Hiddenhausen

Gemeinde geht mit Kummerkasten gegen wilde Müllkippen vor

Die Großgemeinde bietet seit ein paar Wochen einen neuen Service im Internet an. Bürger sollen darüber Verschmutzungen und defekte Laternen dokumentieren – und das geht so.

Seit Ende Juni können Bürger den Kummerkasten auf der Internetseite der Gemeinde nutzen. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Ilja Regier
10.09.2019 | 10.09.2019, 10:00

Hiddenhausen. Wer einen überfüllten Mülleimer oder eine defekte Laterne in Hiddenhausen bemerkt, kann der Gemeinde über einen Kummerkasten im Internet einen Hinweis geben. „Wir kümmern uns dann", verspricht der IT-Experte im Rathaus, Fred Hellmann. In Löhne nutzen Bürger einen ähnlichen Mängelmelder rege. Die Hiddenhauser Verwaltung hofft, dass ihr Angebot ebenfalls so gut angenommen wird. Seit Ende Juni ist der Kummerkasten im Internet zu finden.

Bislang bekam die Gemeinde 20 Meldungen über ihr Portal, das im Netz über www.hiddenhausen.de/Rathaus/Kummerkasten zu finden ist. Die Bürger melden zum Bespiel, dass ein Leitpfosten abgebrochen ist und sich eine Regentonne im Straßengraben befindet. Jemand verweist auf Bauschutt, der als Müll an der Wasserstraße verteilt wurde. Immer wieder sind auch defekte Straßenbeleuchtungen Thema.

Wie schnell reagiert die Gemeinde?

Fred Hellmann ist der IT-Fachmann im Rathaus und hat den Kummerkasten auf der frischen Internetseite der Gemeinde installiert. - © Ilja Regier
Fred Hellmann ist der IT-Fachmann im Rathaus und hat den Kummerkasten auf der frischen Internetseite der Gemeinde installiert. | © Ilja Regier

Ende Juli informierte ein Bürger zu Bäumen, die an der Herforder Straße Autofahrern die Sicht beeinträchtigen. „Ein gefahrloses Linksabbiegen ist kaum noch möglich – Fußgänger können auch nur spät gesehen werden", heißt es in dem Eintrag.

Wie schnell die Gemeinde auf solche Beschwerden reagiert, lässt IT-Fachmann Hellmann offen und stellt fest: „Das kommt darauf an, wie dringlich das Problem ist. Wir sind natürlich kein Notdienst." Gewisse Sachen müssten dann auch der Polizei gemeldet werden, wenn Hindernisse für eine Gefahr im Verkehr sorgen.

"Wir sind natürlich kein Notdienst"

Die Gemeinde informiert auch über den aktuellen Bearbeitungsstand. Dennoch warnt Hellmann auch vor dem Missbrauch des Portals. „Bei Privatkriegen am Maschendrahtzaun unternehmen wir eher wenig."

Das Besondere an dem Service seit laut Hellmann, dass Bürger die Meldungen samt Fotos mit dem Smartphone schalten können. Bei einem Eintrag mit dem Handy kann die genaue Position und der Standort hinzugefügt werden. Entsprechend erkennt die Verwaltung, welcher Mülleimer genau dringend wieder geleert werden soll.

Auf den gemeldeten Fotos dürfen jedoch keine Menschen oder persönliche Daten von Dritten zu sehen sein. Beiträge mit diskriminierendem, beleidigendem oder rassistischem Inhalt werden ohnehin ausgeschlossen. „Bislang hat uns so etwas nicht erreicht", berichtet Hellmann.

Damals gab es den Kummerkasten als PDF

Das Angebot mit dem Kummerkasten konnten die Bürger bereits früher auf eine ähnliche Weise nutzen – damals noch über ein PDF-Dokument. Laut Hellmann sei das nicht mehr zeitgemäß und verstoße gegen den Datenschutz.

Mit dem neuen Kummerkasten baut die Gemeinde weiter ihren Online-Auftritt aus, den sie in diesem Jahr mit dem Relaunch ihrer Internetseite modernisiert hat. Seitdem kann www.hiddenhausen.de auch besser und benutzerfreundlicher mit dem Tablet und Handy genutzt werden.