Archäologisches Fenster in Herford mit großem Familienfest eröffnet

Herford. Mit einem Gottesdienst und dem anschließenden Durchschneiden des Einweihungsbandes begann am Samstag das zweitägige Familienfest zur Eröffnung des Archäologischen Fensters am Münster (AFaM). Die Neugier auf das, was in dem Gebäude zu sehen sein würde, war groß, ebenso wie die Begeisterung der ersten Besucherinnen und Besucher nach dem ersten Rundgang. &bdquo;Ich weiß gar nicht, wie lange das AFaM unter uns Stadtführerinnen und Stadtführern schon Thema ist“, sagt Stadtführerin Cäcilia Panneck: &bdquo;Ich freue mich daher riesig, dass das AFaM endlich fertig ist – und über das Ergebnis.“ Ein dickes Lob für die Architektur kommt von Uwe Johann: &bdquo;Es ist wirklich eindrucksvoll, wie hier zeitgenössische Architektur ein Fenster in tausend Jahre Geschichte eröffnet.“ Er muss es wissen, verantwortet er doch gerade die erste große Marta-Sanierung. Auch Bernhard König, der als Bevollmächtigter der Kirchengemeinde Herford Mitte-Land das Wachsen des Gebäudes beobachtet hatte, ist begeistert: &bdquo;Während des Baus, als nur Gerüst und Beton zu sehen waren, hatte ich Sorge, dass das Gebäude zu klobig werden könnte. Jetzt bin ich mehr als positiv überrascht, wie stimmig das Ensemble aus Münsterkirche und AFaM wirkt und wie grandios der Raumeindruck im Inneren ist.“ In einer Rede im Festgottesdienst betonte der Archäologe Matthias Wemhoff, der die Grabungen von 1988 bis 1990 geleitet hatte, erneut die Bedeutung des Damenstiftes, das sich am AFaM-Standort befunden hatte. Das AFaM sei nicht nur ein Fenster in mehr als tausend Jahre Herford-Geschichte, sondern zeige auch auf, welch bedeutende Rolle die Herforder Äbtissinnen über Hunderte von Jahren gespielt hätten. &bdquo;Ich erinnere mich daran, dass Matthias Wemhoff damals schon vorschlug, die Mauerrreste im Boden so abzudecken, dass sie im Falle, dass einmal ein Museum entstehen sollte, wieder sichtbar gemacht werden können“, erinnert sich Verena Hoffmann, die nach dem Abitur für einige Monate als Grabungshelferin dabei war und sich am Rande der Eröffnungen mit weiteren Ehemaligen trifft. Weitsichtigkeit hatte auch der Unternehmer Dieter Ernstmeier mit der Gründung seiner Stiftung bewiesen. So gab er nicht nur den Anstoß für das AFaM als Ort, an dem Herfords frühe Geschichte erfahrbar wird, sondern legte auch einen Grundstein für die Finanzierung. Denn neben dem Eigenanteil der Stadt in Höhe von 2,4 Millionen Euro wurden 4,4 Millionen Euro an Stiftungsmitteln sowie Fördermittel von Bund und Land bereitgestellt. Da ist es kein Wunder, dass Bürgermeister Tim Kähler das AFaM als Beispiel gelungenen bürgerlichen Engagements lobte, zu dem viele beigetragen hätten. Exklusiver Blick in die Baustelle: Archäologisches Fenster öffnet den Blick in Herfords Geschichte Ab Montag täglich geöffnet Da immer nur 50 Menschen gleichzeitig ins AFaM gelassen wurden, hieß es warten. Dafür, dass die Zeit nicht zu lang wurde, sorgten vielfältige Angebote auf dem Rathausplatz – von der Grabung für die Kleinsten im Sandkasten, Stadtführungen und Inszenierungen einer barocken Teegesellschaft in prachtvollen Kostümen bis zum Konzert der Nordwestdeutschen Philharmonie am Abend. Später als gedacht kam auch Schauspielerin Katharina Thalbach, die in einem Film, der zukünftig im noch nicht fertigen Gebäude 2 des AFaM zu sehen sein wird, gleich vier Äbtissinnen gespielt hatte. Sie verpasste so zwar die Premiere &bdquo;ihres“ Films, gab aber doch dem Pfarrer und Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Johannes Beer, ein launiges Interview. Der wies darauf hin, dass es ja noch viele weitere starke Äbtissinnen aus Herford gebe. Und Thalbach antwortete scherzend, dass sie sich vorstellen könne, weitere von ihnen zu verkörpern. Durch Thalbachs Verspätung wurde ihr Eintrag ins Goldene Buch der Stadt auf den Sonntag und ans AFaM verlegt. Besucher, die erst zum zweiten Eröffnungstag gekommen waren, konnten ihr also kurz und überraschend ganz nahe kommen. Ab diesem Montag, 25. August, ist das AFaM täglich von 9 bis 18 Uhr kostenfrei zugänglich. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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