Löhner Straße könnte bald ausgebaut und saniert werden

Hiddenhausen. Es war die wohl ungewöhnlichste Ratssitzung, die es in der Gemeinde Hiddenhausen je gab: Die Ratsmitglieder kamen am Donnerstag nämlich wegen der Corona-Abstandsregeln nicht wie üblich im Ratssaal zusammen, sondern in der gegenüberliegenden Sporthalle der Olof-Palme-Gesamtschule (OPG). Der Ratssaal ist schlicht zu klein, als dass sich die eineinhalb Meter Mindestabstand hätten einhalten lassen. Der Rat hat 32 Mitglieder. Die Anmutung der großen Sporthalle und der bis auf zwei kundige Bürger leeren Zuschauerränge, war schon ein bisschen merkwürdig. Die Gemeindeverwaltung hatte jedoch sämtliche Technik gut eingestellt, inklusive Mikrofone, Beamer und Leinwände für die schriftlichen Vorlagen und Illustrationen. Und so konnte die Sitzung um Punkt 18 Uhr am Donnerstag nach Plan starten. Wegen der langen Corona-Zwangspause hatten die Ratsmitglieder einiges nachzuarbeiten. Ein prominentes Thema war die mögliche Sanierung der Löhner Straße zwischen dem Kreisel im Dorf Hiddenhausen und der Kreuzung an der Bünder Straße in Eilshausen bei Bäckerei Hensel. Die SPD-Fraktion stellte in der Ratssitzung einen entsprechenden Antrag. Es war – und das mag sich für Außenstehende zunächst nach typischem Verwaltungswirrwarr anhören – ein Antrag für einen Antrag. Aber die Löhner Straße ist eine Landesstraße, und damit ist das Land Nordrhein-Westfalen zuständig für ihre Instandhaltung. Sie führt von Enger – dort heißt sie Hiddenhauser Straße - über die Dörfer Hiddenhausen und Eilshausen bis zur Herforder Straße (B239/B61) in Schweicheln/Bermbeck. Die SPD möchte also, dass die Gemeinde Hiddenhausen an das Land NRW, genauer gesagt an den Straßenbaubetrieb Strassen.NRW, einen Antrag zur Sanierung eines Teilstücks der Löhner Straße stellt. Eine Kostenschätzung ist noch nicht möglich Die Genauigkeit ist keine Erbsenzählerei. Denn auch im Rat herrschte kurz Unklarheit darüber, wozu der Antrag denn nun genau gedacht sei. Andreas Hüffmann, Bürgermeisterkandidat der SPD, stellte ihn vor: “Wir sind mehrfach von Bürgern angesprochen worden, ob sich die Löhner Straße nicht ebenfalls sanieren lassen würde, nachdem ja viele Hauptstraßen in Hiddenhausen in den vergangenen Jahren aus- und umgebaut worden sind.” Der SPD schwebt dabei als Modell der Ausbau der Maschstraße vor, “und wir freuen uns über das Ergebnis, das sich sehen lassen kann”, so heißt es in dem entsprechenden Antrag. Nun ist der Straßenverkehrsbetrieb Strassen.NRW zwar zuständig für die Löhner Straße. An Ausbau und Sanierung jedoch muss sich die Gemeinde Hiddenhausen auch beteiligen. Und deswegen wollte CDU-Fraktionsvorsitzender Marcus Söhnchen wissen, was das Ganze denn wohl kosten werde. Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer schuf Klarheit: “Das lässt sich jetzt noch nicht sagen. Wir müssen erst den Antrag an das Land NRW stellen, dann bekommen wir auch mitgeteilt, wieviel Förderung es vom Land gibt, und dann können wir die Kosten für die Gemeinde abschätzen.” Der Rat beschloss am Ende einstimmig, den Antrag zu Sanierung und Ausbau der Löhner Straße zu stellen. Wann die Bauarbeiten starten, und wie lange sie gehen, kann momentan allerdings noch niemand sagen. Keine OGS-Beiträge bis Ende Juni Zwei weitere Entscheidungen werden besonders Eltern kleiner Kinder freuen. Denn wie der Gemeinderat entschied, werden die Elternbeiträge für Offene Ganztagsschulen und Randstundenbetreuung wegen Corona rückwirkend ausgesetzt, weil die Kinder in der Hochphase der Pandemie größtenteils zu Hause waren. Für den Zeitraum vom 1. April bis zum 31. Juli müssen also keine Beiträge gezahlt werden. Der Gemeinde entsteht dadurch ein Fehlbetrag von 23.800 Euro pro Monat, den sie zunächst aus eigenem Budget finanziert muss. Die Landesregierung hat jedoch angekündigt, 50 Prozent der Verluste von Kommunen zu übernehmen. Ein entsprechender Beschluss steht noch aus. Die Nachfrage nach Kita-Plätzen in Hiddenhausen ist seit drei Jahren größer als das Angebot. Kurzfristig hat sich das auffangen lassen mit Tagespflege und Zurückstellungen. Eltern haben also ihre Kinder ein Jahr später als geplant in die Kitas gebracht. Das Modell wird jedoch in Zukunft nicht mehr sämtliche Engpässe ausgleichen können. Die Kita Taka-Tuka-Land in Lippinghausen am Rathausplatz und die Kita Sternenhimmel an der Milchstraße erweitern deswegen ihre Kapazitäten (die NW berichtete). Außerdem wird die Evangelische Stephanus Gemeinde Kita-Plätze für den Zeitraum 2020/2021 zur Verfügung stellen, die in Hiddenhausen schon jetzt dringend benötigt werden. Voraussetzung dafür ist laut Synodalbeschluss der Kirche, dass die Gemeinde Hiddenhausen 100 Prozent des Trägeranteils übernimmt. Diesem Beschlussvorschlag der Gemeindeverwaltung stimmte der Rat ebenfalls einstimmig zu.

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