnt, lautet: "Gründungsprotokoll der Schützengesellschaft Hiddenhausen vom 28.08.1921." Das erste Schützenfest wurde 1921 gefeiert. Zigarrenfabrikant Wilhelm Maschmann war der erste Schützenkönig und Frau Toni Heinze die erste Königin. Oberst Heinrich Dedert war der erste Vorsteher. Das letzte große Jubiläum 1996 zum 75-jährigen Bestehen wurde in einem sehr prunkvollen Rahmen, mit Feierstunde aller geladenen Gäste, mit einem großen Festmarsch und Zapfenstreich an der St. Gangolf Kirche gefeiert. "Damals gab es auch vor dem Fest ein großes Unwetter, es war extrem matschig", erinnert sich Martens noch. Auch in diesem Jahr hätte das Fest im Matsch stattfinden müssen, denn nach dem großen Unwetter ist die Schützenwiese an der Löhner Straße noch sehr feucht. "Da ist erst mal aufräumen angesagt", berichtet Martens von einem gemeinsamen Arbeitseinsatz. Der Vorstand hofft, im nächsten Jahr das Schützenfest etwas größer feiern zu können. "Wir sind schon stolz darauf, dass wir als erste Gesellschaft in der Gemeinde diese Jubiläum angehen dürfen. Es kamen auch schon zahlreiche Glückwunschschreiben an", so Martens. Unter dem Motto &bdquo;Schützenfest to go“ wird heute zwischen 15 und 17 Uhr am Schießstand an der Mühlenstraße ein kleines Partypaket an die Mitglieder verteilt. "Ein bisschen feiern wollen wir dieses Ereignis ja schon!"

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