Herforder muss Wärmepumpe zum zweiten Mal beantragen – das steckt dahinter

Herford. Der Traum vom eigenen Heim eint sehr viele Deutsche. Auch der Herforder Axel Brinkmann machte hier keine Ausnahme. &bdquo;Meine Frau und ich haben Anfang der 2000er-Jahre ein Haus an der Waldfriedenstraße gebaut“, berichtet er im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Doch kürzlich passierte etwas, was ihm die Fragezeichen in die Augen trieb. Der Bauherr soll nach rund 25 Jahren eine erneute Genehmigung für die bereits behördlich erlaubte Erdwärmeheizung beim Kreis Herford stellen. Doch das ist nicht alles, wie Brinkmann berichtet. Denn ohne den Einbau einer solchen regenerativen Heizungsvariante hätten die Brinkmanns die Baugenehmigung für ihr Einfamilienhaus seinerzeit gar nicht bekommen. &bdquo;Wir sollten laut Auflage eine alternative Heizungsversorgung bauen.“ In der ersten Ausfertigung des Kaufvertrags sei sogar davon die Rede gewesen, dass nicht mal ein Schornstein auf das Haus gesetzt werden durfte. &bdquo;Doch dieser Passus wurde gestrichen.“ Darauf hatten die Bauherren gedrängt, wie andere Bauherren in der Nachbarschaft auch. Lesen Sie auch: Die Wärmewende im Kreis Herford: Welche 14 Begriffe uns immer wieder begegnen werden ÖL, Gas und Kohle kamen nicht infrage Hintergrund der Auflage: Mit der Entwicklung dieses ehemals von den Briten genutzten Areals wollte man in Herford offenbar die Weichen Richtung alternativer Energien bei der Wärmenutzung stellen. Öl, Gas oder gar Kohle kamen als Wärmeträger also nicht in Betracht. Die Genehmigung der zu bauenden Anlage und der Bau des Projekts selbst waren seinerzeit kein Problem. &bdquo;Die Installation war und ist absolut problemlos und die Installation wurde seinerzeit großzügig bezuschusst“, berichtet Brinkmann. Doch dann kam am 16. Oktober dieses Jahres, so Brinkmann, überraschend Post vom Kreis Herford. Darin heißt es: &bdquo;Die wasserrechtliche Erlaubnis zum Betrieb der Erdspieße läuft zum 31. Dezember 2025 aus und muss neu beantragt werden.“ Für den Neuantrag müsse zudem ein aktueller Katasterplan beigefügt werden; dieser Plan sei kostenpflichtig. Die Erlaubnis zur Nutzung der Erdsonden sei bis zum 21. November 2025 befristet, heißt es weiter. Bis zu diesem Datum müsse das beigefügte Antragsformular zur Beantragung der weiteren Erlaubnis zur Nutzung der Erdspieße beim Kreis Herford eingereicht werden. An dieser Stelle stutzt Brinkmann und zeigt sich massiv verunsichert. &bdquo;Wenn ich etwas beantrage, beinhaltet das ja auch die Möglichkeit, dass dieser Antrag abgelehnt wird“, sagt er nachdenklich. Und er kommt weiter ins Grübeln. Ohne diese Genehmigung stünde das Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von etwa 120 Quadratmetern ausgerechnet zu Beginn der Heizperiode ohne nutzbare Heizung da. Natürlich reiche er das Formular fristgemäß ein. Doch er fügt hinzu: &bdquo;Für mich ist das ein Musterbeispiel für den Amtsschimmel.“ Lesen Sie auch: Wie es in Herford um die Wärmeplanung steht Antrag ist für den Herforder mit Kosten verbunden Denn nicht nur das entsprechende Antragsformular soll Brinkmann beibringen, sondern auch einen Katasterauszug von dem betreffenden Grundstück, welcher ihn nach eigenen Angaben 15 Euro kostete. &bdquo;Wofür sie den brauchen, konnte mir der Kreis nicht plausibel machen“, so der Hausbesitzer, der allerdings auch betont, dass alle seine Ansprechpartner beim Kreis Herford am Telefon außerordentlich freundlich gewesen seien. Was sagt nun der Kreis Herford als zuständige Genehmigungsbehörde zu dem Sachverhalt? &bdquo;Wasserrechtliche Erlaubnisse sind grundsätzlich immer befristet, damit die Möglichkeit besteht, regelmäßig zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Erlaubnis nach wie vor vorliegen“, erklärt der Kreis auf Anfrage. Im Lauf der Zeit könne es &bdquo;zahlreiche Veränderungen, auch rechtlicher Art, geben, aufgrund derer eine in der Vergangenheit erteilte Erlaubnis nicht neu erteilt werden kann“. Da mit der Errichtung einer Erdwärmeheizung nicht unerhebliche Investitionen verbunden seien, erteile der Kreis Herford die Erlaubnisse für eine lange Zeit; in der Regel für 20 Jahre. In dem besagten Wohngebiet &bdquo;Waldfrieden“ gibt es demnach einige Erdwärmeheizungen, die zum 31. Dezember 2025 auslaufen. &bdquo;Alle Eigentümer wurden vom Kreis auf das Auslaufen der Frist hingewiesen und zur erneuten Antragstellung aufgefordert. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Neuerteilung nicht möglich wäre.“ Lesen Sie auch: Das ist bei Wärmepumpen zu beachten: Bünder Experten geben wichtige Antworten Kreis Herford verweist auf kostenfreie Variante Ein Katasterauszug könne selber kostenlos über die Internet-Anwendung TIM-online erzeugt werden, so der Kreis weiter. Sofern sich keine Veränderungen an den in den Antragsunterlagen beschriebenen Anlagen zur Benutzung des Gewässers ergeben haben, könne der Antrag &bdquo;unter Bezugnahme auf die vorhandenen Unterlagen gestellt werden, dann ist kein neuer Katasterplan erforderlich“. Im Gegensatz zur erstmaligen Beantragung einer Erlaubnis, in der zum Beispiel auch die Anlagendaten anzugeben seien, seien die erforderlichen Angaben bei einer Neuerteilung für eine vorhandene Anlage überschaubar, sodass die eingeräumte Frist nach Ansicht der Behörde ausreichen sollte. Falls nicht oder wenn andere Fragen zur Antragstellung bestünden, &bdquo;stehen die zuständigen Kollegen aus dem Bereich Wasser-/Abfallwirtschaft und Immissionsschutz gerne zur Verfügung“. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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