Diagnose Demenz: 34-Seiten-Checkliste soll Angehörigen schnell und unkompliziert helfen

Kreis Herford. &bdquo;Die Idee hatte mein Enkel“, sagt Demenzberaterin Karin Alex. Simon Wonderschütz begleitete seine Oma immer wieder bei ihrer Arbeit mit Angehörigen von an Demenz erkrankten Menschen oder Betroffenen. &bdquo;Vieles, was für mich selbstverständlich in der Arbeit ist, ist für Menschen wie Simon, die sich neu mit dem Thema auseinandersetzen müssen, eben nicht selbstverständlich. So entstand die Idee, einen übersichtlich gegliederten Leitfaden zu erstellen.“ &bdquo;Diagnose – Demenz – und nun? Die ersten Schritte nach der Diagnose für Betroffene und Fürsorgende“ heißt er und bietet neben einer Erläuterung, was eine Demenzerkrankung überhaupt ist, auch eine Übersicht über Entlastungsmöglichkeiten, Versicherungen und die Anlage eines Notfallordners. Tipps für den Alltag, inklusive der Entscheidung, einen erkrankten Menschen ins Heim zu geben, sind ebenfalls enthalten. Am Anfang sind viele Angehörige überfordert &bdquo;Aus meiner Praxis weiß ich, dass viele Menschen, die mit so einer Diagnose konfrontiert sind, nicht einmal wissen, dass es so etwas wie Pflegegrade gibt, die dabei unterstützen, dass die erkrankten Menschen möglichst lange in der gewohnten Umgebung und im Kreis der Familie bleiben können. Oder was es bei einer Haftpflichtversicherung zu beachten gilt“, erklärt Karin Alex. Dazu komme dann noch die Überforderung mit der angstbesetzten Diagnose und der Umgang mit einst vertrauten Menschen, deren Verhalten sich völlig ändern könne. Lesen Sie auch: So offen geht ein Herforder Ehepaar mit der Erkrankung Demenz um Anders als die ebenfalls von Karin Alex geschriebene Demenzbox mit praktischen Hilfen in der Begleitung von Demenzkranken liefert die Broschüre auf 34 Seiten eine Art Checkliste mit Dingen, die es nach einer Demenzdiagnose zu beachten gilt, von der Beantragung eines Pflegegrades und betreutem Urlaub bis hin zu Behandlungsmöglichkeiten oder Möglichkeiten der Verbesserung des Wohnumfeldes. Eine Einführung gibt verständliche Infos zum Krankheitsbild, praktische Alltagstipps, rechtliche und finanzielle Hinweise, eine Übersicht über Entlastungsangebote und einfühlsame Einblicke in emotionale Herausforderungen. Lesen Sie auch: Herforder Demenzberaterin gibt neun Tipps, wie wir das Risiko selbst senken können Das ist ihr bester Rat Ein wichtiger Rat von Karin Alex ist es, sich Hilfe zu holen. Dazu gehöre der Austausch mit vertrauten Menschen über die Diagnose oder mit Menschen in einer ähnlichen Situation, aber auch die Nutzung verfügbarer Angebote in der Region. &bdquo;In ganz Deutschland gibt es Pflegestützpunkte oder Alzheimer-Gesellschaften als erste Anlaufstellen“, sagt Alex. Simon Wonderschütz begleitete Karin Alex nicht nur hin und wieder bei ihrer praktischen Arbeit, sondern brachte auch die Sicht eines Laien mit ein, der sich nicht wie Alex Jahrzehnte mit dem Thema beschäftigt hat. Wonderschütz hatte sich schon während der Schulzeit für ein Medizinstudium entschieden, aber nach dem Abitur einen Freiwilligendienst in Bethel absolviert, weil er herausfinden wollte, ob eine Tätigkeit im medizinischen Bereich und der Umgang mit Patientinnen und Patienten etwas für ihn sei. Die Erfahrungen hätten ihn in seinem Beschluss bestärkt, sagt er. Einen Tag nach dem Vorstellungstermin der Broschüre im Mehrgenerationenhaus (MGH) Alte Schule Ottelau geht es für ihn nach Tübingen zum Medizinstudium. Die Broschüre kann für 5 Euro plus Porto bei Karin Alex, Tel. 05221 66779 oder per E-Mail an Karin-Alex1@web.de bestellt werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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