Weniger Asylanträge in NRW - aber wie sieht die Situation in Herford aus?

Herford. Das Land NRW verzeichnet einen Rückgang bei den Flüchtlingszahlen und reduziert deshalb die Zahl der Plätze in seinen Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) – unter anderem auch in der ZUE in Herford an der Mindener Straße. Landesweit wird die Zahl der Plätze von rund 41.000 auf 35.000 reduziert. Wobei 28.000 direkt belegbar sind, so das Düsseldorfer Ministerium. Weitere 7.000 werden als Reserve vorgehalten. Die Reduzierung der Plätze könnte auch – da die Anzahl der in der ZUE untergebrachten Menschen Herford zugerechnet wird – Auswirkungen auf die Zahl der Geflüchteten haben, die die Stadt aufnehmen muss. Lesen Sie auch: Zuflucht für Ukrainer: So läuft die Unterbringung in der ZUE Die Zahlen für Herford Anders als beim Land scheint die Zahl der Geflüchteten, die von der Stadt aufgenommen wurden, nur leicht gesunken zu sein: Zum Jahresende 2023 wurden 1.161 Menschen erfasst, die im Asylverfahren waren, als Asylberechtigte eingestuft worden waren, oder als Personen mit Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft - sowie abgelehnte Asylbewerber. Zum Jahresende 2024 waren es 1.101 Menschen und im August dieses Jahres wurden 1.083 Personen erfasst. Parallel dazu werden die ukrainischen Staatsbürger erfasst. Ihre Zahl lag zum Jahresende 2023 bei 1.019 Menschen, sank dann binnen eines Jahres auf 878 Personen und liegt nun im August 2025 bei 1.155. Die Zahl der Menschen, die die Stadt in ihren Einrichtungen unterbringen muss, ist derweil gesunken – von Juli bis Dezember 2022 waren es 545 Menschen. Ihre Zahl sank im ersten Halbjahr 2023 auf 505, im zweiten Halbjahr auf 452. Im Jahr 2024 waren es von Juli bis Dezember 412 und im ersten Halbjahr 2025 noch 369 Männer, Frauen und Kinder. Bei der Unterbringung kann die Stadt auf eine Vereinbarung mit der Bima zurückgreifen. &bdquo;Grundsätzlich ist es aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes generell nicht besonders einfach, zusätzlichen Wohnraum anzumieten. Aufgrund der durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zweckgebunden bereitgestellten britischen Streitkräfte-Wohnungen und bereits vorhandener angemieteter Wohnungen besteht derzeit aber auch keine Notwendigkeit, zusätzlichen Wohnraum anzumieten“, teilt die Stadt weiter mit. Lesen Sie auch: Flüchtlinge: Land entlastet Stadt Weniger Plätze an der Mindener Straße Die Zahl der ZUE-Plätze an der Mindener Straße ist deutlich gesunken: Ausgelegt für 800 Bewohner, die hier über Tage bis zu mehreren Wochen untergebracht sind, werden aktuell noch 375 Menschen erfasst, so die Bezirksregierung auf Anfrage. &bdquo;Ein anteiliger Wegfall von ZUE-Plätzen würde, isoliert betrachtet, erst einmal bedeuten, dass die Aufnahmeverpflichtung (der Stadt Herford, d. Red.) gegenüber dem Land steigt“, erklärt die Stadt auf Anfrage. Die Verteilungssystematik ist aufgrund des landesweiten Abbaus von Plätzen jedoch nicht isoliert zu betrachten und würde nicht nur die Verteilungssystematik in Herford, sondern auch in vielen anderen Städten betreffen. Als die ZUE Herford noch eine Kapazität von 400 Plätzen hatte, war die Aufnahmequote auch bereits immer mit mehr als 100 Prozent erfüllt &bdquo;Insoweit lässt sich derzeit noch nicht erkennen, inwieweit dies faktisch überhaupt Auswirkungen auf die Aufnahmequantitäten hat“, so die Stadt. Überdies werde die Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge von verschiedenen Faktoren beeinflusst – wie etwa der derzeit gegenläufigen Entwicklung von Asylanträgen oder der Zeitdauer der Asylantragsbearbeitung. Derzeit ist noch unklar, ob und um wie viele Plätze die Kapazitäten der ZUE an der Mindener Straße reduziert werden.

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