Bass, Bikes, Begegnung: Wie ein Rennen Herford verzaubert

Nebel steigt in den Abendhimmel und wirbelt an den großen Boxen vom Basswummern getragen durcheinander. Hunderte Menschen bewegen sich im Takt, tanzen, lachen, schnacken: Herford feiert abseits des Hoeker-Festes selten in solcher Einigkeit wie am Donnerstagabend auf dem Rathausplatz. Schon lange vor dem Zielsprint der Lidl Deutschland-Tour vibrierte die Stadt – nicht nur wegen der Radprofis oder der Autos, die Umwege in Kauf nehmen, sondern wegen der vielen Gesichter, die diesen Tag prägten. Die &bdquo;Expo Tour“ mitsamt Ständen von Vereinen, Tourismusmeile und Lounge-Area war Anziehungspunkt auf Rathaus- und Münsterkirchplatz. Dort verbrachten Angestellte ihre Mittagspause, Familien trafen sich, Kinder fuhren den Mini-Parkours. Mit Video: Lidl Deutschland-Tour in Herford: Das fasziniert die Besucher an dem Großevent Als später die Rad-Elite in Richtung Herford rollte, drängten sich an den Absperrungen entlang der Freiheit Familien neben eingefleischten Radsportfans, Nachbarn trafen sich, und beim Zielsprint standen alle Schulter an Schulter: Profis, Fans, Nachbarn. Hurra: Party nach dem Zielsprint: So feiert Herford nach dem ersten Tour-Tag Ein Dank an die Helfer Doch so viel Euphorie fällt nicht vom Himmel – sie musste organisiert und bezahlt werden. 250 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben diesen Tag erst ermöglicht, das Stadtmarketing hatte die Federführung übernommen. Und natürlich der Stadtrat, der das Budget für die Veranstaltung freigegeben hat. 27 von 36 Ratsmitgliedern hatten dafür gestimmt, die Deutschland-Tour nach Herford zu holen. Die Ehrenamtler dürften die Schlussrechnung, die derzeit noch nicht feststeht, deutlich nach unten gedrückt haben. Die NW hatte im Vorfeld bei der Stadt Schwäbisch Gmünd (63.000 Einwohner) nachgehakt. Sie war 2014 Etappenziel und Startpunkt. 209.000 Euro hat sie das Event letztlich kostet. &bdquo;Am Ende gab es niemanden in der Stadt, der meinte, wir hätten das Geld zum Fenster rausgeworfen“, so das Fazit aus der baden-württembergischen Stadt. Auch interessant: Kinderrennen vor der Lidl Deutschland-Tour begeistert Mädchen und Jungen Überraschend ruhiges Event für die Polizei Für Herford wäre ein ähnliches Fazit erstrebenswert. Apropos Fazit: Die Polizei zieht eine positive Bilanz. Offenbar waren alle zu sehr mit Feiern beschäftigt. Schon jetzt ist für mich klar: Der bunte Mix aus Stadtfest und Sport macht den eigentlichen Reiz des Tages aus. Das Rennen war Auslöser – aber die eigentliche Botschaft lautet: Herford kann Gemeinschaft. Die Tour hat gezeigt, welches Potenzial in der Stadt steckt, wenn ein Anlass alle mitreißt. Die Herausforderung liegt nun darin, diese Energie nicht wieder verpuffen zu lassen. Herford hat an einem Tag bewiesen, wie bunt es sein kann – jetzt wäre es schön, wenn dieses Gefühl von Zusammenhalt öfter sichtbar würde. Denn eine Stadt lebt nicht nur von großen Rennen, sondern davon, dass sie immer wieder Gelegenheiten schafft, bei denen sich alle begegnen. Lidl Deutschland-Tour: In Herford Stimmung wie bei der Tour de France So darf es weitergehen Und wer Lust hat, dieses Gemeinschaftsgefühl gleich weiterzutragen, sei zur Eröffnung des Archäologischen Fensters am Münster eingeladen. Los geht es am heutigen Samstag ab 11 Uhr mit einem Gottesdienst und anschließendem Durchschneiden des Einweihungsbandes. Rund um das neue Museum gibt es ein großes Familienfest, das gegen 22 Uhr mit einer Feuershow endet. Am Sonntag wird der Tag wieder mit einem Gottesdienst um 10 Uhr eröffnet. Ich hoffe, wir sehen uns dort. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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