Zentimeter-Arbeit mit 16 Tonnen: Herforder Feuerwehr übt mit Hightech-Drehleiter
Wenn es ernst wird, muss es schnell gehen: Die Herforder Feuerwehr trainiert auch in der Innenstadt den richtigen Umgang mit dem wichtigen Rettungsmittel.
Herford. Rund eine Million Euro kostet das knallrote Monstrum, das im Ernstfall Leben rettet: Der Magirus DLK23/12 ist ein echtes Hightech-Fahrzeug und wiegt 16 Tonnen. Der Umgang mit diesem komplexen Rettungsmittel will gelernt sein.
Aufregung in der Herforder Innenstadt. Passanten reiben sich verwundert die Augen, als das Fahrzeug in die Petersilienstraße am Rande der Herforder Fußgängerzone einbiegt und sich durch die enge Gasse schlängelt.
„Kein Grund zur Panik, wir machen hier nur eine Übung“, sagt Axel Freitag. Er ist der stellvertretende Leiter der Herforder Feuerwehr und leitet die Übung an diesem Tag. Genauer gesagt findet hier gerade die Ausbildung eines Feuerwehrmanns zum Drehleitermaschinisten statt.
„Natürlich üben wir auch auf unserem Innenhof auf der Feuerwache“, so Freitag weiter. „Wir trainieren aber ebenso unter realen Einsatzbedingungen in der Stadt. Und insbesondere auch dort, wo die Einsatzbedingungen besonders schwierig sind“, führt der stellvertretende Wehrführer aus.
Unter den wachen Augen von Axel Freitag und zwei seiner Kameraden nimmt der angehende Drehleitermaschinist Platz auf dem Hauptbedienstand neben der Drehleiter. Mithilfe von zwei Joysticks manövriert der Feuerwehrmann nun die Drehleiter geschickt bis zum Schornstein, den es vermeintlich zu löschen gilt.
Keine leichte Aufgabe, denn hier gilt es auf viele Faktoren zu achten: Nicht nur der Schwenkbereich auf engem Raum stellt sich als Herausforderung dar, auch ein auf die Gasse überhängender Baum schränkt den Radius ein.
Doch der angehende Maschinist hat die Ausrichtung des Boliden vorausschauend gewählt, und so klappt alles genau so, wie es soll. Die Ausbildung zum Drehleitermaschinisten ist anspruchsvoll. Immerhin dient das Fahrzeug nicht nur zur Brandbekämpfung, sondern auch zur Menschenrettung.
„Drehleiter- beziehungsweise Hubrettungsfahrzeuge sind die technisch anspruchsvollsten Fahrzeuge der Feuerwehr. Mit diesen Geräten muss der Maschinist in Stresssituationen sicher arbeiten“, erklärt Axel Freitag. Um im Einsatzfall genügend ausgebildete Drehleitermaschinisten bereitzustellen, bildet die Feuerwehr Herford diese auf Standortebene aus.