Eggersmann-Küchen hat gut gefüllte Auftragsbücher

Schweicheln-Bermbeck. "Wir haben stetiges Wachstum und wir sind mit der Auftragslage gut zufrieden", sagt der geschäftsführende Gesellschafter von Eggersmann-Küchen in Schweicheln, Michael Wunram und erklärt auf ostwestfälisch zurückhaltend: "Das Geschäft ist auskömmlich, es könnte schlechter sein." Das Familienunternehmen hält sich in diesem Jahr zur Küchenmeile A30 in seinem vor einem Jahr eröffneten neuen Ausstellungsgebäude an der Herforder Straße auch mit Neuheiten zurück. "Unsere Küchen sind zeitlos klassisch", sagt Innenarchitektin Sabine Orlowski. Wirklich Neues präsentiert man in einem Zwei-Jahres-Rhythmus, also wieder im nächsten Jahr. Jetzt will man bei Eggersmann die Messetage nutzen, um von den Fachhändlern zu hören, welche Wünsche an sie herangetragen werden: "Wir haben Zeit für intensivere Gespräche." Die Händler reisen aus dem Inland, aus China, Singapur, Frankreich, den Niederlanden und Belgien an. Weit über 70 Prozent der Eggersmann-Küchen gehen in den Export. Insbesondere die USA, Europa und China sind für das Hiddenhauser Unternehmen starke Märkte. Reine Eggersmann-Showrooms gibt es in Dubai, China, Paris, Thailand und den USA. Bei Eggersmann dominieren schlichte, zeitlose Materialien in dunklen Farbtönen. "Der Trend bleibt", sagt die Architektin. Besonderes Know-how hat Eggersmann in Steinmaterialien, die aus Italien, Südamerika und Indien als Block importiert und bei einem Zulieferer im Münsterland in 12 Millimeter Stärke auf die Maße von Fronten, Arbeitsplatten und Seitenteilen zugeschnitten werden. Da kann eine Front schon mal 18 Kilogramm wiegen - eine besondere Herausforderung an die Mechanik der Auszüge. "Da ist kein Vergang dran" "Die Metalloptik, die wir schon letztes Jahr gezeigt haben, kommt jetzt auch beim Endkunden an und ist weiter im Kommen", sagt Sabine Orlowski. Der überwiegende Teil der Küchen wird allerdings noch mit Fronten in Lack, Furnier, Kunststoff und Aluminium geliefert. Ein Volumen-Hersteller ist Eggersmann nicht und will es auch nicht sein. Mit exklusiven Küchen werden in den Studios "sehr gehobener Händler" zwischen 20 und 25 Millionen Euro Umsatz im Jahr erzielt. Das Unternehmen beschäftigt über 100 Mitarbeiter. "Wir liefern als Einstieg für 20.000 Euro schon eine vernünftige kleine Küche im Kunststoffbereich", sagt Sabine Orlowski. Aber es werden auch Küchen für 250.000 Euro geliefert. Outdoor-Küchen sollten Wind und Wetter stand halten können. Ein Prototyp in beweglichen Modulen aus vier Millimeter dickem Edelstahl mit Keramikverblendungen und mit Profigeräten wie Beef-Grill, Sous-Vide-Garer, Green-Egg und Wok ist jetzt bei Eggersmann zu sehen. "Kochen im Freien ist auch bei uns ein großer Trend, der bisher nicht von der Küchenbranche, sondern von anderen Herstellern bedient wird", sagt Sabine Orlowski. In Italien und Spanien ist es schon länger üblich, im Garten zu kochen oder kochen zu lassen. Das Modell "taste-ing" - ein Wortspiel aus Ingenieursarbeit und Genuss - hat der Gütersloher Unternehmer Rainer Wiebers entwickelt. In seinem 2013 gegründeten metallverarbeitenden Betrieb konstruiert und produziert er mit inzwischen 40 Mitarbeitern Edelstahlerzeugnisse verschiedenster Art und Größe - zu den Kunden zählen auch die Meyer-Werft und die Nasa. Er hat sich die Outdoor-Küche selbst gebaut und gedacht: "Das kann man vermarkten." Da er keinen eigenen Vertrieb hat, ist er für eine Zusammenarbeit auf Eggersmann zugegangen. "Privat habe ich auch eine Eggersmann-Küche", verrät Wiebers. "Unsere Händler sind alle sehr begeistert", ist Sabine Orlowskis erster Eindruck. Und Rainer Wiebers ist sicher, dass die Endkunden lange Freude an der Outdoor-Küche haben: "Da ist kein Vergang dran." - Auch in Gütersloh spricht man Ostwestfälisch.

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