Moderator und Vater von Tönnies-Mitarbeiter berichtet von Quarantäne-Zeit

Eilshausen. Christoph Rodermund atmet auf: "Jetzt kann es weitergehen. Ich freue mich, dass ich endlich wieder mit Menschen arbeiten darf!” Rodermund wohnt in Eilshausen und ist selbständiger Moderator für Veranstaltungen aller Art und organisiert exklusive Reisen rund um die Welt. Mit dem Lockdown, also der Corona-Kontakt- und Reisebeschränkung, kam sein Geschäft zum Stillstand. Er erinnert sich: "Über Nacht wurden sämtliche Veranstaltungen abgesagt und Reisen storniert. Da ich aber gut gewirtschaftet habe, konnten meine Familie und ich das gut schaffen”, sagt Rodermund. "Der eigentliche Schock kam jedoch, als sich zumindest in Deutschland die Situation entspannte und ich wieder mit ersten Planungen für die zweite Jahreshälfte begonnen hatte.” Was war geschehen? Rodermund ist verheiratet und hat zwei Söhne. Einer davon arbeitet bei Tönnies in der Verwaltung. Man ahnt schon, was jetzt kommt: "Wir sitzen also am Freitag, 19. Juni, mit Freunden in einem Restaurant und wollen einen schönen Abend verbringen”, erzählt Christoph Rodermund. "Da ruft mein Sohn aus der Firma an und sagt, er sei bei seinem Arbeitergeber Tönnies standardmäßig auf Corona getestet worden – und dass alle Mitarbeiter in Quarantäne müssen.” Christoph Rodermund weiß natürlich sofort was das heißt: Die ganze Familie muss mit in Quarantäne, und ein Vortrag in den Konferenzenräumen von Edeka Wehrmann in Eilshausen über eine bevorstehende Reise muss er absagen. "Wir sind noch auf dem Rückweg von unserem Abendessen bei Wehrmann vorbeigefahren und haben die Einladungsplakate abgenommen”, sagt Rodermund. "Gleichzeitig habe ich die Gäste der Veranstaltung informiert. Alle haben sehr verständnisvoll reagiert.” Die Autos von der Straße geholt, das Haus abgeschlossen Aber es ist erst Freitagabend, und das Testergebnis des Sohns wird frühestens am Dienstag vorliegen. Gleichwohl es Tage voller Anspannung sind, reagiert die gesamte Familie ruhig und geht planvoll vor: "Wir sind mit dem Ganzen sehr offen umgegangen, haben allen für uns wichtigen Menschen Bescheid gesagt, unsere Autos von der Straße geholt und das Haus abgeschlossen”, sagt Christoph Rodermund. Als am Dienstag das Corona-Testergebnis eintrifft, ist die Erleichterung groß: "Es war negativ. Wir hatten das gehofft. Unser Sohn arbeitet ja in der Verwaltung, wo es – soweit ich informiert bin – wohl nur einen Fall gab. Der Großteil der Infektionen war ja in der Produktion.” Nun also zwei Wochen Quarantäne. Christoph Rodermund organsiert seit 27 Jahren Reisen für viele Menschen und weiß, wie man mit unerwarteten Situationen umgeht: "Wir wohnen zu Viert zu Hause. Unsere zwei Söhne, meine Frau und ich. Alle arbeiten normalerweise. Also haben wir unseren Tagen in der Quarantäne eine Struktur gegeben. Das hat sehr geholfen!” Morgens gemeinsames Frühstück, danach geht es für alle ins Homeoffice. Um 12.30 Uhr zusammen Mittagessen, dann weiterarbeiten. "Am späten Nachmittag, also nach Feierabend, haben wir dann zusammen im Garten Sport gemacht und an anderen Tagen endlich mal alles aufgeräumt, was längst schon dran war.” Um 18.30 Uhr gibt es Abendessen, und die gesamte Familie sitzt wieder gemeinsam am Tisch. "In so einer außergewöhnlichen Situation muss man sich wirklich Abläufe schaffen und eine Struktur für den Tag. Dann klappt das auch. Mit der Erfahrung durch den Lockdown kann ich nur jedem dazu raten.” Zwei weitere Woche im Lockdown? So gehen erst die Tage, dann die zwei Wochen rum. Freunde und Nachbarn versorgen die Familie mit Lebensmitteln und aufmunternden Worten. Christoph Rodermund beginnt mit ersten Planungen für die Nach-Corona-Zeit, denn die Reisebeschränkungen fallen. Dann jedoch der Tiefschlag: Das NRW-Gesundheitsministerium verlängert die Quarantäne für Tönnies-Mitarbeiter – und damit natürlich auch für Menschen im gleichen Haushalt – um zwei weitere Wochen. Rodermund: "Da kam dann ehrlich gesagt doch ein kleines bisschen Panik bei uns auf. Eine Quarantäne ist echt hart! In so einer Situation merkt man erstmal, wie oft man sonst draußen unterwegs ist, wenn auch nur für kleine Erledigungen. Aber jetzt noch mal zwei Wochen?” Christoph Rodermund ruft das Gesundheitsamt im Kreis Herford an und fragt nach. Nach ein paar Minuten Bangen und Hoffens, die Erleichterung: Da der Sohn die ganze Zeit zu Hause war und in der Familie von Corona weit und breit keine Spur ist, dürfen die Rodermunds wieder unter Menschen. "Das war wirklich ein riesen Stein, der uns da vom Herzen gefallen ist. Endlich hatten wir unser normales Leben zurück”, sagt Christoph Rodermund. "Und dass ich jetzt endlich wieder machen darf, was ich am liebsten tue - nämlich Menschen begeistern und ihnen eine gute Zeit bereiten -, ist einfach ein unglaublich schönes Gefühl!” Wer sich über Chrstoph Rodermunds Aktivitäten informieren möchte, findet mehr dazu auf www.christoph-rodermund.de.

Meistgelesen