Zufahrt zum Grundstück „gekappt“: Herforder soll dennoch 14.000 Euro Straßenausbaugebühren bezahlen

Herford. Ein öffentlicher Parkplatz, der direkt vor dem historischen Gebäude seines Firmensitzes errichtet wurde, eine &bdquo;gekappte“ Zufahrt, abgestellte Fahrzeuge, die die Rettungsgasse für Notfälle blockieren und nervige Autoposer: Sinan Eskici ärgert sich über die Folgen des Wilhelmsplatz-Umbaus in Herford. Mit den neuen Stellflächen sei die Zufahrt vom Wilhelmsplatz vollständig angeschnitten. Man erreiche das Grundstück nur noch über die Schillerstraße und durch den öffentlichen Parkplatz. Nach der &bdquo;Kappung“ der Zufahrt sieht sich der Geschäftsführer der IdeenKraftWerk GmbH mit Sitz am Wilhelmsplatz faktisch nicht mehr als Anlieger. Er hat eine entsprechende Klage vor dem Verwaltungsgericht in Minden gegen den Straßenausbaubeitragsbescheid angestrengt, für den er etwa 14.000 Euro zahlen soll. Die Stadt Herford bezieht zu diesem Vorgang keine Stellung und verweist nach einer NW-Anfrage auf das laufende Verfahren. Lesen Sie auch: Herforder feiern mit dem Klangband ihren neuen Wilhelmsplatz Rettungswege zum Wilhelmsplatz blockiert? &bdquo;Stellen Sie sich vor, Ihre eigene Straßenanbindung würde einfach aufgehoben und vor Ihrem Grundstück entstünde stattdessen ein vollständig öffentlicher Parkplatz. Hinzu kommt, dass dieser Parkplatz bis zum Ende mit Stellplätzen ausgestattet ist, sodass im Ernstfall die Feuerwehr unser Grundstück kaum erreichen könnte. Wir haben uns deshalb bereits an den Verkehrsausschuss gewandt“, erklärt Sinan Eskici. Er kritisiert, dass der neue Parkplatz bis auf einen Zentimeter an die Grundstücksgrenze heran gebaut wurde. Besonders unfair empfinde er es auch deshalb, weil das Gebäude – die &bdquo;Villa König“ – ein denkmalgeschütztes Haus sei. Das Gebäude wurde um 1900 im Stil der französischen Renaissance errichtetet. &bdquo;Bereits unsere Vorgänger haben es kernsaniert, und auch wir investieren jedes Jahr viel in Renovierung und Instandhaltung. Damit tragen wir aktiv zum Erhalt dieses Baudenkmals und zum positiven Stadtbild bei. Man hätte hier zumindest etwas Rücksicht nehmen können und unsere Zufahrt freihalten oder einige Stellplätze aussparen können. Durch den Parkplatz ist das ursprüngliche Flair, das uns überhaupt erst zum Kauf bewegt hat, komplett verloren gegangen“, sagt der Unternehmer im Gespräch mit der NW. Autoposer lärmen bis in die Abendstunden Seit der Umgestaltung des Wilhelmsplatzes, bei dem laut Eskici ein erheblicher Teil der Grünfläche in Stellplätze umgewandelt worden sei, habe die Belastung durch Verkehr und Lärm zugenommen: &bdquo;Gerade in den Abend- und Nachtstunden hat sich der Parkplatz zu einem Treffpunkt von sogenannten Posern entwickelt. Dort treffen sich regelmäßig Jugendliche mit Autos, hören laute Musik und konsumieren Alkohol – oft bis in die frühen Morgenstunden. Für uns als Eigentümer und Anlieger bedeutet das eine dauerhafte Einschränkung der Lebens- und Arbeitsqualität.“ Sinan Eskici erklärt abschließend: &bdquo;Ein denkmalgeschütztes Haus, das gepflegt und erhalten wird, wird eingemauert durch einen Parkplatz – ohne Rücksicht, ohne vorherige Einbindung der Betroffenen, ohne erkennbare Notwendigkeit, da in unmittelbarer Nähe am Elsbachhaus bereits ein großer öffentlicher Parkplatz existiert.“ Ebenfalls interessant: &bdquo;Carfreitag“: An diesem Herforder Hotspot nimmt die Polizei PS-Protzer ins Visier Das sagt die Stadt Herford Dass die betroffenen Anlieger zuvor nicht eingebunden wurden, weist die Stadt deutlich von sich. &bdquo;Die Anwohnerinnen und Anwohner wurden zu verschiedenen Anlässen informiert. Es gab eine frühzeitige Beteiligung zur Aufstellung des Bebauungsplanes im Februar 2017, dem die Gestaltung des Platzes zugrunde lag, sowie eine Anliegerbeteiligung nach dem Straßenanliegerrecht im Oktober 2017, in dem auch die Fragen der Anbindung besprochen wurden. Bei beiden Veranstaltungen war der Eigentümer vertreten. Eine offizielle Eingabe zum Bebauungsplan hat der Anlieger nicht gemacht“, sagt Susanne Körner, Sprecherin der Stadt Herford. Zu den zugeparkten Rettungswegen äußert sich die Stadt so: Bei der Planung und in der Ausweisung sowie Beschilderung des Platzes seien die Belange des Brandschutzes aufgenommen worden. Wenn illegal auf der Feuerwehrzufahrt geparkt werde, könne der Anlieger ein Abschleppen des Autos veranlassen. Auf die Autoposer, die laut Eskici mit aufgemotzten Fahrzeugen auf dem Parkplatz stehen, angesprochen, heißt es aus dem Rathaus: Dieses Problem sei in der formulierten Schärfe nicht bekannt. Bislang habe es eher Beschwerden wegen zu schnellen Fahrens auf der Straße &bdquo;Wilhelmsplatz“gegeben. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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