Testen und Impfen - wie die Situation in den Hiddenhauser Altenheimen ist

Hiddenhausen. Mit Sorge blickte Manuela Schock im Oktober auf den Winter. Die Leiterin von Haus Stephanus hatte damals auf den Sommer verwiesen, in dem die Bewohner mit ihren Verwandten und Freunden viel Zeit im Freien verbringen konnten. "Wenn die sich jetzt alle im Haus aufhalten, wird das eine Herausforderung", hatte Schock damals befürchtet. Gut zwei Monate später, einen Tag vor Heiligabend schließlich, verstarben drei hochbetagte Frauen, die sich mit dem Virus infiziert hatten - aller Bemühungen und Vorkehrungen zum Trotz. Während die Infektionszahlen in den kalten Monaten kreisweit nach oben schnellen, versuchen die Mitarbeiter in den Senioreneinrichtungen mit allen Mitteln, Übertragungen des Virus zu vermeiden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit bis zu dem Zeitpunkt, an dem allen besonders vulnerablen Gruppen eine Impfung gegen Covid-19 zur Verfügung gestellt werden kann. Im Haus Stephanus wurden bereits am 28. Dezember 70 von 88 Bewohnern mit dem neuen Vakzin geimpft. Der Impftermin für die Mitarbeiter ist für die kommende Woche angesetzt. "Jeder muss einen Test machen" Ein weiteres wichtiges Instrument für die Einrichtungen in Hiddenhausen bleibt unterdessen das Testen. Die Häufigkeit der Tests ist in der Corona-Schutzverordnung festgelegt. Danach sollen auch das Pflegepersonal und die Beschäftigten mindestens jeden dritten Tag auf das Vorliegen einer SARS-CoV-2-Infektion getestet werden. In Haus Stephanus kamen in der vorletzten Woche so beispielsweise 315 Tests zusammen. "Jeder muss einen Test machen", sagt Bonitas-Chef Lars Uhlen. In einigen der deutschlandweit verteilten Bonitas-Einrichtungen solle diese Woche mit dem Impfen begonnen werden. Im Kreis Herford befindet sich allerdings keine, in der bereits ein Impftermin steht. In weiser Voraussicht hat Uhlen bereits im Oktober 300.000 Schnelltests für die gesamte Unternehmensgruppe bestellt, die auf die Einrichtungen verteilt wurden. Wöchentlich werden so etwa 10.000 bis 15.000 Abstriche vorgenommen - darunter beispielsweise Wohngemeinschaften für pflege- und hilfsbedürftige Menschen in Schweicheln und Lippinghausen. Das Personal habe dazu an einer Videoschulung teilgenommen. Es gibt zwei Abstriche pro Woche Besucher können nach dem Schnelltest in einem separaten Raum auf ihr Ergebnis warten. Pflegekräfte und Bewohner werden momentan zwei Mal pro Woche abgestrichen, wobei sich die Anforderungen nach Region und Inzidenzwert unterscheiden: "Manchmal ist es schwierig, die ganzen Verordnungen im Blick zu behalten", sagt Uhlen, der während der gesamten Corona-Krise viel negative Konditionierung sieht. Denn tatsächlich ist die Schnelligkeit in der Entwicklung von Testmöglichkeiten und Impfstoffen eine positive Entwicklung, die manchmal unterzugehen droht. Aus den Erfahrungen aus dem Frühjahr wurde zudem eine weitere Lehre gezogen. Besuchsverbote und die damit einhergehende Isolation der älteren Menschen soll vermieden werden. Neben den Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind dabei die Schnelltests in allen Einrichtungen ein weiterer Sicherheitsstandard, den es damals nicht gab. In Haus Stephanus können die Besucher beispielsweise an vier Terminen in der Woche einen PoC-Schnelltest durchführen. Auf der Website der Residenzgruppe, die die Seniorenresidenz Hiddenhausen betreibt, wird ebenfalls auf Antigentestungen verwiesen, um Besuche nach Anmeldung weiterhin zu ermöglichen. Das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen, im besten Fall in Form einer FFP2-Maske, bleibt jedoch auch bei einem negativen Testergebnis selbstredend verpflichtend.

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